Wenig Freude bei den Brose Baskets über den wichtigen Sieg
Autor: Klaus Groh
Bamberg, Donnerstag, 08. Januar 2015
Die Brose Baskets hätten in Ljubljana im letzten Viertel fast einen 25-Punkte-Vorsprung verspielt. Nach dem Allstarspiel am Samstag geht's nächsten Mittwoch erneut gegen die Bayern.
Selten haben sich die Brose Baskets über einen Auswärtssieg auf internationalem Parkett so wenig gefreut, wie am späten Mittwochabend in Ljubljana: Das katastrophale letzte Viertel, dass die Slowenen mit 30:13 für sich entschieden und beinahe die Partie noch gekippt hätten, schlug den Bambergern aufs Gemüt.
"Wir haben drei Viertel sehr solide gespielt, das Spiel kontrolliert. Aber das letzte Viertel war schrecklich. Wir haben aufgehört Basketball zu spielen und sie wieder zurückkommen lassen. Wir hatten die Chance, erfahrener und reifer zu werden, aber wir haben nur einen Teil dieser Chance genutzt.
Wir gewannen zwar ein wichtiges Auswärtsspiel, aber ich und meine Spieler sind weder glücklich noch zufrieden", betonte Bambergs Trainer Andrea Trinchieri nach dem 71:65-Erfolg gegenüber brosebaskets.tv.
"Im letzten Viertel haben wir zu viel an unsere letzten Siege gedacht. Wir haben schlecht verteidigt und im Angriff nicht mehr als Mannschaft gespielt. Egal, was passiert, was die Schiedsrichter entscheiden - einige Spieler hatten Foulprobleme - du musst weiter spielen. Aber das haben wir nicht gemacht", ärgerte sich Trinchieri, dass sein Team in den letzten zehn Minuten den guten Eindruck, den es zuletzt in der Bundesliga und drei Viertel auch in Ljubljana hinterlassen hatte, so einfach wegwischte.
Elias Harris: Das war Larifari
Der starke Elias Harris (13 Punkte/3 Rebounds/2 Ballgewinne/2 Blocks) hatte nach 28 Minuten für eine komfortable 60:35-Führung gesorgt. "Der Fokus war am Ende weg, das war Larifari. Wir hatten sieben Ballverluste im letzten Viertel. Auch in der Verteidigung sind wir heruntergefahren. Ljubljana ist zu vielen einfachen Punkten gekommen, und dann wird's auf einmal eine enge Kiste", analysierte Harris.
"Aber alles in allem war es ein Sieg. Vor allem auswärts ist es im Eurocup immer schwer zu gewinnen. Jetzt müssen wir einfach weitermachen und uns auf nächsten Mittwoch konzentrieren", blickte der Power Forward bereits auf das nächste Aufeinandertreffen mit den Bayern voraus.
Drei Tage nach der 63:80-Bundesliga-Klatsche in Bamberg wurden die Münchner im Eurocup ihrer Favoritenrolle mit einem 93:84-Heimsieg über JDA Dijon gerecht, so dass am Mittwoch (20 Uhr) in der Frankenhölle das Spitzenspiel der Gruppe K steigt.
Vor dieser brisanten Partie steht aber für Harris und Daniel Theis mit dem Team National am Samstag (20.30 Uhr/live bei telekombasketball.de) in Ulm noch das Allstarspiel auf dem Programm. Die beiden deutschen Nationalspieler treffen dabei auf ihren derzeit überragenden Spielmacher Brad Wanamaker, der die Internationalen zum siebten Sieg bei diesem Show-Spektakel führen will.