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Stechert will sofort aus dem Vertrag aussteigen


Autor: Michael Wehner

Bamberg, Donnerstag, 25. April 2013

Der Streit um den Namen der Bamberger Arena spitzt sich weiter zu. Jetzt will Sponsor Franz Stegner sofort aus dem Vertrag aussteigen. Doch die Stadt bleibt gelassen. Sie sieht keine Gründe für die fristlose Kündigung.
Hat keine Zukunft mehr: Der Name Stechert an der Bamberger Arena.  Foto: Michael Gründel


Der Name Stechert-Arena in Bamberg ist möglicherweise bald schon Geschichte: Wenn eintritt, was die Stechert GmbH am Donnerstag ankündigte, nämlich die fristlose Kündigung des Vertrags über das Namenspatronat, dann wäre die Arena mit sofortiger Wirkung namenlos - und in der Kasse der Betriebsgesellschaft würde ein fünfstelliger Eurobetrag fehlen. Ob dies so sein wird und ob sich die Menschen bald schon den mittelfränkischen Firmennamen bei der Benennung der drittgrößten bayerischen Mehrzweckhalle sparen können, werden jetzt wohl die Anwälte klären müssen.



Die Stadt Bamberg jedenfalls sieht bislang keinen Grund von etwas anderem auszugehen, als dass die bestehenden Verträge erfüllt werden, das heißt, dass die Stechert-Arena die Stechert-Arena bleibt - bis Ende September. "Es wird zur Zeit geprüft, ob eine außerordentliche Kündigung, wie sie jetzt erklärt wird, überhaupt möglich ist. Bis jetzt haben wir keinen Anlass das zu glauben", sagt der städtische Rechtsreferent Christian Hinterstein.
Der Vertrag, um den es geht, wurde Ende September 2010 geschlossen und regelt das Namensrecht für die vor zwölf Jahren gebaute Halle, die damit von der Jako- zur Stechert-Arena mutierte. Bis vor kurzem gingen alle Beteiligten davon aus, dass das Vertragsverhältnis mit dem Firmenpatriarchen Franz Stegner aus Wilhermsdorf zum 30. September 2013 ausläuft, sollte es nicht verlängert werden.

Doch davon kann längst keine Rede mehr sein. Die Vertragspartner, die noch vor einem Jahr gemeinsam Feste in der Arena veranstalteten, sind sich mittlerweile spinnefeind. Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) wirft Franz Stegner vor, unwahre Behauptungen in den Medien zu verbreiten. Der wirft dem Bamberger OB geschäftsschädigendes Verhalten vor und droht einen beispiellosen Skandal loszutreten.

Woher Stechert das Pulver für die von ihm angekündigte "Bombe" nehmen könnte, die den Bamberger Basketball erschüttern soll, darüber wird in der Region eifrig gerätselt. Immerhin ist die Stechert-Arena nicht die einzige Halle, in der Franz Stegner derzeit mit seinen Vertragspartnern im Clinch liegt. So liegen derzeit auch in der im Süden Bambergs gelegenen Gemeinde Strullendorf die Nerven blank. Grund ist der Streit um die Kosten für für eine mobile Tribüne. Sie erfüllt laut Bürgermeister Andreas Schwarz die technischen Anforderungen nicht.
Um die Kosten wird es in den nächsten Wochen auch in der Noch-Stechert-Arena in Bamberg gehen. Käme die Stechert GmbH mit der fristlosen Kündigung des Namensvertrags durch, würde das bedeuten, dass der Arena Bamberg GmbH mit den Eigentümern Stadtbau und Stadtwerken Bamberg ein erklecklicher Betrag in der Kasse fehlen würde. Bekanntlich wird das Namensrecht auf 250 000 Euro im Jahr taxiert.

Doch im Bamberger Rathaus sieht man den Verhandlungen gelassen entgegen: "Nach den Erfahrungen in den letzten Wochen mit der Firma Stechert war mit allem zur rechnen. Aber wir haben einen rechtsgültigen Vertrag, auf dessen Erfüllung wir bestehen", sagte Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke.

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