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Miller rettet Brose Bamberg den Sieg


Autor: Klaus Groh

Bamberg, Sonntag, 13. November 2016

Brose Bamberg gewinnt nach einem katastrophalen ersten Viertel in Gießen am Ende hauchdünn mit 79:77.
Darius Miller (mit Ball) verlädt Marco Völler (l.), steigt an der Freiwurflinie hoch und trifft zum Sieg. Foto: Daniel Löb


Die Sporthalle Ost ist ein heißes Pflaster für die Bamberger Brose-Basketballer. Nach dem 81:80-Erfolg vor gut einem Jahr schnupperten die Gießen 46ers auch am Samstag an der Überraschung. Am Ende hatte aber der deutsche Meister in einem erneuten Krimi hauchdünn mit 79:77 (35:44) die Nase vorn und verteidigte mit dem zehnten Sieg in Folge in der Bundesliga die Tabellenführung vor den ebenfalls noch ungeschlagenen Ulmern.
"Glückwunsch an Gießen und Cameron Wells für ein gutes Spiel. Wir haben eine harte Tour hinter uns, kommen hierher und liegen schnell mit 20 Punkten zurück. Aber ich weiß, dass ich eine gute Gruppe von Jungs beisammen habe, die dann angefangen hat, Abwehr zu spielen und das Spiel zu drehen", freute sich Brose-Coach Andrea Trinchieri über den Erfolg.
Neben den verletzten Centern Elias Harris und Vladimir Vere-meenko fehlte auch Janis Strelnieks, dem Trinchieri nach den Strapazen der letzten

Wochen und dem bevorstehenden Doppelspieltag in der Euroleague am Dienstag (20 Uhr) gegen Roter Stern Belgrad und am Donnerstag in Vitoria eine Pause gönnte. Für ihn rückte Youngster Ali Nikolic ins Team.


Nach zehn Minuten 11:32 hinten

Die Gießener starteten mit viel Energie und brannten gegen die müden Bamberger ein wahres Feuerwerk ab. Nach sechseinhalb Minuten lagen die Mittelhessen - angeführt von einem entfesselt aufspielenden Cameron Well - zweistellig (19:8) vorn. Die 46ers nutzten die Ballverluste der Bamberger, spielten sich in einen Rausch und führten nach zehn Minuten mit 32:11.
Im zweiten Durchgang präsentierten sich die Bamberger in der Verteidigung deutlich aggressiver - und Daniel Theis blies zur Aufholjagd (23:34, 29:36). Die Gießener hatten es vor allem Wells (30 Punkte) zu verdanken, dass sie zur Pause noch mit 44:35 vorne lagen.
Nach dem Seitenwechsel war

es dann Darius Miller, der die Mittelhessen vor Probleme stellte. 15 Punkte erzielte der US-Amerikaner im dritten Viertel - und er war es auch, der nach 27 Minuten erstmals seit dem 8:8 wieder für einen Gleichstand (54:54) sorgte. Dennoch gingen die Hausherren mit einer 59:56-Führung ins Schlussviertel.


Erste Führung nach 32 Minuten

Nach den Dreiern von Nikos Zisis und Maodo Lo lag das Brose-Team siebeneinhalb Minuten vor dem Ende erstmals mit 64:63 in Front. Es entwickelte sich ein Krimi, in dem bis 22 Sekunden vor Schluss die Führung 13 Mal wechselte. Das Drei-Punkte-Spiel von Miller konterte Thomas Scrubb noch einmal mit dem 77:77. 7,6 Sekunden blieben den Bambergern für den letzten Angriff: Darius Miller stieg 0,6 Sekunden vor Schluss an der Freiwurflinie hoch und versenkte unter dem Jubel der 70 mitgereisten Bamberger Fans den Ball eiskalt zum Sieg.
"Das war ein unglaubliches Spiel.

Die Gießener haben uns im ersten Viertel überrannt. Ab dem zweiten Viertel haben wir dann gegen eine starke Mannschaft besser verteidigt. Mit dem letzten Wurf hat Darius das Spiel für uns entschieden", zeigte sich Maodo Lo erleichtert, dass es doch noch zum Sieg gereicht hatte.


Die Statistik

Gießen 46ers - Brose Bamberg 77:79
(32:11, 12:24, 15:21, 18:23)
Gießen Wells (30 Punkte/2 Dreier), Scrubb (12), Evans (10), Saibou (7), Manigat (5/1), Völler (5), Bowlin (2), Lischka (2), Obst (2), Pluskota (2)
Bamberg Miller (20/2), Zisis (18/4), Causeur (12/2), Theis (12), Lo (10/2), Melli (4), Radosevic (2), Nikolic (1), Staiger, Heckmann
SR Krause, Simonow, Bittner
Zuschauer 3254
Gesamtwurfquote Gießen 52 Prozent (30 Treffer/58 Versuche), Bamberg 49 (26/53)
Dreierquote Gießen 20 Prozent (4/20), Bbg. 40 (10/25)
Freiwurfquote Gießen 100 Prozent (13/13), Bamberg 94 (17/18)
Rebounds Gießen 25 (18 defensiv/7 offensiv), Bamberg 27 (20/7)
Ballgewinne/-verluste Gießen 6/7, Bamberg 4/12
Assists Gießen 16/Bbg. 18
Fouls Gießen 23/Bamberg 18