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Sturm: Hallstadt sagt Faschingszug ab


Autor: Anette Schreiber

Hallstadt, Montag, 04. März 2019

Es war 11.11 Uhr, als Hallstadt seinen Rosenmontagsfaschingszug absagte. Der 1. Faschingsverein wollte angesichts der Wetterprognosen nichts riskieren.
Unverdrossen: Der Faschingszug ind Hallstadt wurde aus Sciherheitsgründen wegen des Sturmes abgesagt, aber diese Hallstadter Fußgruppe ließ es sich nicht nehmen durch die Stadt und zum Sportplatzparkplatz zu laufen. Foto: Anette Schreiber


.Es war 11.11 Uhr, als Hallstadt seinen Rosenmontagsfaschingszug absagte. Der 1. Faschingsverein wollte angesichts der Wetterprognosen nichts riskieren. Das ist bitter: Bereits zum zweiten Mal nach 2016 musste der Faschingsverein sich zu diesem Schritt durchringen. Auch das zweite Mal war die Absage dem Wetter geschuldet. Wie 2016 wollten Verein und Stadt angesichts der Sturmwarnungen nichts riskieren.

Für Vereinsvorsitzenden Manuel Reitberger und die 40 Mitglieder des noch jungen Vereins ist damit bald ein Jahr Arbeit vollkommen umsonst gewesen. Wegen der Marktplatzbaustelle musste eine vollkommen neue Route ausgearbeitet werden.

Und dabei waren beim diesjährigen Gaudiwurm mit 30 Gruppen so viele wie noch nie angemeldet. Was unter anderem daran lag, dass es in Baunach keinen Umzug gibt und Gruppen von hier nach Hallstadt wollten.

Wenigstens war der Verein am Sonntag in Memmelsdorf und am Samstag in Oberhaid bei den Umzügen mit seinem Vereinswagen vertreten. "Da hatten wir unseren Spaß", macht Reitberger gute Miene zum bösen Wetterspiel.

Als sich abzeichnete, dass es wetterbezogen schwierig werden könnte, hatte der Verein vereinbart, dass man sich am Montag um 9 Uhr treffen würde. Mit Ordnungsamt und Bauhof. Da war dann eigentlich klar, dass der Zug stattfinden sollte, was die Stadt dann auch so in den sozialen Medien kommunizierte.

Die Bäume bogen sich

Beim Aufbau von Buden und Toilettenwagen am Sportplatz, wo man nach dem Zug weiterfeiern wollte war, zeichnete sich dann aber immer mehr die Tendenz in Richtung Absage ab. "Als wir die Windhosen erlebten und sahen, wie sich die Bäume bogen, war's dann klar."

Wie Reitberger berichtet, wurden alle Teilnehmer informiert. Einige Wagengruppen, darunter aus den Landkreisen Lichtenfels und Coburg wollten trotzdem kommen und einfach hier feiern. Privatvergnügen sozusagen. "Mit unserer Veranstaltung hatte das nichts zu tun", sagt Reitberger allein schon mit Blick auf Haftungsfragen. Auch eine Zapfendorfer Gruppe, eine Merkendorfer und eine aus Hallstadt kamen zum Sportplatz. Hier sorgte eine Sambagruppe für Stimmung und SV-Wirt Olaf Wessel für die Verköstigung.

Rund 400 wetterfeste Faschingsfans ließen sich den Rosenmontag nicht nehmen und hatten wohl eine Bombenstimmung. So mancher Hallstadter, der von der Absage nichts mitbekommen hatte oder es einfach nicht glauben wollte, war mit von der Partie. Für Trost sorgte die Einladung von Stadtmarketingchef Klaus Stieringer die Wagengruppen könnten sich für den Bamberger Zug anmelden.

Das habe man den Teilnehmern mitgeteilt, mache aber selbst keinen Gebrauch davon: "Für uns sollte der Hallstadter Zug der Höhepunkt sein."

Dennoch will Reitberger in Richtung Wetter "nicht die beleidigte Leberwurst spielen" und auch 2020 einen Gaudiwurm auf die Beine stellen. Vielleicht sogar wieder auf der gewohnten Strecke.

Entscheidung war richtig

Bürgermeister Thomas Söder (CSU) findet die Entscheidung des Vereins richtig und sichert weiterhin Unterstützung der Stadt zu.