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Kleine Fehler, große Wirkung: FC Eintracht vergeigt das Topspiel


Autor: Tobias Schneider

Bamberg, Freitag, 29. März 2019

Der FC Eintracht verliert nach einem faden Auftritt das Topspiel in der Landesliga gegen Feucht mit 1:2 - und Marc Reischmann mit Rot.
Der FC Eintracht Bamberg hat nicht nur das Topspiel gegen den SC Feucht mit 1:2 verloren, sondern auch Marc Reischmann (links) nach einer fragwürdigen Roten Karte in der 70. Minute.sportpress


Die Offensivmaschine ist diesmal ins Stock geraten: Im hitzigen Topspiel der Landesliga Nordost verliert der FC Eintracht Bamberg am Freitagabend mit 1:2 beim SC Feucht. Spielerisch wusste die Hutzler-Elf in keiner Phase der Partie wirklich zu überzeugen. "Es war ein schlechtes Spiel von unserer Seite", sagte FCE-Abteilungsleiter Sascha Dorsch: "Der Sieg für Feucht ist verdient, daran gibt es keinen Zweifel."

Dass sich zwei Teams auf Augenhöhe begegnen, war schon in den Anfangsminuten ersichtlich: Beide Mannschaften störten den Spielaufbau des Gegners früh, mit bis zu drei Mann lief Feucht den Ballführenden an. Eine Maßnahme, die der Eintracht nicht gefiel, ein geordneter Aufbau war kaum möglich. Große Chancen sollte es vorerst nicht geben: Einen ersten Warnschuss feuerte Michael Eckert ab, verfehlte das Tor aber knapp (14.). Der FCE hatte offensiv wenig anzubieten, der letzte Pass kam nicht an. Dazu gesellten sich gefährliche Ballverluste, daraus resultierte auch die Führung der Gastgeber: Der aufgerückte Felix Popp verlor im Mittelfeld das Spielgerät, Feucht konterte. Im ersten Versuch scheiterte Nico Wessner noch an Torwart Fabian Dellermann. Über Umwege landete der Ball aber bei Sallim Ahmed, der schnell reagierte und aus acht Metern zum 1:0 abstaubte (23.).

Es war nun die wildeste Phase des FCE: Nach einem Ballverlust tauchte Wessner alleine vor Dellermann auf, brachte den Ball aber nicht an ihm vorbei (27.). Zwei Minuten später stand der FCE-Schlussmann erneut im Fokus: Diesmal verlor Marco Schmitt den Ball, Wessner zündete den Turbo, scheiterte zwar an Dellermann, wurde im gleichen Moment aber auch vom Keeper von den Beinen geholt - Gelb und Strafstoß. Dellermann reagierte aber stark, tauchte in die linke Ecke ab und kratzte den nicht allzu fest geschossenen Versuch von Stephan König um den Pfosten.

Bamberg konnte froh sein, dass es beim 0:1 blieb - übernahm in den letzten Minuten der ersten Halbzeit aber die Kontrolle. Feucht stand nun tiefer, der FCE setzte sich fest. Es fehlte aber weiter an der Abstimmung: Ein Kopfball von Tobias Ulbricht flog zwei Meter am langen Pfosten vorbei (43.), das Solo von Marc Reischmann beendete ein Feuchter mit fairem Körpereinsatz (44.). Ohne eine echte Torchance im ersten Durchgang trotteten die Gäste in die Kabine.

Wenig Gefahr durch FCE

Dass die Gastgeber im Schnitt fünfeinhalb Jahre älter sind als die FCE-Akteure (22,55 Jahre) sollte sich nach dem Seitenwechsel zeigen: Feucht verabschiedete sich vom hohen Anlaufen, stand tief und wollte über Konter das zweite Tor nachlegen.

Was allerdings blieb, war die Harmlosigkeit des FC Eintracht, besonders aus dem Spiel heraus zu Chancen zu kommen. Erschwerend kam der äußerst fragwürdige Platzverweis von Marc Reischmann in der 70. Minute hinzu. Er legte sich den Ball im Mittelfeld zuerst einen Tick zu weit vor, kam zwar mit einem langen Bein noch ran, rasselte dabei aber auch mit dem Gegner zusammen, der ebenfalls den Kontakt suchte.

Ein Foul? Auslegungssache. Gelb? Vielleicht. Der Schiedsrichter zückte aber glatt Rot und zog damit das Unverständnis aller Eintrachtler auf sich, zumal der Gefoulte nach dem Spiel selbst gesagt haben soll, nicht gefoult worden zu sein.

Zehn Minuten vor dem Ende machte Feucht vermeintlich den Deckel drauf: Bastian Leikam setzte sich auf der rechten Außenbahn durch, seine Flanke landete punktgenau auf dem Kopf von Stephan König - und der Ball flog gegen die Laufrichtung Dellermanns ins lange Eck. Der SC musste aber noch bange Minuten überstehen: Als Ulbricht zu Boden gerissen wurde, verkürzte Lukas Schmittschmitt vom Elfmeterpunkt auf 1:2 (89.).

Es blieb zwar noch etwas Zeit, diese nahmen die cleveren Feuchter aber von der Uhr. Dennoch war das Tor von Schmittschmitt von großer Bedeutung: Durch den 3:1-Sieg im Hinspiel hat der FCE immerhin den direkten Vergleich gegen Feucht gewonnen. Das gilt auch gegen die anderen zwei Mitbewerber um Platz 1, TSV Neudrossenfeld und SC Schwabach.