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Tausende strömten nach Memmelsdorf


Autor: Joseph Beck

Memmelsdorf, Sonntag, 11. Februar 2018

Der Gaudiwurm zog am Faschingssonntag wieder Narren aus Nah und Fern an.
Fotos: Joseph Beck


"Memmelsdorf zur Faschingszeit - DIE Narrenhochburg weit und breit". Diesem Attribut musste selbst Petrus am Sonntag Tribut zollen und den einsetzenden Schneefall und Nieselregen einstellen. Tausende strömten so wieder in den Ort, um den Gaudiumzug mitzuerleben, sich zu amüsieren, Bekannte zu treffen und die Beutel für die Kinder mit Süßigkeiten und Früchten zu füllen. Sie wurden nicht enttäuscht. Der Zug war zwar etwas geschrumpft im Vergleich zu anderen Jahren, dennoch kamen örtliche und politische Themen an den Wagen an den Pranger.

Zahlreiche Musikkapellen aus Memmelsdorf selbst, aber auch aus Gundelsheim, Priegendorf, das Scheßlitzer Mittelstufenorchester, der Spielmannszug St. Otto aus Bamberg sowie eigene Musikwagen der Garden und Sportgruppen feuerten die Zuschauer an zum Mitfeiern. Die großen und kleinen Garden aus Schammelsdorf, Scheßlitz, des Rock'n'Roll Dancing Teams im MTV Bamberg, der BG Litzendorf und des MCC Memmelsdorf trotzten dem Wetter und zeigten Show- und Akrobatiktänze vom Feinsten.


Stammgäste aus Bamberg

Meedensdorf war nicht nur mit seinen weithin bekannten Dorfratschen vertreten, sondern warb auch mit seinen Brotzeiten und schönen Bedienungen. Weichendorf hingegen beklagte das Aus seines Faschingsumzugs. Der RSV-Drosendorf Taekwondo forderte etwas nachdenklicher: "Respekt statt Gewalt in Drosendorf."

Nicht fehlen durfte Norbert Tscherner mit seinem Wagen. Er thematisierte den "ICE-Bahntunnel". Auch der erste Memmelsdorfer Faschingsverein nahm ein Bamberger Thema auf: "Wir müssen jetzt der Brose danken, in Bamberg darf jetzt alles landen." Neben den kleineren Flugzeugen verschiedener Airlines landete eine riesige Rakete der Nasa. Dass das Sams von Paul Maar in der Stadt so schäbig behandelt wird, beklagten die Mitglieder der Kemmerer Fußgruppe Spaßfraktion Schlichting-Mainbauer. Keine Maar-ampel, kein Maar-Platz und keine -Straße! Der FC Bayern Fanclub griff den eigenen Verein an und schuf eine FC-Bayern-Altersheimstraße.


Süßigkeiten-Regen

Der Wagen der Gemeinde Memmelsdorf (Thema: Gemeinderat Hand in Hand = Teamwork) mit Bürgermeister Gerd Schneider und Gemeinderäten übergoss die Zuschauer mit Süßigkeiten. Ebenso der Prunkwagen des MCC mit Elferrat. Auch das Prinzenpaar Lisanne I und Sven-Christian waren nicht geizig.

Am meisten aber regnete es vom Schlusswagen des Ortskulturringes (OKR), dessen Vorstand Harald Tkaczuk mit Helfern wieder den imposanten Zug organisiert hatte. Ein Dank ging auch an die Feuerwehren, die unter ihrem Kommandanten Udo Winkler die nicht einfache Sicherung und Absperrung übernommen hatten. Das Motto des OKR-Wagens war: "Farbenfroh und bunt, in Memmelsdorf geht es auch 2018 wieder rund."

Das konnte man gleich nach dem Umzug in der Seehofhalle nachprüfen, denn dort trafen sich alle Faschingsfreunde, um fröhlich lustig weiterzufeiern, unter ihnen natürlich auch Landrat Johann Kalb und Memmelsdorfs Bürgermeister Gerd Schneider. Sie müssen sich im Fasching natürlich auch den Spiegel vorhalten lassen, ob sie wollen oder nicht.