"Supernarr"-Finale: Dorfratschen nicht auf dem Treppchen
Autor: Christina Lotter
Meedensdorf, Freitag, 25. Januar 2013
Die Frauenquote bei der "Fastnacht in Franken" ist erhöht - aber nicht durch die "Dorfratschen" aus Meedensdorf. Zufrieden sind sie trotzdem mit ihrer Teilnahme an "Franken sucht den Supernarr".
"Hoch zufrieden" sind Claudia Gunzelmann und Gerda Hofmann - und das, obwohl sie nicht gewonnen haben. Nie hätten die "Meedensdorfer Dorfratschen" gedacht, dass sie es bis ins Finale von "Franken sucht den Supernarr" schaffen, vor allem nicht nach ihrem allerersten Auftritt vor der Jury, beim Casting im letzten Jahr, als diese so gar keine Reaktion zeigte.
Daraufhin haben sie dann alles gegeben, und es hat sich gelohnt: Zunächst belohnte sie die Jury mit einem Auftritt im Halbfinale. Nachdem die beiden Schwestern sich dort schon fast ausscheiden sahen - "als der vierte Finalist auf der Bühne nach vorne gerufen wurde, sank unser Mut schon", erinnert sich Gunzelmann - schafften sie den Sprung ins Finale dann doch noch und standen am Donnerstagabend in der Finalsendung von "Franken sucht den Supernarr" auf der Bühne.
Erfahrene und vielfältige Konkurrenz
Die Talentshow im Bayerischen Rundfunk (BR) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Nachwuchs für die "Fastnacht in Franken", die beliebte Faschingsgala im BR, zu entdecken. Die Konkurrenz, auf die die beiden Meedensdorfer Wirtstöchter beim Finale von "Franken sucht den Supernarr" trafen, war ebenso faschingserfahren wie Claudia Gunzelmann und Gerda Hoffmann selbst.
Und darüber hinaus noch äußerst vielfältig: Da gab es ein Männerballett im Müllmann-Outfit, eine Oberpfälzerin mit Kloschüssel, ein singendes Duo im Frack oder auch "Die Verrückten".
Zwei Männer, die als Höchstadter angekündigt wurden, von denen aber einer aus Trabelsdorf stammt. Michael Petermann, den der eine oder andere vielleicht schon von "Bamberg zaubert" kennt, stieß vor etwa fünf Jahren zum Etzelskirchener Manfred Stark, und gemeinsam entwickelten sie ihre turbulente Chaos-Show, die ein wilder Mix aus Zaubertricks und fetziger Musik ist. Damit überzeugten sie die Jury derart, dass sie sogar auf dem dritten Platz landeten.
Den ersten Platz belegten die "Sumbarcher Waschweiber" aus Sonneberg in Thüringen. Doris Motschmann und Silvia Otto dürfen somit vor dem Veitshöchheimer Millionenpublikum auftreten. Damit ist immerhin das Ziel, dass die Meedensdorfer Dorfratschen sich gesetzt hatten - "die Frauenquote in Veitshöchheim zu erhöhen" - erreicht, wenn auch nicht so, wie Gunzelmann und Hofmann sich das erhofft hätten. Dabei hatten sie extra ein nagelneues Programm für das Finale entwickelt: Dieses Mal gingen sie nicht als Wirtstöchter auf die Bühne, sondern als - etwas kurzsichtige - Mitglieder eines Frauenjagdvereins.
Eine tolle Erfahrung
Auch wenn die Meedensdorfer Dorfratschen letztendlich nicht gewonnen haben, eine "tolle Erfahrung", so Hofmann, war es für sie allemal. "Alleine schon mal die Gelegenheit, in einer echten Maske von professionellen Maskenbildnern geschminkt zu werden!", fügt Gunzelmann hinzu.
Auch die Betreuung, so die beiden Schwestern, sei sehr gut gewesen: "Herzlich und professionell". Ebenso die Atmosphäre hinter den Kulissen: Anstelle eines Hauens und Stechens, wie es ja bei anderen Casting-Shows häufig der Fall sei, sei es sehr "kollegial und freundschaftlich zugegangen", so Claudia Gunzelmann. Ihre Schwester ergänzt: "Jeder ist beklatscht worden, wenn er von der Bühne kam, das war ganz toll." Und auch nach den Auftritten saßen alle Kandidaten mit Familien noch gemütlich zusammen.
An ihrem Bühnenoutfit kann es jedenfalls nicht gelegen haben, dass die Dorfratschen es nicht auf Platz Eins geschafft haben: Als Moderator Volker Heißmann sich nach der Aufzeichnung zu den Kandidaten setzen wollte, um sich ein wenig mit ihnen zu unterhalten, fragte er erstmal ganz irritiert in die Runde: "Wo sind denn jetzt die Dorfratschen?!" Ohne Perücke, Kostüm und Brille, so Gunzelmann und Hofmann, habe er sie schlicht nicht erkannt...