Michael Stoschek über Zukunft von Brose Bamberg: "Neuaufbau mit jungen, hungrigen Spielern"
Autor: Frank Förtsch
Bamberg, Samstag, 02. Juni 2018
Der Aufsichtsratsvorsitzende kritisiert die Mannschaft beim Saisonabschluss. Zudem gibt er einen Ausblick auf die kommende Basketball-Saison.
Einen Neuaufbau mit deutlich reduziertem Budget und "jungen, hungrigen Spielern" hat der Aufsichtsratsvorsitzende von Brose Bamberg, Michael Stoschek, beim Saisonabschluss am Freitagabend für die Basketballsaison 2018/19 angekündigt. "Wir werden dem FC Bayern nicht hinterherlaufen. Wir sollten uns einen Club wie Alba Berlin zum Vorbild nehmen. Ein Club, der mit einem kleineren Budget um die deutsche Meisterschaft mitspielt."
Wichtige Leistungsträger sind gegangen
Dabei werde "die vertragliche Situation uns durch einige Altlasten die Möglichkeit des Neuaufbaus erschweren." Das werde zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen. "Nach den vielen Jahren von wunderbaren Feiern erleben wir eine ungewöhnliche Situation", so Stoschek vor Team und Sponsoren. "Ich bin genauso wie sie enttäuscht, vor allem über die unkalkulierbaren Auf und Abs. Dass die Saison schwierig werden würde, war uns klar. Wir haben durch unsere Verträge möglich gemacht, dass uns vor einem Jahr wichtige Leistungsträger verlassen haben. Dazu kamen unmögliche Nachverpflichtungen."Was ihn als Unternehmer noch mehr enttäuscht habe, sei der Verlauf aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten. "Unsere Führung verfügt über den höchsten Etat in der Bundesliga. Wir werden den Reset-Knopf drücken und einen Neuaufbau mit jungen, hungrigen Spielern anstreben." Obwohl das Unternehmen Brose seinen Beitrag deutlich reduzieren werde, werde es selbst damit mit Abstand größter Sponsor im deutschen Basketball insgesamt bleiben. Stoschek sparte nicht mit Kritik an der Mannschaft: Die Brose Bamberg Dancers hätten manchmal mehr Engagement gezeigt als einzelne Spieler.