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Kirchheim am Ende abgebrühter


Autor: Peter Seidel

Baunach, Sonntag, 12. Februar 2017

Die Baunach Young Pikes müssen sich dem Tabellendritten mit 68:79 geschlagen geben. Der erkrankte Center Leon Kratzer fehlt unter den Körben.
Arnoldas Kulboka von den Young Pikes ist mit einem "Floater" über Brian Wenzel (l.) hinweg erfolgreich. Die beiden Kirchheimer Johnathon Williams (2. v. r.) und Andreas Kronhardt (r.) schauen zu. Fotos: Kilian Schmitt


Die Baunach Young Pikes konnten den Siegeszug der Kirchheim Knights nicht stoppen. Der Tabellendritte der 2. Basketball-Liga ProA feierte mit dem 79:68-Erfolg den sechsten Sieg in Serie. Vor 720 Zuschauern in der Graf-Stauffenberg-Halle zeigte die Mannschaft von Trainer Fabian Villmeter zwar eine couragierte Leistung, musste sich aber nach den Erfolgen in Essen und gegen Hanau den favorisierten Gästen geschlagen geben. Damit rutschten die Baunacher in der Tabelle wieder auf den 14. Platz ab, behaupten aber weiterhin einen Vier-Punkte-Vorsprung vor der Abstiegszone.


In der Zone erfolgreich

Den Baunachern fehlte mit dem erkrankten Leon Kratzer in der Abwehr der Turm in der Schlacht. Dies nutzten die Kirchheimer gnadenlos aus und suchten immer wieder das Anspiel unter den Korb. 16 ihrer 22 Punkte im ersten Viertel erzielten die Gäste in der Zone. Auf der Gegenseite hatten es die Young Pikes schwer, sich freie Würfe zu erspielen. Dies spiegelte sich in der schwachen Trefferquote von 25 Prozent nach den ersten zehn Minuten wider.
Mit einer Zonendeckung schafften es die Hausherren im zweiten Abschnitt, die Kirchheimer aus dem Rhythmus zu bringen. Zudem kamen sie mit Schnellangriffen, dreimal abgeschlossen von Tibor Taras, zu leichten Punkten. Somit verkürzte das Villmeter-Team den Rückstand auf sechs Punkte (21:27). Zwar setzten sich die Gäste in der Folge kurzzeitig wieder ab, aber Arnoldas Kulboka und Aleksej Nicolic brachten die Young Pikes bis zur Pause wieder auf 32:37 heran.


Williams nicht zu stoppen

Zwei Minuten nach Wiederbeginn gelang Louis Olinde mit einem Dreier der Ausgleich zum 39:39, doch in den folgenden Minuten agierten die Gastgeber hektisch und trafen im Angriff einige falsche Entscheidungen. Zudem konnten sie Jonathon Williams nicht stoppen. Elf Punkte erzielte der Kirchheimer Topscorer im dritten Viertel. Bei Baunach lief aber nun Kulboka heiß. Der Litauer sorgte dafür, dass die Gastgeber vor Beginn des Schlussabschnitts noch eine Siegchance hatten (57:62.).
Hier waren die Gäste aber das abgezocktere Team. Die Baunacher versuchten zwar alles, konnten aber das Blatt nicht mehr wenden, weil sie sich zu viele Fehlwürfe leisteten und sogar einige Korbleger vergaben. "Es war ein verdienter Sieg der Kirchheimer, denn sie sind offensiv wie defensiv gleichermaßen stabil. Wir haben in der zweiten Halbzeit gefühlt etwas mehr gekämpft als in der ersten. Meine Spieler haben zwar alles versucht, aber heute hat es einfach nicht gereicht", meinte Villmeter.
Beim Doppelspieltag am Wochenende stehen die Young Pikes vor zwei schier unüberwindbaren Hürden. Am Freitag (19.30 Uhr) ist der Spitzenreiter Mitteldeutscher BC in der "Blauen" zu Gast, am Sonntag (17 Uhr) tritt das Villmeter-Team beim Tabellenzweiten Crailsheim Merlins an.
Baunach Young Pikes: Kulboka (17 Punkte/3 Dreier), Nikolic (15/3), Müller (14/1), Taras (11/2), Olinde (5/1), Fichtner (4), Keppeler (2), Hoffmann / Kirchheim Knights: Williams (23/3), Kronhardt (20), Medlin (11/1), Hinrichs (8), Koch (6/2), Wenzel (6), Maier (5), Hedley, Sperber


Trainerstimmen

Fabian Villmeter (Baunach): "Man hat gesehen, dass Kirchheim in der Tabelle völlig zurecht da steht, wo es steht. Es war ein verdienter Sieg. Um heute gewinnen zu können, hätte eine von drei Sachen eintreten müssen. Erstens hätte Leon Kratzer dabei sein müssen. Dann hätten wir innen mehr Möglichkeiten gehabt. Louis Olinde hat alles probiert, aber nur einen von acht Würfen getroffen. Für ihn war das nicht einfach unter dem Korb gegen Kronhardt, Williams und Maier. Zweitens hätten wir von außen treffen müssen. Da waren wir gerade im vierten Viertel einige Male zu hastig und haben nicht geduldig für einen freien Wurf gespielt. Mit zwei, drei Treffern mehr von der Dreierlinie wäre vielleicht etwas gegangen. Drittens hätten wir auf dem Weg zum Korb ab und zu mal einen Pfiff bekommen müssen. Das hätte geholfen. Mit nur elf Freiwürfen, die wir in diesem Spiel hatten, bin ich nicht einverstanden."

Michael Mai (Kirchheim): "Für uns war es ein sehr großer Vorteil, das Leon Kratzer nicht dabei war, obwohl Baunach mehr Offensivrebounds hatte als wir. Die Baunacher haben sehr gut gespielt, wir haben viele Fehler gemacht. Wir waren manchmal ein bisschen schlampig, aber das lag auch am starken Spiel des Gegners."