Stimmkreis Bamberg: Sowa und Schiffers bereit für den Landtag
Autor: Stefan Fößel
Bamberg, Mittwoch, 17. Oktober 2018
Neben Melanie Huml (Bamberg-Stadt) und Holger Dremel (Bamberg-Land) ziehen über die Listen zwei weitere Bamberger ins Maximilianeum ein.
Dienstagmittag wurde gerechnet, dann stand es offiziell fest: Neben GAL-Stadträtin Ursula Sowa wird künftig auch AfD-Kandidat Jan Schiffers dem Bayerischen Landtag angehören.
Sowa kündigte an, ihre neue Aufgabe "voller Ehrgeiz und Power" anzugehen. Nachdem nun die Zahlen vorlägen, könne sie wirklich aufatmen und habe auch ein paar Freudentränen vergossen. Schiffers sagt: "Hoffnung hatte ich mir schon gemacht und seit Montagnachmittag war mir klar, dass es auch klappen kann."
Lösche nicht im Bezirkstag
Während Sowa insgesamt 34 388 Stimmen sammelte und somit das mit Abstand beste oberfränkische Grünen-Ergebnis erzielen konnte, kam Jan Schiffers in der Addition auf 20 133 Erst- und Zweitstimmen, er ist damit zweitbester AfD-Kandidat auf der oberfränkischen Liste. Wie erklärt sich Schiffers sein gutes Ergebnis auch in den anderen oberfränkischen Stimmbezirken? "Ich bin nun schon seit einigen Jahren in der AfD aktiv und war ja auch Bundestagskandidat in Bamberg-Forchheim."
Nur 177 Stimmen weniger sammelte der in Bamberg-Land angetretene AfD-Mann Florian Köhler (9230 Erst- und 10 726 Zweitstimmen) - er scheitert damit nur knapp. Dafür darf sich Köhler über den Einzug in den oberfränkischen Bezirkstag freuen. Das ist nach dem vorläufigen Ergebnis der Bezirkswahlen dem Grünen-Kandidaten Andreas Lösche dagegen nicht gelungen.
Huml bayernweit Viertbeste
Oberfränkische Stimmenkönigin bei den Landtagswahlen bleibt Melanie Huml (CSU), die 139 191 Gesamtstimmen, davon 116 243 Zweitstimmen, sammeln konnte. Bayernweit hat sie damit sogar das viertbeste Ergebnis nach Ilse Aigner, Ministerpräsident Markus Söder und Barbara Stamm. "Ich hätte mir zwar insgesamt ein besseres Ergebnis für uns als CSU gewünscht, doch natürlich freue ich mich ganz persönlich über das große Vertrauen der Wählerinnen und Wähler in mich", sagte Huml nach Bekanntgabe der Gesamtstimmenergebnisse. Nach gegenwärtigem Stand habe sie sogar fast 24 000 Stimmen mehr als bei der Landtagswahl 2013 bekommen.
Während Huml das Direktmandat in Bamberg-Stadt errang, setzte sich Holger Dremel in Bamberg-Land durch. Er holte 33 335 seiner insgesamt 36 364 Stimmen in Stadt und Landkreis Bamberg und erzielte damit das viertbeste oberfränkische CSU-Ergebnis. 13 000 Stimmen Vorsprung auf Tim Pargent, den zweiten oberfränkischen Grünen-Abgeordneten, hat hingegen Ulrike Sowa. "Ich bin sehr zufrieden, das Ergebnis ist sogar noch besser als erwartet", sagt die 61-jährige Architektin, die im Stimmkreis Bamberg-Stadt 21,66 Prozent mit 13 038 Erststimmen erzielte. Hinzu kamen oberfrankenweit in jedem Landkreis zwischen 2040 (Hof) und 4807 (Bamberg-Land) Zweitstimmen, so dass Sowa als eine von zwei oberfränkischen Grünen-Abgeordneten über die Liste in den Landtag einziehen konnte. Ab Montag wird die künftig 38-köpfige Grünen-Fraktion für drei Tage in Klausur gehen und in einer "kleinen Börse" auch schon über mögliche Ausschusszugehörigkeiten sprechen.
Dass die CSU die Freien Wähler als Koalitionspartner favorisiert, findet sie "sehr schade, gerade bei dem Wählerzuspruch, den wir haben". Sowas Schwerpunktthemen blieben Bauen, Wohnen und Kultur, sie würde auch gern "in Richtung Denkmalschutz" gehen.