Druckartikel: Trotz einiger Problemfans: Bamberg feiert ein friedliches Fußball-Fest

Trotz einiger Problemfans: Bamberg feiert ein friedliches Fußball-Fest


Autor: Peter Seidel

Wildensorg, Sonntag, 30. August 2015

Das historische erste Punktspiel zwischen der DJK Don Bosco und dem FC Eintracht wollten 1280 Zuschauer sehen. Der Heimverein meisterte die logistische Aufgabe mit Bravour.
Wer wollte, bekam seine Stadionwurst sogar serviert. Foto: sportpress


Obwohl sie das Derby verloren hatten, waren auch bei der DJK Don Bosco zufriedene Gesichter zu sehen. 1280 Zuschauer, bestes Fußball-Wetter und ein weitgehend reibungsloser Ablauf - die Wildensorger haben auf ihrer schmucken Vereinsanlage unterhalb der Altenburg das Bamberger Stadtduell gut über die Bühne gebracht.

Lediglich rund 30 rüpelhafte "Fans" des FC Eintracht, die von Vereinsseite schon längst die Rote Karte gezeigt, sprich Stadionverbot, bekommen haben, wollten die friedliche Stimmung auf der Rudi-Ziegler-Sportanlage trüben. "Das sind keine Fans von uns, sondern Leute, die diese Plattform genutzt haben, weil sie wussten, dass es kein Sicherheitsspiel ist", erklärte FCE-Vorsitzender Mathias Zeck.


Nebelkerzen gezündet

Zwar hatte die DJK diesen Problemfans einen separaten Block mit eigenem Zugang ausgewiesen, dennoch schafften sie es, für zwei kurze Spielunterbrechungen zu sorgen, indem sie Nebelkerzen zündeten. "Dass da einige Störenfriede dabei sind, dafür kann der FCE nur bedingt etwas", meinte DJK-Abteilungsleiter Rainer Schmidt, der ansonsten "vom Rahmen her ein würdiges Derby" sah.
Dafür hatte sein Verein auch einiges unternommen. 120 Mitglieder waren auf den Beinen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. 1400 Paar Bratwürste, 1500 Brötchen, 900 Liter Bier und 2000 Flaschen anti-alkoholische Getränke hatte der Verein geordert, um die Zuschauer - die Zahl von 1280 bedeutete eine Rekordkulisse für die DJK - zu verköstigen. "Das ist das Fünffache von dem, was wir sonst bei Heimspielen bestellen", sagte DJK-Vorsitzender Josef Ultsch, der sich darüber freute, dass das Lokalduell wenigstens etwas Geld in die Vereinskasse spülte - wenn der Gegner schon die drei Punkte mitnahm und damit - zumindest vorübergehend - wieder die Nummer 1 im Bamberger Fußball ist.


"Sollten uns zusammenraufen"

Von der Rivalität beider Vereine, die in der Vergangenheit schon manche Giftpfeile in der Öffentlichkeit verschossen hatten, war diesmal nichts zu spüren. DJK-Abteilungsleiter Schmidt freute sich, dass "im Vorfeld kein Öl ins Feuer gegossen wurde", und FCE-Trainer Norbert Schlegel wünschte sich, dass das auch so bleibt: "Man muss nicht immer erklären, wie manche Dinge aus seiner Sicht abgelaufen sind. Wir sind aus einer Stadt und sollten uns zusammenraufen."