Starkes letztes Viertel von Brose Bamberg
Autor: Peter Seidel
Bamberg, Donnerstag, 13. Dezember 2018
Nach dem 75:65-Sieg bei Montakit Fuenlabrada ist Brose Bamberg in der Champions League auf Achtelfinalkurs. Tyrese Rice ragt mit 26 Punkten heraus.
Francisco Cruz war im Hinspiel der Spielverderber, diesmal revanchierte sich Tyrese Rice. Der Mexikaner im Dress von Montakit Fuenlabrada hatte dem mit 33 Punkten überragenden Bamberger Aufbauspieler in der Brose-Arena mit einem Dreier in letzter Sekunde zum 89:88-Sieg der Spanier die Show gestohlen. Im Rückspiel am Mittwochabend erwies sich Rice als Albtraum für das Team aus dem Madrider Vorort.
Alle fünf Würfe des US-Amerikaners im letzten Viertel fanden den Weg in den Korb, und sein dritter Dreier in der Schlussminute brach den Gastgebern endgültig das Genick. Mit dem 75:65-Erfolg festigten die Bamberger ihren dritten Platz in der Vorrundengruppe C der Basketball-Champions-League und können mit einem weiteren Auswärtserfolg am nächsten Mittwoch in Dijon bereits einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale machen.
"Rice war nicht zu stoppen", sagte Fuenlabradas Trainer Nestor Garcia und traf damit den Nagel auf den Kopf. Der Aufbauspieler übernahm in einem lange ausgeglichenen Spiel die Verantwortung, als es darauf ankam. Er hatte mit seinen elf Zählern - davon neun in den letzten drei Minuten - großen Anteil daran, dass die Gäste den Schlussabschnitt klar mit 23:12 für sich entschieden. Insgesamt kam der 33-Jährige auf 26 Punkte bei einer starken Trefferquote von 69 Prozent. "Manchmal bin ich es, der die Würfe trifft, manchmal ein anderer. Wichtiger war, dass wir sie in der Verteidigung stoppen konnten", sagte Rice. Zwei Ballgewinne von Patrick Heckmann und Elias Harris in den Schlussminuten sorgten dafür, dass die Spanier, die fünf Minuten vor Spielende noch mit 61:60 geführt hatten, nicht mehr herankamen.
Plan geht auf
"Ich will meinen Trainerstab loben. Alles, was wir uns ausgedacht hatten, hat funktioniert", meinte Brose-Coach Ainars Bagatskis. Ein Teil des Plans war, Cruz aus dem Spiel zu nehmen, wofür hauptsächlich Bryce Taylor zuständig war. Der mexikanische Aufbauspieler kam nach 22 Punkten im Hinspiel diesmal nur auf 13 Zähler. In die Karten spielte den Bambergern, dass den Spaniern mit dem verletzten Marko Popovic ein weiterer korbgefährlicher Aufbauspieler fehlte und sie sich voll auf Cruz konzentrieren konnten.
Hinzu kam, dass Fuenlabrada offensiv einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte. Nur 38 Prozent betrug die Trefferquote. Somit genügte den Bambergern nach einer lange Zeit durchschnittlichen Leistung ein defensiv wie offensiv starkes letztes Viertel, um den fünften Sieg in der Champions League einzufahren. Neben Rice punkteten bei den Bambergern noch Augustine Rubit und der immer stärker spielende Patrick Heckmann (beide je 11) zweistellig. Rückkehrer Ricky Hickman kam bei seinem Debüt in der Champions League auf vier Zähler. Aufgrund der Ausländerbeschränkung verzichtete Bagatskis wie schon im Bundesligaspiel in Crailsheim auf Arnoldas Kulboka.
Nach zwei Auswärtspartien in Folge steht für die Bamberger am Sonntag (18 Uhr) wieder ein Bundesliga-Heimspiel an. Die Gäste aus Bonn waren in dieser Woche ebenfalls in der Champions League im Einsatz und verloren zu Hause gegen Iberostar Teneriffa mit 92:99 nach Verlängerung. Mit nur drei Siegen aus fünf Spielen wird es für die Rheinländer in der Gruppe B schwer, die K.o.-Runde zu erreichen.