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Moors: Wir wollen schneller spielen


Autor: Peter Seidel

Bamberg, Freitag, 28. Februar 2020

Roel Moors, Trainer von Brose Bamberg, hofft im Hinblick auf die Play-offs in der Tabelle noch einen oder zwei Plätze gutzumachen. Dazu beitragen soll Neuzugang Jordan Crawford.
Foto: Daniel Löb


Nach der knapp dreiwöchigen Pause aufgrund des Pokalfinals und der Länderspiele beginnt am Wochenende für die Basketball-Bundesligisten das letzte Drittel der Hauptrunde. Brose Bamberg geht mit einem neuen Spieler und einer offensiven Neuausrichtung in die heiße Phase im Kampf um die Play-offs. Trainer Roel Moors erklärt im Interview: "Wir wollen die Zahl der Korbabschlüsse erhöhen."

Woran haben Sie in der Spielpause im Training mit Ihrer Mannschaft vorrangig gearbeitet?

Roel Moors: Viel an Details und an der Aggressivität in der Defensive. Außerdem wollen wir ein bisschen schneller spielen. Die Statistik zeigt, dass wir weniger Würfe aus dem Spiel heraus nehmen als viele andere Mannschaften. Die Zahl der Korbabschlüsse wollen wir erhöhen.

Ihre Mannschaft hatte im bisherigen Saisonverlauf Höhen und Tiefen - auch während eines Spiels. Oft wurde ein Vorsprung am Ende noch verspielt. Wie wollen Sie mehr Konstanz reinbekommen?

Das ist sehr schwierig zu trainieren. Ich hoffe, dass wir mit Jordan Crawford nun einen Spieler haben, der am Ende eines Spiels den Ball haben will und die Initiative übernimmt.

Wie kam die Verpflichtung von Crawford zustande? Hatten Sie ihn schon länger auf dem Radar?

Wir haben den Markt ja schon längere Zeit sondiert, und Jordan war immer eine Option. Die Länderspielpause war jetzt ein idealer Moment, um einen neuen Spieler zu integrieren. Wir hatten ihn zunächst zum Probetraining hier, weil wir wissen wollten, wie es um seine Fitness bestellt ist. Wir wollten da kein Risiko eingehen.

In welcher Verfassung ist Crawford, schließlich hat er seit einem Jahr nicht mehr gespielt?

Er trainiert gut, und man sieht schon, dass er Qualität mitbringt. Natürlich ist er noch nicht bei 100 Prozent, weil er lange nicht gespielt hat. Wir müssen ihm ein wenig Zeit geben, werden aber jetzt schon versuchen, ihn am Ende eines Spiels so ausgeruht aufs Feld zu schicken, dass er uns weiterhelfen kann.

Crawford ist der siebte Ausländer im Brose-Team. Einer der Importspieler wird jetzt immer aussetzen müssen. Wie gehen Sie damit um?

Es wird nicht immer der gleiche Spieler sein. Das kommt ganz auf die Trainingseindrücke an und darauf, wer unser Gegner ist.

Rechnen Sie damit, dass Bryce Taylor nach seiner Achillessehnenoperation in dieser Saison noch einmal spielen kann?

Ich bin kein Arzt, aber ich glaube, es wird eng.

Wollen Sie wegen seines Ausfalls noch einen Spieler verpflichten?

Natürlich ist es schlecht, dass er ausfällt. Bryce ist wichtig für uns, auch, weil er einen deutschen Pass hat. Aber wir haben genug Guards, zumal uns Moritz Plescher von den Baunach Young Pikes auch noch zur Verfügung steht. Wir haben nicht vor, noch jemanden zu verpflichten.

Wie viel Tage haben Sie in der trainingsfreien Woche zu Beginn der Länderspielpause nicht an Brose Bamberg gedacht?

Ich glaube, keinen einzigen. Ich bin zwar für fünf Tage nach Hause zu meiner Familie gefahren, aber während der Saison gibt es keinen Tag, an dem man sich nicht mit Basketball beschäftigt.

Was sind die Ziele für das letzte Drittel der Hauptrunde?

In der Tabellensituation, in der wir uns befinden, ist es zunächst einmal das Wichtigste, die Play-offs zu erreichen. Aber wenn du in der ersten Runde auf München oder Berlin triffst, dann hast du ein Problem. Ideal wäre es für uns daher, als Tabellenfünfter oder Sechster in die Play-offs zu gehen.

In fünf der restlichen 13 Hauptrundenspiele geht es gegen Mannschaften, die vor Bamberg (7.) in der Tabelle stehen und gegen vier, die ebenfalls noch um die Play-offs kämpfen. Besteht nicht die Gefahr, die heiße Phase der Saison zu verpassen?

Wie gesagt, das vorrangige Ziel ist es, die Play-offs zu erreichen. Dazu benötigen wir mehr Konstanz und müssen hart arbeiten, das werden wir tun.