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Reboundschwäche kostet Bambergern den Sieg


Autor: Klaus Groh

Bamberg, Freitag, 16. Oktober 2015

Die Brose Baskets sind nach der 71:76-Euroleague-Niederlage in Malaga am Sonntag in Göttingen gefordert, es in der Bundesliga besser zu machen.
Janis Strelnieks (mit Ball) sucht gegen Malagas Riesen Fran Vazques (l.) und Daniel Diaz einen freien Mitspieler. Foto: Jorge Zapata/dpa


Für die Brose Baskets war zum Euroleague-Auftakt in Malaga eindeutig mehr drin. In einem Spiel auf Augenhöhe führte der deutsche Meister zwei Minuten vor der Pause mit 34:27, hatte aber vor allem im dritten Viertel (15:27) den Andalusiern nicht mehr viel entgegenzusetzen. 15 Ballverluste und vor allem 17 Offensiv-Rebounds von Unicaja waren eindeutig zu viel, um dem Spiel trotz eines starken Schlussviertels (22:13) noch die entscheidende Wende zu geben.


Kuzminskas nicht zu stoppen

"Glückwunsch an Unicaja zu einem verdienten Sieg. Unser erstes Problem waren die defensiven Rebounds. Ich verlange nicht, dass wir Offensivrebounds holen, aber dass wir zumindest in der Verteidigung um die Bälle kämpfen. Ich sagte meinen Spielern, dass wir, wenn wir hier gewinnen wollen, mit allem, was wir haben, vor allem aber mit Energie, um die Rebounds kämpfen müssen. Das zweite Problem war Kuzminskas. Es war sehr schwierig für uns, ihn heute zu verteidigen", analysierte Bambergs Trainer Andrea Trinchieri die Partie und lobte den Litauer in Reihen von Malaga. Mindaugas Kuzminskas (18 Punkte, 5 Rebounds, 3 Assists) gab der Bamberger Defensive einige Rätsel auf. Weder der schwache Darius Miller (4 Punkte), noch Nicolo Melli (10/6) und Youngster Patrick Heckmann (2/2), der ein vielversprechendes Debüt in der Königsklasse gab, waren in der Lage, den vielseitigen 2,05-Meter-Mann zu stoppen.

Auf Bamberger Seite überzeugten der Routinier Nikos Zisis (16/4 Assists) und Janis Strelnieks (13/5 Assists), während sich Brad Wanamaker (10/6 Rebounds/3 Assists/3 Ballgewinne) auch fünf Ballverluste erlaubte.
"Wir wussten, dass es schwer wird, hier in Malaga zu gewinnen. Es soll keine Entschuldigung sein, aber für einige von uns war dies das erste Spiel auf diesem Niveau. Es ist schade, dass uns am Ende die Zeit davon lief, aber wir hatten zuvor einige Möglichkeiten, die Partie zu gewinnen. Doch die Euroleague hat gerade erst begonnen, und wir haben noch etliche Spiele vor uns", zog Strelnieks Bilanz.


Über Frankfurt nach Göttingen

Für ihn und seine Mitstreiter standen am Freitag und am Samstag noch Trainingseinheiten in Malaga auf dem Programm, bevor der Brose-Tross am Samstagabend nach Frankfurt fliegt und sich von dort mit dem Bus Richtung Göttingen aufmacht. Am Sonntag (17 Uhr) wollen die Bamberger dann nach den Auswärtsniederlagen in Gießen und Malaga in der Lokhalle mit aller Macht in die Erfolgsspur zurückkehren, um vor den Heimspielen am Freitag (20 Uhr) gegen Darussafaka Istanbul und am Sonntag (17 Uhr) gegen Oldenburg Selbstvertrauen zu tanken.

Um den ersten Auswärtssieg in dieser englischen Woche einzufahren, müssen die Bamberger aber vor allem besser rebounden. Die Göttinger siegten zuletzt gegen den Mitteldeutschen BC vor allem auch deshalb, weil sie die Lufthoheit (35:25 Rebounds) besaßen. Beim 99:85-Erfolg überragte Shane Edwards mit 29 Punkten. Er und Harper Kamp holen zusammen im Schnitt zehn Rebounds.


Den Kampf annehmen

Auf jeden Fall müssen die Bamberger trotz der Reisestrapazen - anders als zuletzt in Gießen - gegen den Tabellen-16., der die ersten beiden Partien gegen Tübingen und Berlin verlor, den Kampf annehmen. Gelingt das nicht, gibt's den nächsten Tritt in den Hintern.