Druckartikel: Trinchieri vor dem vierten Duell mit ZSKA: Müssen über unsere Grenzen gehen

Trinchieri vor dem vierten Duell mit ZSKA: Müssen über unsere Grenzen gehen


Autor: Peter Seidel

Bamberg, Mittwoch, 23. März 2016

Die Brose Baskets erwarten am Donnerstag in der Euroleague den Tabellenführer. Die Bamberger müssen gewinnen, um die Chance auf die Play-offs zu wahren.
Nando De Colo, der sich hier gegen Daniel Theis (l.) durchsetzt, konnten die Bamberger in den bisherigen Duellen nicht stoppen. Mit 22, 27 und 19 Punkten war er dreimal bester Moskauer Werfer. Fotos: sportpress


Gelingt den Brose Baskets im zwölften Duell mit ZSKA Moskau endlich der erste Sieg? Eine Woche nach dem Triumph über den Stadtrivalen Khimki hoffen die Bamberger am Donnerstag (20.45 Uhr im Liveticker auf inFranken.de) in der Brose Arena insgeheim auf den zweiten Coup gegen ein Team aus der russischen Hauptstadt. Allerdings: Der Armeesportclub geht als haushoher Favorit ins drittletzte Spiel der Top-16-Runde der Basketball-Euroleague.

ZSKA hat in der vergangenen Woche mit dem 90:78-Heimsieg im Spitzenspiel über das bis dahin punktgleiche Laboral Kutxa Vitoria die Tabellenführung verteidigt und sich damit als erste Mannschaft der Gruppe F vorzeitig für das Viertelfinale qualifiziert. Für den Titelanwärter aus Russland ist dies nur eine Randnotiz, für die Bamberger käme der Sprung in die Play-offs dagegen einer Sensation gleich. Noch hat die Mannschaft von Trainer Andrea Trinchieri die Chance dazu, doch nur ein Sieg gegen das Starensemble hält diese auch am Leben.

Dreimal standen sich die Brose Baskets und ZSKA in dieser Euroleague-Saison bereits gegenüber, dreimal ging Moskau als klarer Sieger vom Parkett. Für Andrea Trinchieri ist das aber kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen: "Es ist wie in einer Play-off-Serie. Beim Jump steht es wieder 0:0, und wir bekommen eine neue Chance", sagt der Coach der Brose Baskets. Der Italiener weiß jedoch auch, was sein Team erwartet: "Wir müssen auf unsere bestmögliche Leistung hoffen und nicht auf ein perfektes Spiel. Denn sie lassen dich nicht das perfekte Spiel spielen. Es wird sehr hart, ihre Offensive zu stoppen. Daher müssen wir in der Verteidigung über unsere Grenzen gehen."


Nicht unbesiegbar

Die Tatsache, dass die Moskauer bei den erzielten Punkten (91,8 im Schnitt), Assists (20,4) und Dreierquote (43,3 Prozent) jeweils die Bestmarke aller Eurolegaue-Teams aufweisen, bestätigt die Einschätzung Trinchieris, der ZSKA "für einen sehr, sehr starken Kandidaten für den Finalsieg" hält. Unbesiegbar sind die Russen allerdings nicht: In der Top-16-Runde kassierten sie bereits drei Auswärtsniederlagen gegen Khimki, Vitoria und Barcelona.

Angeführt wird das russische Starensemble von Nando De Colo und Milos Teodosic. Ex-NBA-Profi De Colo ist mit 19,2 Punkten pro Partie bester Korbschütze in dieser Euroleague-Saison und war auch in den drei bisherigen Duellen mit den Bambergern der beste Werfer seines Teams. "Wir können uns nicht ausschließlich auf ihn konzentrieren, sonst bestraft uns ein anderer", meint Trinchieri. Dieser andere könnte Teodosic sein, der in der Top-16-Runde bislang noch mehr Punkte erzielte (211) als De Colo (185). "Er kann werfen, passen, zum Korb ziehen. Er ist sehr vielseitig und kann dir auf verschiedene Arten weh tun", sagt der Brose-Baskets-Coach über den serbischen Aufbauspieler.


Auf allen Positionen stark

Doch auch auf den großen Positionen ist Moskau mit dem Ex-Bamberger Kyle Hines (10,3 Punkte/4,6 Rebounds), Joel Freeland (7,5/4,8) und Andrej Vorontsevich (8,2/4,5) sehr stark. "Sie sind von Position eins bis fünf sehr ausgeglichen besetzt, haben Talent und Erfahrung. Wir müssen alles besser machen als in den bisherigen Spielen gegen sie", meint Darius Miller, der seine Fußverstauchung überstanden hat und wieder voll belastbar ist. Der Flügelspieler hofft auf eine weitere magische Nacht in der Brose Arena, wie beim Sieg gegen Khimki. "Das war eine großartige Atmosphäre", sagt der Flügelspieler. Glaubt er an einen weiteren Coup? "Unser Coach wird sich etwas einfallen lassen, so wie immer", meint Miller schmunzelnd.