Wolfgang Heyder hat Bamberg zur deutschen Basketball-Hauptstadt gemacht
Autor: Bertram Wagner
Bamberg, Mittwoch, 26. Oktober 2016
Der Ex-Geschäftsführer der Bamberger Basketballer feiert seinen 60. Geburtstag. Auch sein Nachfolger Rolf Beyer würdigt die Aufbauarbeit des Jubilars.
Wolfgang Heyder, eines der markantesten Gesichter in der Erfolgsgeschichte des Bamberger Basketballs, feiert heute seinen 60. Geburtstag. Seit knapp vier Jahrzehnten ist der Pödeldorfer als Trainer, Manager, Berater und Funktionär aktiv und erfolgreich. Seine Basketball-Vita begann bei der BG Bamberg in den 80er-Jahren, entwickelte sich rasant und erreicht ihren Höhepunkt mit seiner Tätigkeit als Geschäftsführer der Bamberger Bundesligamannschaft von 1999 bis 2014 auf. Die Meistertitel Nummer 1 bis 6 (von 2010 bis 2012 sogar dreimal das "Double") fallen in die Heyder-Ära.
Der Jubilar mit dem "Macher"-Gen unterstreicht dieses "Gesamtkunstwerk " mit vielen Highlights: "Aus der Quasi-Insolvenz zum Marktführer mit neun Titeln - mit vergleichsweise geringen Mitteln, wobei die erste Meisterschaft 2005 unter Dirk Bauermann nach zwei zweiten Plätzen noch heute Gänsehaut auslöst. Mein persönliches Highlight als Trainer war sicherlich die deutsche Meisterschaft 2002 mit der U20, das war eine ganz tolle Truppe."
Beyer: ein im positiven Sinne unermüdlicher Basketballverrückter
Der heutige Geschäftsführer von Brose Bamberg, Rolf Beyer, trifft den Nagel auf den Kopf: "Wolfgang war und ist ein im positiven Sinne unermüdlicher Basketballverrückter, der viele Errungenschaften im Bamberger, aber auch im deutschen Basketball hinterlassen hat. Über 15 Jahre hat er die Geschicke des Clubs geleitet und ihn entwickelt. Im Namen von Brose Bamberg vielen Dank dafür und alles Gute für die nächsten 30 Basketballjahre."Da passt die Geburts-Laudatio von OB Andreas Starke vorzüglich: "Er ist einer der Väter des Bamberger Basketballs. Mit seiner Energie, seinem Fachwissen und seiner Begeisterung hat er die entscheidenden Impulse dafür gegeben, dass sich Bamberg zu Deutschlands Basketball-Hochburg entwickelt hat."
Heyder, dem der Nachwuchs besonders am Herzen liegt, wurde 2002 als deutscher "Basketball-Jugendtrainer des Jahres" ausgezeichnet. Schon ein Jahrzehnt zuvor trainierte er jahrelang die Bayern-Auswahl, die zahlreiche deutsche Titel gewann. Unvergessen bleiben ihm die BBV-Jahre mit Dirk Nowitzki und Sven Schultze. Apropos BBV: Heyder ist seit einem Vierteljahrhundert für den Verband aktiv, seit 2011 als Leistungssportreferent.
Seine meiste Zeit als Cheftrainer verbrachte er auf der Bank des FC Baunach, mit dem er auch in der 2. Liga für Furore gesorgt hat. Als Aktiver gelang ihm das nicht: "Ich habe mit dem Eintritt ins Gymnasium begonnen, viel trainiert, es bis zur Regionalliga geschafft. Es gab ein paar bayerische Meisterschaften in der Jugend, eher aber als Rollenspieler, mäßig talentiert, aber ein fleißiger Kämpfer", schildert der Jubilar seine aktive Zeit. Nichtsdestotrotz: 1976 wurde er mit dem Dientzenhofer-Gymnasium in Berlin Bundessieger.
Aber auch abseits des Basketball-Parketts setzte der "Tausendsassa" Marksteine: Nach der Trennung von den Brose Baskets fiel in seine Manager-Amtszeit der Bundesliga-Aufstieg der Handballer des HSC 2000 Coburg. Von dort zog es ihn in diesem Sommer weiter nach Gotha in die 2. Basketball-Liga ProA, wo er als "Leiter Sport und Geschäftsentwickler" fungiert und wohl den Aufstieg ins Oberhaus plant.
Bei all den sportlichen Ausrufezeichen darf man den jetzigen "Sechziger" (mit den Hobbys Sauna und Schafkopfen) als Unternehmer (seit 1983 Geschäftsführer Veranstaltungsservice/Kulturboden Hallstadt), als Verantwortlichen für den Kulturherbst Ellertal und als SPD-Politiker (Kreistag seit 2012, Gemeinderat seit 2014) nicht vergessen.
Last but not least: "Für mich war immer klar, dass soziales und ehrenamtliches Engagement für die Gesellschaft extrem wichtig sind - und wer sich das leisten kann, sollte es tun." Gesagt, getan: Benefiz-Dinner, Soziale Stadt und Goolkids sind aktuelle Beispiele. Die FT-Sportredaktion, der er viel "Stoff" lieferte, schließt sich der Gratulationsschar aus Nah und Fern an.