Markus Grasser hört auf beim FC Eintracht
Autor: Michael Schwital
, Montag, 12. Dezember 2011
Der Schritt ist absolut nachvollziehbar und - für jeden Familienmenschen sowieso - verständlich: Markus Grasser hat sein Amt als Sportlicher Leiter des Fußball-Bayernligisten FC Eintracht Bamberg 2010 zur Winterpause niedergelegt.
"Diese Entscheidung ist mir sicher nicht leicht gefallen, zumal ich die ganze Sache die letzten 18 Monate mit aufgebaut habe", erklärte der 39-Jährige am Sonntagvormittag auf Nachfrage in der Burgebracher Windeckhalle, in der sein Sohn Max in der Vorrunde der Kreismeisterschaft für die F 2-Junioren der DJK Gaustadt auf Torejagd ging. "Beruf und Familie waren der alleinige Grund für diesen Schritt", sagte "Schoko" Grasser, der in der Immobilienbranche tätig ist. Zwölf Stunden arbeiten, danach FCE - und wenn man heimkomme, dann seien die Kinder schon im Bett: ein Tagesablauf, wie er auf Dauer nicht machbar sei, versichert Grasser glaubhaft. Der FCE hat Grasser viel zu verdanken. Vier Jahre lang war er der Turm in der Schlacht, der Kopf der Mannschaft, die es bis in die Regionalliga Süd schaffte. Er stand im Mittelpunkt, als es galt, nach der Pleite des Vorgängervereins die Mannschaft wieder zusammenzurufen und damit den Verein zu retten.
Die Nachfolge ist offen
Der ehemalige Fußballprofi trug vier Jahre lang das Club-Trikot des 1. FC Nürnberg auch in der Bundesliga, lief für den VfL Frohnlach, SC Feucht, SSV Jahn Regensburg, FC Carl Zeiss Jena und vor seiner Bamberger Zeit noch für den damaligen Erstligisten FC Schaffhausen in der Schweiz auf. Die Frage nach dem neuen Sportlichen Leiter sei offen, meinte Johannes Bechmann, Grassers ehemaliger Mannschaftskamerad und jetziger Abwehrchef des FC Eintracht.
Der FCE-Vorsitzende Mathias Zeck zur Entscheidung von Markus Grasser: "Ich bedauere, aber verstehe diesen Rückzug vollkommen. Denn Beruf und Familie müssen immer Vorrang vor dem Verein haben. Der FCE 2010 hat Markus Grasser viel zu verdanken, und seine menschliche und sportliche Kompetenz ist kaum zu ersetzen. Ich freue mich aber, dass er dem Vorstand weiterhin mit Rat zur Seite steht und dass wir diesen Schritt in absoluter Ruhe und Freundschaft vereinbart haben. So wird er auch die Lizenzierung für die Regionalliga noch mit begleiten. Ich wünsche ihm den erhofften Erfolg und hoffe, dass er vielleicht einmal wieder in verantwortlicher Position zum FCE zurückkehrt. Bei der Nachfolge wollen wir sorgfältig suchen und abwägen, denn die Messlatte durch Markus Grasser ist sehr hoch und es gilt die erfolgreiche Arbeit der letzten 18 Monate fortzusetzen."