Tauziehen um die Stadtfinanzen: Was in Bamberg geht und was nicht geht
Autor: Michael Wehner
Bamberg, Donnerstag, 07. Dezember 2017
Stundenlanges Tauziehen um jeden Euro. Auch wenn die Mehrheiten klar sind, schenken sich die Fraktionen im Finanzsenat der Stadt Bamberg nichts.
Es ist ein wiederkehrendes demokratisches Ritual in Bamberg. Die Grünen beantragen das Abschmelzen der Mittel für Stadtmarketing, den Tourismusservice und den Straßenbau - und werden notorisch überstimmt durch die Mehrheitsfraktionen CSU und SPD. Trotz dieser Gewissheiten schenken sich die Stadträte nichts. Mit enormer Energie streiten sie um Großprojekte wie den Hallenneubau und vermeintliche Kleinigkeiten wie die Unterflurcontainer auf dem Maxplatz.
Die Detailversessenheit in über 100 Einzelanträgen wundert nicht. Zu keinem Zeitpunkt haben einzelne Stadträte so viel Einfluss wie bei den Haushaltsberatungen. Beispiel Hallendiskussion. Quasi im Vorübergehen wurden am Mittwoch zusätzliche 100 000 Euro in den Kita-Ausbau gepumpt - eine Art Schmerzensgeld für Kritiker der Konzeptstudie Basketball. Entschieden wurde in wenigen Sekunden auch die Besetzung von vier neuen Stellen im Immobilienmanagement - Konsequenz der beschlossenen Planungsaufgaben für Trimberg- und Blaue Schule.