Melli oder Wanamaker - wer lässt die Muskeln spielen?
Autor: Klaus Groh
Bamberg, Mittwoch, 29. März 2017
Bambergs ehemaliger Star Brad Wanamaker kommt als Anführer von Darussafaka Istanbul in die Brose Arena und hofft im Rennen um die Play-offs auf einen Sieg.
Vor einer schwierigen Aufgabe stehen die Bamberger Brose-Basketballer im vorletzten Euroleague-Heimspiel am Donnerstag (20.45 Uhr) gegen Darussafaka Dogus Istanbul. Die Mannschaft um Bambergs Ex-Star Brad Wanamaker muss die letzten beiden Partien unbedingt gewinnen, wenn sie sich den letzten noch offenen Play-off-Platz sichern will. Mit einer ausgeglichenen Bilanz von 14:14 Siegen rangieren die Türken hinter Roter Stern Belgrad (15:13) auf Platz 9.
Für die Bamberger (10:18) ist spätestens seit zwei Wochen das Achtelfinale nicht mehr in Reichweite, dennoch verkauft sich das Team von Andrea Trinchieri weiterhin sehr ordentlich - was die beiden überzeugenden Auswärtssiege bei Anadolu Efes Istanbul (87:68) und in Mailand (84:76) deutlich unterstreichen.
Melli: Wir wollen gewinnen
Bambergs effektivster Akteur in dieser Königsklassen-Saison, Nicolo Melli, betont, dass der deutsche Meister keine Geschenke an den ehemaligen Teamkollegen Brad Wanamaker verteilen wird: "Es wird schwierig. Sie haben immer noch die Chance auf die Zwischenrunde. Wir werden das Spiel aber natürlich sehr ernsthaft angehen. Wir spielen zu Hause, daher werden wir alles geben, um zu gewinnen. Wir wollen diese Euroleague-Saison erfolgreich zu Ende bringen."In Freak City freut man sich auf das Wiedersehen mit dem ehemaligen Star, der maßgeblichen Anteil am Gewinn der letzten beiden Meisterschaften hatte. Auch bei Darussafaka ist Wanamaker in einer starken Mannschaft der Chef im Ring und führt das Team nach Punkten (15,5), Assists (4,7), Steals (1,5) und gespielten Minuten (32,6) an. Außerdem punkten der Ex-Ulmer Will Clyburn (12,9) und Scottie Wilbekin (11,2) zweistellig. Für die Rebounds zeichnen das 20-jährige Supertalent Ante Zizic (6,9), Clyburn (5,4) und der Franzose Adrien Moerman (5,1) verantwortlich.
"Sie haben einen guten Coach und einige Waffen, die uns wehtun können: Wanamaker, Clyburn und Wilbekin scoren über die gesamte Saison gesehen zweistellig. Dazu kommt, dass sie das fünftbeste Reboundteam stellen, betrachtet man nur die Offensivrebounds sind sie sogar die Nummer zwei. Für uns heißt das: Wir müssen unseren Korb beschützen, müssen ordentlich ausboxen und um jeden freien Ball kämpfen", fordert Bambergs Coach Andrea Trinchieri, der seinen Jungs nach fünf Spielen in elf Tagen inklusive der Heimpleite gegen Ulm am Sonntag eineinhalb Tage freigab, um die Köpfe wieder frei zu kriegen und vor allem neue Kraft für den Hauptrunden-Endspurt in der Bundesliga zu tanken.
Während das Brose-Team national immer noch auf Rang 2 steht, rangiert Darussafaka in der türkischen Süper-Lig nur auf dem fünften Platz und hat schon fünf Niederlagen mehr auf dem Konto als das punktgleiche Spitzenduo Fenerbahce und Anadolu Efes Istanbul.