Druckartikel: "Tante Emma" oder Dorfladen für Litzendorf?

"Tante Emma" oder Dorfladen für Litzendorf?


Autor: Werner Baier

Litzendorf, Freitag, 12. Juli 2013

Die Gemeinde kämpft um den Erhalt eines Geschäfts in der Ortsmitte. Jetzt wurde eine Strukturanalyse in Auftrag gegeben, um seine Bedeutung für Litzendorf und die benachbarte Ladenkulisse untersuchen zu lassen.
Auch in Zukunft wollen die Litzendorfer nicht auf ihren Nahversorger verzichten. Bürgermeister Wolfgang Möhrlein verschenkt gerne bei Jubiläen und feierlichen Anlässen den "Ellertalkorb", der von "Lebensmittel Groh" zusammengestellt wird. Foto: privat


Im zweiten Anlauf lässt der Gemeinderat doch sein Herz für den Tante-Emma-Laden in der Ortsmitte schlagen: Inhaber Dieter Groh trägt sich mit dem Gedanken, das Geschäft aufzugeben, viele Ortsbewohner aber möchten die Einkaufsmöglichkeit nicht missen.

In der April-Sitzung wurden Stimmen laut, wonach der Erhalt eines solchen Nachbarschaftsladens nicht Aufgabe der Gemeinde sei, zumal die ortsnahe Versorgung der Bevölkerung durch leistungsfähige Supermärkte gesichert werde. Inzwischen haben sich die Kommunalpolitiker näher mit der Materie beschäftigt. Nun gaben sie mit 17:1 eine Strukturanalyse in Auftrag, um die Bedeutung des Ladens für Litzendorf und die benachbarte Ladenkulisse untersuchen zu lassen.

Gutachten wird gefördert

Ferner ist die Frage zu prüfen, in welcher Form das Geschäft weiterbetrieben werden könnte, wenn Groh aussteigt. Die Kosten des Gutachtens von knapp 8000 Euro werden zur Hälfte aus dem Leader-Programm der Europäischen Union gefördert.

Einige Tage zuvor hatten Gemeinderäte eine Besichtigungsfahrt zum Dorfladen von Aidhausen unternommen. Darüber hinaus berichteten Elisabeth Dörfler-Christa und Silke Mäusbacher vom Landratsamt Bamberg über ihre Erkenntnisse von den Läden in Simonshofen und Rödelsee. Die Fachkräfte vom Bereich Regionalentwicklung verglichen die Grundbausteine der Dorfläden mit der Betriebsform des Einzelhandels von Dieter Groh.
Sie arbeiteten die Unterschiede der Verkaufsflächen, des Sortiments und des Personalbedarfs heraus. Das reichte dem Gemeinderat jedoch nicht zu einer abschließenden Beurteilung.

Raimund Köhler (CSU) machte darauf aufmerksam, dass die Situation von anderen Gemeinden nicht einfach auf Litzendorf übertragen werden könne. Für jeden Ort seien spezifische Strukturen maßgeblich. Es bedürfe professioneller Unterstützung, um den Bedarf für Litzendorf kennenzulernen. Dem schloss sich für die SPD-Fraktion Gemeinderat Günther Barthelmes an.