Druckartikel: Stephans Heiratsantrag kann in Bamberg jeder sehen

Stephans Heiratsantrag kann in Bamberg jeder sehen


Autor: Jutta Behr-Groh

Bamberg, Freitag, 08. August 2014

Ein 32-jähriger Bamberger wollte seiner Liebsten keinen alltäglichen Heiratsantrag machen. Deshalb mietete er eine Plakatwand in der Nähe ihrer gemeinsamen Wohnung.
Erinnerungsfoto für das künftige Familienalbum: Stephan steht mit Freundin Stefanie und dem gemeinsamen Töchterchen vor seinem plakativen Heiratsantrag in der Herzog-Max-Straße.  Foto: privat


Raffinierte Werbung oder doch ein Heiratsantrag? Von der Plakatwand auf Höhe Amtsgericht schaut eine dreiköpfige Familie aus einem großen weißen Herz die Betrachter an. Drunter steht die Frage "Willst du mich heiraten?".

Sie richtet sich an die junge Frau auf dem Plakat. Und sie hat schon "ja" gesagt, berichtet der Bräutigam. Es handelt sich um einen Bamberger namens Stephan. Inzwischen laufen die Hochzeitsvorbereitungen . . .

Etwas Ausgefallenes

Der 32-Jährige war Auftraggeber des ungewöhnlichen Heiratsantrags, als der sich das rotgrundige Plakat bei den Recherchen der Lokalredaktion entpuppte.

Warum er seine Liebste nicht einfach so gefragt hat, vielleicht bei Kerzenschein oder beim Spaziergang im Hain, wollten wir wissen. Es sollte etwas Ausgefallenes sein, erzählt Stephan. Schließlich habe ihn seine Zukünftige - Stefanie, 27 Jahre - als einen "verrückten Kerl" kennen gelernt, der immer für Überraschungen gut ist.

Das war Ende 2006. Seit Februar 2007 lebt das Paar zusammen. Im Dezember 2013 kam das gemeinsame Töchterchen Sophie zur Welt. Stephan weiter: "Sie bekam sofort meinen Namen. Von da an wusste ich, es ist noch nicht perfekt."

Die Muse während seiner Elternzeit nutzte der junge Vater, um sich einen besonderen Heiratsantrag einfallen zu lassen. Er dachte an eine Fahrt im Heißluftballon, "aber das war mit Kind zu gefährlich". Beim Blick auf eine Plakatwand kam ihm die Idee, seine Freundin in aller Öffentlichkeit zu fragen.

Eine Agentur habe alle Hebel in Bewegung gesetzt, um seinen Wunsch in die Tat umzusetzen, berichtet Stephan. Sie buchte die Fläche an der Herzog-Max-Straße, in der Nähe der gemeinsamen Wohnung.

Beim nächsten Spaziergang zu dritt kam man - nicht ganz zufällig - dort vorbei. Seine Lebensgefährtin habe zu diesem Zeitpunkt wohl schon geahnt, dass er wieder etwas ausgeheckt hatte, glaubt der Bamberger, aber aus ihrer Reaktion leitet er die Gewissheit ab: "Damit hat sie nicht gerechnet!"

Über alles gestrahlt

Sie habe "über alles gestrahlt" und prompt "ja" gesagt. Seitdem führen ihre Spaziergänge immer am Plakat vorbei: "So kann ich meiner Freundin jeden Tag ein Lächeln auf die Lippen zaubern. . ."

Und so, wie es aussieht, bleibt der öffentliche Heiratsantrag noch eine Zeit lang zu sehen. Bei dem für die Außenwerbung zuständigen Unternehmen war zu erfahren, dass für die linke Hälfte der Plakatwand erst ab Mitte September wieder ein neuer Auftrag vorliege.