"Stechert-Arena" ist bald Geschichte
Autor: Gertrud Glössner-Möschk
Bamberg, Mittwoch, 03. April 2013
Die Geschäftsleitung der Stechert Stahlrohrmöbel GmbH, die seit drei Jahren Sponsor und Namensgeber der Bamberger Sportarena an der Forchheimer Straße ist, hat in einer ausführlichen Stellungnahme bekannt gegeben, dass sie den zum 30. September 2013 auslaufenden Sponsorenvertrag nicht mehr verlängern wird.
Die Unterzeichner der Presseerklärung - Franz Stegner, der Geschäftsführende Gesellschafter der Stechert Stahlrohrmöbel GmbH, sowie Geschäftsführer Matthias Schuh - haben ihre per E-Mail verbreitete Mitteilung unter die Überschrift gestellt: "Zuerst als Retter gefeiert - dann an der Nase herumgeführt/Stechert beendet Namenspatronat für Bamberger Stechert Arena".
Stegner und Schuh reagierten mit dieser Presseerklärung auf die, so wörtlich, "zahlreichen Gerüchte über das Namenspatronat der Bamberger Stechert Arena". Den dreijährigen Vertrag mit der BAB Bamberg Arena Betriebsgesellschaft mbH, einem Tochterunternehmen der Stadt Bamberg, und der Sportholding Franken1st Bamberg Basketballgesellschaft mbH werde Stechert nicht mehr verlängern, "aber selbstverständlich alle vertraglichen Verpflichtungen loyal erfüllen".
Die Geschäftsleitung des Unternehmens betrachte das
Im Vertrag hätten sich alle Parteien zu gegenseitigem Respekt, Wohlverhalten, Loyalität und Vertraulichkeit verpflichtet, wogegen aber massiv verstoßen worden sei. Die Stechert Geschäftsleitung fühle sich von den beiden anderen Vertragsparteien hinters Licht geführt. Außerdem seien wesentliche Inhalte des neuen Vertragsangebots der Öffentlichkeit übermittelt worden.
Namenspatronat wie Sauerbier angeboten
Weiter heißt es in der Stellungnahme wörtlich: "Stechert identifiziert sich trotz der bitteren Niederlagenserie noch immer intensiv mit den Brose Baskets." Aus diesem Grund hätte das Unternehmen das erfolgreiche Namenspatronat für die Stechert Arena für drei weitere Jahre gerne fortgesetzt. Dazu hatte die Stechert Geschäftsleitung noch im abgelaufenen Jahr 2012 Vorschläge für eine Verlängerung der Partnerschaft zu verbesserten Konditionen unterbreitet.
Weiter heißt es: "Bisher hat uns die BAB Bamberg Arena Betriebsgesellschaft mbH immer wieder vertröstet und das Angebot nicht angenommen, obwohl das Tochterunternehmen der Stadt Bamberg bereits vor Weihnachten eine Einigung erzielen wollte. Stechert hat immer den Standpunkt vertreten, dass wir jederzeit akzeptieren, wenn die BAB Bamberg Arena Betriebsgesellschaft mbH einen neuen Partner finden sollte, der mehr bezahlt. Nach unseren Informationen haben aber die BAB Bamberg Arena Betriebsgesellschaft mbH und die Franken1st Bamberg Basketballgesellschaft mbH hinter unserem Rücken das Namenspatronat wie Sauerbier angeboten und mit angeblichen Interessenten verhandelt. Die Stechert Geschäftsleitung lässt sich allerdings nicht hinhalten und an der Nase herumführen. Gerüchte, dass angeblich Hauptsponsor Brose oder ein anderes Unternehmen das Namenspatronat für die Bamberger Arena zukünftig übernehmen will, werden wir nicht kommentieren."
Im Herbst 2010 hatte sich Stechert nach reiflicher Überlegung dazu entschieden, das Namenspatronat für die drittgrößte Multifunktionshalle Bayerns zu übernehmen und damit einen Kauf der Arena durch die Stadt Bamberg erst ermöglicht. Dadurch wurde indirekt auch der Bamberger Spitzen-Basketball gerettet und eine bislang einzigartige Erfolgsserie mit drei Double-Triumphen aus Meisterschaft und Pokalsieg realisiert.
Trommel verschenkt
Stechert unterstützte neben dem Namenspatronat für die Stechert Arena auch die Brose Baskets bei vielen Gelegenheiten ideell und finanziell. Insgesamt zahlte Stechert etwa 30 Prozent mehr als vertraglich vereinbart war. Zahlreiche zugesagte Leistungen wurden gar nicht in Anspruch genommen. Der Abschied fällt Franz Stegner nicht leicht: "Als Trommler bei den Fans durfte ich viel ehrliche Leidenschaft, Herzenswärme und unvergessliche Stunden erleben. Das werde ich sehr vermissen." Seine Trommel schenkt Franz Stegner dem Fanclub.
"Stechert bedankt sich bei allen Beteiligten für die fantastischen Leistungen in der Vergangenheit und ist stolz darauf, ein Partner dieser Erfolgsgeschichte gewesen zu sein. Für die anstehenden Playoffs drücken wir der Mannschaft und dem Trainerteam selbstverständlich ganz fest die Daumen."