Wackelige Bamberger
Autor: Peter Seidel
Bamberg, Mittwoch, 18. November 2020
Brose Bamberg hat beim 93:86-Erfolg gegen den Aufsteiger Niners Chemnitz weit mehr Mühe als erwartet.
Bei ihrem Bundesliga-Heimdebüt konnten die Basketballer von Brose Bamberg nur mit dem Ergebnis zufrieden sein. Beim hart erkämpften 93:86 (44:47)-Erfolg gegen den Aufsteiger Niners Chemnitz zeigten die Oberfranken am Donnerstagabend lediglich im letzten Viertel eine annehmbare Leistung. Ihrem überragenden Center David Kravish, der mit 26 Punkten und zehn Rebounds ein "Double-Double" erzielte, hatten sie es zu verdanken, dass sie nach der Auftaktniederlage in Hamburg diesmal mit einem blauen Auge davon kamen. "Chemnitz hatte den Sieg heute mehr verdient als wir", ging Brose-Coach Johan Roijakkers mit seinem Team hart ins Gericht.
Bundesliga
Brose Bamberg - Niners Chemnitz 93:86
Die Bamberger liefen auch deshalb die meiste Zeit über hinterher, weil sie keine Struktur in ihre Angriffe bekamen. Sowohl Tyler Larson, der in der ersten Halbzeit keinen seiner sechs Würfe traf und sich bei einem Korbleger sogar einmal den Ball aus den Händen nehmen ließ, als auch Bennet Hundt trafen oft schlechte Entscheidung. Ihre Verunsicherung übertrug sich auf ihre Teamkameraden.
Ende des zweiten Viertels standen bei den Bambergern mit Hundt, Dominic Lockhart, Joanic Grüttner Bacoul, Michele Vitali und Norense Odiase fünf Akteure auf dem Feld, die in dieser Formation bislang noch nicht zusammengespielt hatten. Dies nutzten die Sachsen, um sich abzusetzen. Mit einem 8:0-Lauf zogen sie auf 43:36 davon und erarbeiteten sich bis dahin ihre größte Führung. Ihre Freude trübte aber die Verletzung von Filip Stanic, der mit einer Oberschenkelzerrung nicht mehr weiterspielen konnte. Vitali sorgte mit zwei Dreiern dafür, dass der Rückstand der Bamberger zur Pause auf drei Punkte schmolz (44:47).
Die Hausherren schafften die Wende zunächst aber nicht. Im Spielaufbau wechselten sich nun Neuzugang Devon Hall und Lockhart ab. Zu den einfacheren Abschlüssen kamen aber die Sachsen. Acht Punkte von Kravish im dritten Viertel sorgten dafür, dass die Oberfranken im Rennen blieben. Und dank elf Zählern in den letzten zwei Minuten des dritten Abschnitts, denen die Chemnitzer nur einen Dreier von Jan Niklas Wimberg entgegensetzen konnten, hatten sie zu Beginn des letzten Viertels mit 66:63 die Nase vorne.
Das Brose-Team witterte nun Morgenluft, und den Sachsen, die sich bis Sonntag in Quarantäne befanden, ging die Luft aus. Beim Stand von 79:72 (35.) leistete sich Hundt aber zwei Ballverluste unter dem eigenen Korb binnen acht Sekunden, und der Gegner war wieder im Geschäft. Zwar kamen die Niners noch einmal auf 87:86 heran, aber Kravish sorgte dafür, dass die Bamberger ihre Führung nicht mehr hergaben.
Spieler des Spiels
David Kravish kam auf einen sehr guten Effektivitätswert von 40. Dieser kam neben 26 Punkten und zehn Rebounds , davon fünf in der Offensive, auch aufgrund von zwei Assists und drei geblockten Würfen zustande. 13 Würfe des US-Centers bei 16 Versuchen fanden den Weg in den Korb. Kravish hatte mit 25:41 Minuten die meiste Einsatzzeit.
Die Statistik
Bamberg: Kravish (26 Punkte), Fieler (16/2 Dreier), Vitali (15/2), Hall (14/2), Sengfelder (9), Ogbe (6), Lockhart (3/1), Odiase (2), Hundt (2), Grüttner, Larson Chemnitz: Harris (17/2), Richter (14), Thornton (13/4), Wimberg (11/1), Mike (11), Clark (10), King (8/2), Stanic (2), Johnson, Matthews Schiedsrichter: Fritz, M. Reiter, Streit Zuschauer: keine Gesamtwurfquote: Bamberg 52 Prozent ( 36 Treffer/ 69 Versuche), Chemnitz 51 (61/31)
Dreierquote: Bamberg 27 (7/26), Chemnitz 38 (10/26) Freiwurfquote: Bamberg 58 (14/24), Chemnitz 82 (14/17) Rebounds: Bamberg 40 (25 defensiv/15 offensiv), Chemnitz 25 (21/4) Ballgewinne/-verluste: Bamberg 9/15, Chemnitz 12/16
Assists: Bamberg 25 / Chemnitz 19 Fouls: Bamberg 18 / Chemnitz 23