St. Wenzeslaus Litzendorf: Über Feng Shui den Heiligen Geist erklärt
Autor: Anette Schreiber
Litzendorf, Freitag, 18. Oktober 2019
In Litzendorf wird den Katholiken abwechslungsreicher und beschwingter Gottesdienst geboten, der kurzweilig ist und obendrein nicht zu lange dauert.
Das Urteil unserer Testerin:
Ins Auge sticht die große Zahl an Menschen aller Altersgruppen, die an diesem Pfingstsonntag hoch hinauf zu St. Wenzeslaus wallen. Besonders für die Älteren gestaltet sich der Weg in die Kirche über etliche Treppenstufen wohl anstrengend, insbesondere wegen der erhöhten Lage. Aber auch mitteljunge Gottesdienstbesucher werden gefordert. Doch die Mühen lohnen. Mit seiner frischen Art weiß der Pfarrer zu begeistern. Gemeindenah kommt er durch den Seiteneingang in die Kirche, Nähe zeigt er auch beim Friedensgruß, bei dem er den Kontakt bis in die entfernteren Bankreihen sucht. Der demografischen Entwicklung in den Kirchengemeinden kommt die Einrichtung für Hörgeräte in bestimmten Bankreihen entgegen. St. Wenzeslaus ist nicht nur ein attraktives Gotteshaus, der Gottesdienstbesucher hat das Gefühl, dass die Gottesdienstwelt hier in Ordnung ist. Auch wenn der Pfarrer, der nach der Messe noch leutselig vor der Kirche Hände schüttelt, bereits zum nächsten Gottesdienst aufbrechen muss.
Dafür vertiefen sich noch etliche Gottesdienstbesucher vor St. Wenzeslaus ins Gespräch. Wenn dann eine alte Dame über diese doch eher moderne Pfingstvesper meint, schön war's, ist dem nichts mehr hinzuzufügen.
Einstieg
Herzlich frisch und gleich in medias res heißt Pfarrer Marianus Schramm seine Gemeinde am Pfingstsonntag willkommen zu einem bewegten Fest mit vielen bunten Bildern. Das verheißt er den zahlreich erschienenen Gemeindemitgliedern. Er weist auf sieben Kerzen für ebensoviele Gaben des Heiligen Geistes hin. Doch da weilt der Blick nicht lange. Die Anmerkung, tags zuvor habe sich ein Vogel ins Gotteshaus verirrt, den er doch zuerst für eine Taube gehalten hatte, lockert gleich auf.
2. Musik:
Die Pfarrei darf sich glücklich schätzen, über eine ganze Gruppe von Organisten zu verfügen, es sind derer fünf. Davon sitzt heute einer aus der Organisten-Familie Herold - Norbert - am königlichen Instrument, mit dem er festlichen Ganz zu intonieren versteht, aber auch den subtilen Begleiter gibt.
Bewertung:
Man muss die Litzendorfer Kirchengemeinde zu ihrem üppigen Fundus an engagierten Organisten beglückwünschen.
3. Lesungen:
Der Lektor nimmt sich die Zeit, seinen Text nicht nur zu lesen, sondern die Bedeutung der Worte auch zu spüren. Sein Vortrag ist flüssig, in angenehmer Lautstärke und so akzentuiert, dass der Zuhörer sich eingeladen fühlt, diese klassischen Sätze aus dem Matthäus- Evangelium - "Ihr seid das Salz der Erde " und "Man zündet keine Licht an, um es unter den Scheffel zu stellen" - sofort zu reflektieren.