Startschuss für den Stadtstrand in Bamberg: Küstenflair am Regnitzufer
Autor: Christian Pack
Bamberg, Dienstag, 31. Mai 2016
Die Betreiber des Stadtrandes sind zuversichtlich, dass sich ihr Konzept durchsetzt. Und hoffen, dass es keine Probleme mit Anwohnern geben wird.
Sichtlich entspannt sitzen Markus Zametzer und Joachim Krohn auf zwei Liegestühlen im Sand. Wenige Meter von der Regnitz entfernt, lassen sich die Unternehmer bei bestem Sommerwetter ein Kaltgetränk schmecken. "Hier kann man's aushalten", freut sich Zametzer und lässt den Blick in Richtung Löwenbrücke streifen.
Eigentlich hätte man bei den Betreibern des Bamberger Stadtstrandes zwei Tage vor der Eröffnung etwas mehr Lampenfieber erwartet. Doch trotz (noch) fehlender Strandkörbe und einiger Regengüsse in den letzten Tagen, läuft am Margaretendamm alles nach Plan. "Das wird eine Punktlandung", freut sich Krohn.
Die Betreiber hoffen auf ein bunt gemischtes Publikum und darauf, dass der Stadtstrand zur Erfolgsgeschichte wird. "Der Vertrag läuft über ein Jahr. Wir hätten aber nichts gegen eine längerfristige Lösung. Der Platz hier direkt am Wasser passt hervorragend", findet Krohn.
Kein Party-Klientel
Natürlich kennen die Unternehmer die Vorgeschichte des "Citybeach". Und natürlich sind sie sich auch bewusst, dass nicht alle Bamberger glücklich über die neue Naherholungsmöglichkeit sind. Im Vorfeld wurden deshalb alle direkten Anwohner angeschrieben. Und Krohn macht unmissverständlich klar: "Wir wollen hier kein Party-Klientel. Das werden wir auch nicht dulden. Es soll ein Ort zum Relaxen werden."Wie Stadt-Sprecherin Ulrike Siebenhaar mitteilt, steht aus Behördensicht einem Start am Donnerstag nichts im Wege. Eine schalltechnische Untersuchung lag vor Erteilung der Baugenehmigung vor. Nach Prüfung durch das Umweltamt wurden hierzu lediglich Auflagen formuliert. Auch bezüglich des Hochwasserschutzes wurden Auflagen festgelegt.
Natürlich hat man auch im Rathaus vernommen, dass einige Bamberger Lärmbelästigungen fürchten. "Wir werden die Betreiber vor allem in den ersten Tagen etwas genauer beobachten und im Zweifelsfall das Gespräch suchen, wenn es hakt", verspricht Siebenhaar.
Joachim Krohn hofft, dass es erst gar nicht so weit kommt. Er verweist auf die Standorte in Bad Kissingen und Erlangen, wo es bisher keine Probleme mit den Anwohnern gab. "Wir wollen die Bamberger von der Einzigkeit dieser Idee überzeugen."
Neuer Anlauf nach dem Ende des "Citybeach"
Für Bamberg ist das Gastronomiekonzept mit Sommerfeeling nicht neu. Von 2005 bis 2012 hatte der "Citybeach" am Adenauerufer alljährlich mehrere tausend Gäste angezogen. Für die "grüne Oase am Kunigundendamm" wurde ein etwa 50 Meter breites und über 60 Meter langes Grundstück genutzt, das im Besitz der Stadt war.Im Januar 2013 kam das Ende für das beliebte Ausflugsziel. Auch, weil sich 61 Bamberger Bürger mit einer Petition an den Landtag gewandt und die Beseitigung des Schwarzbaus unter anderem wegen der Lärmbelastung gefordert hatten. Unterstützung gab es damals von den Grünen, die Alarm bei der Regierung von Oberfranken schlugen. "Dass die ungenehmigte Beach-Anlage fast zwei Jahre vom Bauordnungsamt geduldet wird, und das auch noch auf einem Grundstück der Stadt, ist nicht hinnehmbar", sagte Grünen-Stadträtin Ursula Sowa.