Brose Bamberg unterliegt zum Auftakt in der Königsklasse Maccabi Tel Aviv mit 71:88.
Bereits zum siebten Mal sind die Bamberger Basketballer mit einer Niederlage in die Euroleague-Saison gestartet. Am Donnerstagabend unterlag der deutsche Meister in eigener Halle dem israelischen Rekordchampion Maccabi Tel Aviv trotz einer über weiten Strecken ansprechenden Leistung aufgrund eines schwachen letzten Viertels mit 71:88 (36:37).
Das Brose-Team begann hochkonzentriert und hatte dank Leon Radosevic und Bryce Taylor, die sicher abschlossen, vom Start weg die Nase vorne. Während die Gastgeber versuchten, das Spiel schnell zu machen, suchten die Israelis konsequent ihre Akteure in Korbnähe. Zehn der 14 Zähler, die Maccabi im ersten Viertel erzielte, gingen auf das Konto von Spielern auf den großen Positionen. Die im Vergleich zu den bisherigen Auftritten in der Bundesliga stark verbesserten Bamberger behaupteten aber zunächst ihre knappe Führung, da sie aus der Distanz trafen. Erst als bei den Gastgebern kurz vor der Halbzeit für zwei Minuten offensiv nichts mehr klappen wollte, glich Tel Aviv aus und ging mit einer knappen Führung in die Kabine.
Starke Verteidigung
Auch nach der Pause war im Angriffsspiel des deutschen Meisters zunächst etwas Sand im Getriebe. Aber aufgrund einer starken Abwehrleistung, zu der Ricky Hickman und Augustine Rubit maßgeblich beitrugen, kämpften sich die Gastgeber zurück. Als Nikos Zisis mit einem Dreier erneut eine Brose-Führung (50:48, 26. Min.) herausgeworfen hatte, war wieder Feuer unterm Hallendach. Fortan entwickelte sich gegen das mit zwölf Neuzugängen runderneuerte Maccabi-Team ein offener Schlagabtausch. Radosevic, Hickman und der kurz zuvor erstmals eingewechselte Lucca Staiger mit einem Dreier sorgten dafür, dass das Trinchieri-Team mit einem 59:55-Vorsprung in den Schlussabschnitt ging.
Hier sorgten Pierre Jackson und Michael Roll dafür, dass der Gast seine Siegchance wahrte. In der Folge übernahm der überragende Jackson das Kommando und sorgte für die Entscheidung. Zwei Dreier und zwei sehenswerte Assists steuerte der US-Amerikaners zu einem 11:0-Lauf Maccabis binnen zwei Minuten bei. Mit 67:80 lagen die Bamberger dreieinhalb Minuten vor Schluss hinten. Von diesem Genickschlag erholten sie sich nicht mehr und wurden am Ende weit unter Wert geschlagen.
Ohne Harris und Miller
Bei den Bambergern fehlte erneut Elias Harris. Der Kapitän hatte sich im Bundesliga-Spiel in Erfurt abermals am rechten Knie verletzt. Ausmaß und die mögliche Dauer seines Ausfalls sind aktuell nicht abschätzbar. Weitere Untersuchungen müssen zeigen, ob Harris abermals operiert werden muss. Zudem verzichtete Trincheri zum vierten Mal in Folge auf die Dienste von Quincy Miller. Der Neuzugang sei aber weiterhin Teil des Teams, hieß es auf der Facebook-Seite von Brose Bamberg - und weiter: "Ein Einsatz bei Spielen ist einzig und alleine abhängig von der Entscheidung des Trainerteams und seiner weiteren persönlichen Entwicklung."
Brose Bamberg -
Maccabi Tel Aviv 71:88 ( 20:14, 16:23, 23:18, 12:33)
Bamberg Zisis (16 Punkte/2 Dreier), Radosevic (12), Hickman (10/2), Rubit (10), Mitrovic (9/1), Taylor (5/1), Staiger (3/1), Hackett (2), Heckmann (2), Lo (2)
Tel Aviv Jackson (27/5), Roll (16/1), Tyus (12), Parakhouski (10), Thomas (7), Cole (6), Dibartolomeo (5), Bolden (2), Cohen (2), Kane (1)
SR Garcia Gonzalez (Spanien), Majkic (Slowenien), Laurinavicius (Litauen)
Zuschauer 6150 ausverkauft
Gesamtwurfquote Bamberg 44 Prozent (28 Treffer/64 Versuche), Tel Aviv 58 (34/58)
Dreier Bamberg 29 Prozent (7/24), Tel Aviv 40 (6/15)
Freiwurfquote Bamberg 100 Prozent (8/8), Tel Aviv 82 (14/17)
Rebounds Bamberg 27 (17 defensiv/ 10 offensiv), Tel Aviv 31 (25/6)
Ballgewinne/-verluste Bamberg 3/10, Tel Aviv 5/11
Assists Bamberg 18 / Tel Aviv 17
Fouls Bamberg 21 / Tel Aviv 18
Ferner spielten
ZSKA Moskau - Olimpia Mailand 93:84, Anadolu Istanbul - Real Madrid 74:88, Olympiakos Piräus - Baskonia Vitoria 75:64
Von 24 unserer Dreier-Versuche landeten nur sieben im Korb. Lucca Staiger kommt "kalt" von der Bank, wirft und trifft. Dann muss er wieder raus. Das verstehe wer mag, ich verstehe es jedenfalls nicht. Die anderen Brösels werfen sich dagegen einen Wolf...
Wieder einige merkwürdige Schiedrichterentscheidungen. Viele offene Würfe versemmelt, das wird bestraft. Und warum man Staiger nur 10 sec. gibt damit er zeigt wie man Dreier wirft verstehe ich nicht. Heckmann nach wie vor ein Schatten von vor zwei Jahren. Sehe wenig Chancen in Europa und BBL in diesem Jahr etwas zu holen, wenn keine Verstärkung kommt.
Schade! Die Niederlage war zu hoch.
Trotzdem muss ich die Frage stellen: wäre die Niederlage in einer Halle für 10.000 Besucher zu verhindern gewesen? Nein!
Wäre die Mannschaft des letzten Jahres mit einer Halle für 10.000 Besucher zu halten gewesen? Nein.
Die Saison 2017/18 wird zum Knackpunkt. Und ich bin da nicht sehr optimistisch!