Druckartikel: Straße zwischen Zapfendorf und Rattelsdorf kaputt: Zahlt die Bahn?

Straße zwischen Zapfendorf und Rattelsdorf kaputt: Zahlt die Bahn?


Autor: Sebastian Martin

Zapfendorf, Montag, 21. März 2016

Der starke Verkehr zwischen Zapfendorf und Rattelsdorf schädigt das Bankett. Nun streiten sich die Gemeinden mit der Bahn über die Reparaturkosten.
Auf der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Zapfendorf und Rattelsdorf rollen jede Menge Lkw: Die Bankette sind inzwischen so in Mitleidenschaft geraten, dass die Gemeinden Warnschilder aufgestellt und Tempo 50 angeordnet haben. Foto: Matthias Hoch


Die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Zapfendorf und Rattelsdorf ist schmal, für übermäßigen Schwerlastverkehr sicherlich nicht ausgelegt. Doch fahren hier täglich die großen Brummis. Unter anderem rollen die Lkw der Bauunternehmen, die an der Großbaustelle der Bahn tätig sind - über eine Straße, die nicht mal fünf Meter breit ist. Nun tut sich ein Problem auf, das inzwischen auch zu einem Streit zwischen Bahn und den beiden Gemeinden führt: Die Bankette der Straße sind so ausgefahren, tiefe Furchen haben sich gebildet, dass die Straße wohl nicht mehr verkehrssicher ist. Laut Zapfendorfs Bürgermeister Volker Dittrich (AfZ) habe man nach einer Verkehrsschau nun reagieren müssen.


Tiefe Furchen, hohe Kanten

Für die Gemeindeverbindungsstraße sind schließlich verkehrsrechtlich die Gemeinden Zapfendorf und Rattelsdorf zuständig. In der ersten Reaktion haben die Gemeinden veranlasst, dass auf der Straße nur noch Tempo 50 gilt. Auch wurden Warnschilder aufgestellt, dass die Bankette nicht befahrbar sind. Tiefe Furchen und hohe Kanten sind an einigen Stellen bereits aufgetaucht. Auch Peter Krauß von der Polizei Bamberg-Land kennt die Situation und warnt: "Da könnte ein Bus umkippen!"

Denn die Straße ist Umleitungsstrecke für den Verkehr zwischen Zapfendorf und Rattelsdorf, somit auch ein wichtiges Verbindungsstück, über das die blaue Buslinie des Schienenersatzverkehrs führt. Zwei große Lkw bzw. Busse kommen nicht aneinander vorbei. Sie müssten warten. In der Regel klappe das, lobt Polizeihauptkommissar Krauß. Doch sei auch klar, so die Einschätzung des Experten, dass an der Straße etwas gemacht werden müsse.

Bürgermeister Dittrich betont, dass nur eine Reparatur echte Sicherheit bieten würde. Doch sehe sich die Gemeinde Zapfendorf nicht in der Lage, Kosten von rund 200.000 Euro zu schultern. "Die Kostenfrage muss geklärt werden", sagt deshalb Dittrich. Man habe darum mit der Gemeinde Rattelsdorf Kontakt zu den Bahn-Verantwortlichen aufgenommen. Die Kommunen sehen die Verantwortung vor allem dort: Es gelte schließlich das Verursacherprinzip. Und Verursacher des schlechten Zustands der Straße sind aus Sicht der Kommunen die Baustellenfahrzeuge der Bahn.


Bahn will gemeinsame Lösung

Der Bahn ist das Problem inzwischen bekannt: "Wir sind ständig im Gespräch - aber wir müssen es zusammen machen, die Gesetze sagen das", betont ein Bahnsprecher gegenüber unserer Zeitung. Heißt: Der Konzern sieht sich nicht alleine in der Verantwortung, will also nicht die vollen Kosten tragen. Es wird wohl noch Gespräche geben müssen.

Zapfendorfs Bürgermeister betont, es müsse schnell gehandelt werden. Wenn sich nichts tue, müsse man weitere Schritte überdenken: "Notfalls sperren wir die Straße für den Schwerlastverkehr!" Allerdings würde das wohl auch den restlichen Verkehr treffen, denn auch Fahrzeuge anderer Firmen aus dem Gewerbegebiet sind unterwegs.

Polizist Peter Krauß lobt grundsätzlich die Baufirmen und die Fahrer: "Die Baustellenfahrzeuge fahren extrem langsam", habe er festgestellt. Grundsätzlich laufe es bisher auf der gesamten Baustelle im Verkehr gut: "Das von manchen vorhergesagte Chaos ist nicht eingetreten", so der Polizeihauptkommissar.
Den Ärger an der kleinen Gemeindeverbindungsstraße hält der Polizist für lösbar. Die beiden Seiten müssten sich einig werden. Unfälle habe es im Übrigen auf der Straße bisher noch keine gegeben, wie auch auf der gesamten Umleitungsstrecke nicht.