Nach dreieinhalb Jahren Bauzeit feiert Stackendorf die Erneuerung der Ortsdurchfahrt.
Die Kerwa war der beste Termin, um die Fertigstellung eines nicht nur für den Ort und die Gemeinde, sondern auch für den gesamten Landkreis wichtigen Ereignisses zu feiern: die Erneuerung der vielbefahrenen Ortsdurchfahrt, inklusive dreier Brücken und zweier Stege über den Deichselbach sowie den Bau von Gehwegen. Die Maßnahme umfasste auch die Ertüchtigung von Wasserleitungen und Kanal sowie der Versorgungsleitungen und den Hochwasserschutz. Mit annähernd fünf Millionen Euro ist diese Ortsdurchfahrt die derzeit teuerste Einzelmaßnahme des Landkreises, auch wenn förderfähige Posten mit bis zu 70 Prozent bezuschusst wurden.
Ufermauern neu gestaltet
Neben der zweigeteilten Fahrbahn auf einer Länge von 700 Metern wurden auch die Ufermauern neu gestaltet.
Der Straßenausbau und speziell auch Gehsteige waren jahrzehntelang zur Erhöhung der Sicherheit gefordert worden. Durch die Maßnahmen, die für viele private Projekte Impulse gaben, hat der 270-Seelen-Ort optisch gewonnen.
Am gestrigen Kerwa-Freitag feierte ein Großteil derjenigen die dieses Jahrhundert-Projekt umgesetzt haben. Es hat immerhin drei Bürgermeister und drei Landräte gebraucht, bis die Ortsdurchfahrt - eine Kreisstraße - neu gestaltet werden konnte.
Bis in die 80er Jahre reichen die Bemühungen zurück, wie Bürgermeister Michael Karmann und sein Amtsvorgänger, der jetzige Landrat Johann Kalb betonten. Die Leidensfähigkeit der knapp 300 Stackendorfer wurde enorm strapaziert. Fast dreieinhalb Jahre war ihr Ort Baustelle mit entsprechender Lärm- und Schmutzbelastung.
Nach Hirschaid, so Landrat Kalb ist diese Maßnahme das teuerste Einzelprojekt.
Aber es habe sich gelohnt.
Das unterstrich auch der örtliche Gemeinderat Erwin Saffer. Er bat um Behebung der während der Bauphase entstandenen Kollateralschäden auf den Umleitungswegen und wünscht sich die Realisierung des Dorfbrunnens eigentlich vor 2018. Wie ein Damoklesschwert hingen nun allerdings die Ausbaubeiträge über den Bürger.
Zu der Maßnahme, so Bürgermeister Karmann, steuere die Gemeinde 400 000 Euro bei. Neben dem Landkreis als größtem Finanzier sind der Abwasserzweckverband (70 000 Euro) und Wasserzweckverband (380 000 Euro) im Boot.
MdL Heinrich Rudrof (CSU) würdigte nicht nur das große Werk. Er sprach den Stackendorfern insbesondere auch für deren "wunderschönen Blumenschmuck" ein Lob aus.
Den kirchlichen Segen erhielt die Ortsdurchfahrt von Pfarrerin Mirjam Elsel und Diakon Mathias Kuchenbrod.
Die Feier mit den Bürgern umrahmte die Gunzendorfer Blasmusik stimmungsvoll.