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"Top Four" : Alba Berlin gegen Brose Baskets im Gigantenduell im Halbfinale


Autor: Klaus Groh

Bamberg, Freitag, 10. April 2015

Beim Top Four in Oldenburg kämpfen die Seriensieger aus Bamberg und Berlin um den Finaleinzug. Im anderen Halbfinale stehen sich Gastgeber Oldenburg und die Bonner gegenüber. Das Finale läuft am Sonntag (14 Uhr) live im ZDF.
Am 2. Weihnachtsfeiertag ragte Brad Wanamaker (mit Ball) beim klaren Sieg über Berlin mit 21 Punkten, 5 Rebounds und 9 Assists aus einer starken Bamberger Mannschaft heraus. Foto: sportpress


In den letzten fünf Jahren hießen die Sieger im Pokalwettbewerb der Basketballer entweder Brose Baskets oder Alba Berlin. Von 2010 bis 2012 holten sich die Bamberger drei Mal den Titel, die letzten beiden Jahre setzten sich die Hauptstädter durch, die nun ihrerseits den Hattrick schaffen wollen. Das Los wollte es so, dass sich am heutigen Samstag (17 Uhr/telekombasketball.de) die beiden hohen Favoriten auf den Titel bereits im ersten Halbfinale gegenüberstehen. Um 20 Uhr ermitteln Gastgeber Oldenburg und die Telekom Baskets Bonn den zweiten Finalisten. Die Halbfinal-Verlierer stehen sich am Sonntag (11 Uhr) im Spiel um Platz 3 gegenüber, die Sieger ermitteln um 14 Uhr den Pokalsieger.

"Am Ball wird Blut kleben"

Und was erwartet Bambergs Trainer Andrea Trinchieri für ein Spiel gegen die Berliner, die sich am Donnerstagabend nach einem erbitterten Duell Maccabi Tel Aviv mit 64:73 geschlagen geben mussten und so den historischen Einzug ins Viertelfinale der Euroleague hauchdünn verpassten? "Hart, sehr physisch - am Ball wird Schweiß und Blut kleben. Wir werden in diesem Spiel sehr, sehr oft das Geräusch von Knochen auf Knochen - oder zumindest von Fleisch auf Fleisch hören. Die Schiedsrichter werden an diesem Abend einen verdammt harten Job haben", prophezeit Trinchieri nicht nur den Spielern, sondern auch den Unparteiischen eine schwere Aufgabe.

Seine Mannschaft sieht Trinchieri in diesem Duell der deutschen Schwergewichte, die das Feld in der Bundesliga punktgleich anführen, als Außenseiter: "Die Berliner machen bisher einen unglaublichen Job, sie spielen exzellent - wir wissen, wer der Favorit in diesem Spiel ist", betont Bambergs Maestro an der Seitenlinie. "Für mich gibt es nur einen Weg, wie wir Berlin Paroli bieten können. Unsere Spieler müssen bereit sein, sich aufzuopfern. Wenn wir unser Heimspiel-Programm durchziehen wollen, werden wir, wie so viele andere Teams, untergehen. Zuletzt ist das mit Panathinaikos Athen einem mehrfachen Euroleague-Champion passiert", so Trinchieri weiter.
Keinerlei Bedeutung misst der 47-Jährige dem 98:69-Erfolg seiner Jungs am 2. Weihnachtsfeiertag im Bundesliga-Vorrundenspiel gegen Berlin bei. "Der einzige Effekt, den dieses Spiel haben kann, ist, dass die Berliner sich erinnern und deshalb besser spielen."

Harris: Freuen uns auf das Spiel

Eine ganz andere Partie erwartet auch der genesene Elias Harris, den eine Nackenverletzung am Ostersonntag beim 100:59-Erfolg der Bamberger gegen Tübingen zu einer Pause zwang: "Davon können wir uns gar nichts mehr kaufen. Die Berliner wissen genau, was sie machen. Entsprechend müssen wir uns vorbereiten - mental und körperlich - und Gas geben."

Mit dem Druck, schon im Halbfinale auf den schärfsten Konkurrenten zu treffen, können die Brose Baskets laut Harris aber ganz gut umgehen: "Wenn man Pokalsieger werden will, muss man jede Mannschaft schlagen. Wir sind alle sehr fokussiert. Jeder freut sich auf das Spiel - alles ist im grünen Bereich. "

400 Fans aus Freak City unterstützen das Team in Oldenburg

Mit vier Bussen macht sich allein der Fanclub Faszination Bamberg am Samstag auf die 567 Kilometer lange Reise nach Oldenburg. Es werden aber auch etliche PKW in den hohen Norden rollen, sodass Freak City in der EWE Arena mit etwa 400 Anhängern vertreten sein wird. Der rührige Fanclub-Vorsitzende Günter Kolb freut sich, dass die Busse von Brose bezahlt werden, sodass sich die Unkosten für die Freaks in Grenzen halten. "In Ulm waren wir im letzten Jahr deutlich mehr, aber da waren wir auch in zweieinhalb Stunden vor Ort", betont Kolb. Aber auch der Weiße Sonntag habe etliche Fans an der Reise gehindert.

Ihr Kontingent von 650 Karten schöpfen nur die Berliner (Fahrstrecke 440 km) komplett aus. Die kürzeste Anreise mit 333 Kilometern haben die Bonner. Vom Rhein machen sich wie aus Bamberg in etwa 400 Fans auf den Weg an die Hunte.