Die Basketballerinnen des Kaiser-Heinrich-Gymnasiums Bamberg spielen sich beim Bundesfinale in Berlin auf den dritten Platz.
Die leise erhoffte Fahrkarte nach Berlin war mit der bayerischen Meisterschaft Mitte März erkämpft. Das Bundesfinale des Schulsportwettbewerbs "Jugend trainiert für Olympia" gingen die jungen Basketballerinnen des Kaiser-Heinrich-Gymnasiums Bamberg (KHG) als reizvolle Zugabe an. Als Drittplatzierte in der Wettkampfklasse III (Jahrgang 2002 und jünger) kehrten Nina Kühhorn, Teresa Schwital & Co. jetzt heim, mit dem Wissen, es hätte glatt auch etwas mehr sein können.
In der stärksten der vier Vorrundengruppen traf das KHG-Team um seine Betreuerin Kerstin Högen in den Sporthallen der Schule am Schloss zunächst auf den Vorjahreshalbfinalisten aus Nordrhein-Westfalen. Der Gegner aus dem Basketballinternat Schloss Hagerhof Bad Honnef setzte die KHGlerinnen mit einer aggressiven Defensive unter Druck, so dass das Spiel lange ausgeglichen war. Erst gegen Spielende konnte sich das KHG, angeführt von Kapitänin Nina Kühhorn, absetzen und gewann noch relativ deutlich mit 31:20.
Die anderen Vorrundenpartien gegen das Staatliche Angergymnasium Jena aus Thüringen (29:12) und das Elisabeth-Gymnasium aus Sachsen-Anhalt (43:16) dominierten die Bambergerinnen jeweils ab der Mitte der ersten Halbzeit. So konnte Betreuerin Kerstin Högen, unterstützt in den fünf Berliner Tagen von Dagmar Dorsch, viel wechseln und den Leistungsträgerinnen wertvolle Pausen verschaffen. Die Vorrunde schloss das KHG als ungeschlagener Gruppenerster ab.
Die Kontrahenten in der Zwischenrunde der 16er-Konkurrenz aus allen Bundesländern kamen tags darauf aus Niedersachsen und Berlin. Beide Gegner verfügten über jeweils zwei sehr gute Auswahlspielerinnen, die jedoch die starke KHG-Abwehr in Schach hielt. Es zeigte sich, dass das Bamberger Team ausgeglichener als seine Gegner besetzt war, so dass auch bei Wechseln kein Bruch ins Spiel kam. Dank der guten Reboundarbeit von Teresa Schwital und Anka Schaller gelang es zunehmend, per Fastbreak über Lilly Kühhorn und Stella Högen zu einfachen Punkten zu kommen. Das Felix-Klein-Gymnasium Göttingen musste sich mit 15:29 geschlagen geben, das Gottfried-Keller-Gymnasium Berlin mit 17:34.
Im Halbfinale ging es überraschenderweise gegen das Sportgymnasium Chemnitz aus Sachsen, das in der anderen Zwischenrundengruppe unerwartet gegen die Main-Taunus-Schule Hofheim aus Hessen mit 28:32 knapp verloren hatte. Die ausschließlich mit Vereinsspielerinnen angetretenen Sächsinnen punkteten zu Beginn kontinuierlich mit gut einstudierten Spielzügen, während sich die KHG-Mädchen lange in der Offensive schwer taten und mit elf Punkten in Rückstand gerieten.
Im Angriff nahm nun Nina Kühhorn das Heft in die Hand und verkürzte mit zehn Zählern in Folge den Rückstand auf einen Punkt. 20 Sekunden vor Spielende stand es 30:33 aus KHG-Sicht. Ein Dreier-Versuch von Nina Kühhorn verfehlte knapp das Ziel, den Rebound konnte Stella Högen nur noch zum 32:33 verwerten. Für ihre tolle Aufholjagd, die viel Kraft gekostet hatte, wurden die Bambergerinnen nicht belohnt.
Für das KHG stand am selben Tag noch das Spiel um Platz 3 an, in dem der Vorjahresdritte Bad Honnef wieder der Gegner war. Die Rheinländerinnen lagen kurz nach der Halbzeit schon mit 20:11 in Front. Das KHG ließ jedoch nicht locker und kämpfte sich durch Punkte von Teresa Schwital und Nina Kühhorn wieder heran. Nach einer erneuten Energieleistung standen der 38:30-Erfolg und der dritte Platz fest. Das Finale gewann Hofheim gegen Chemnitz mit 41:38. Als eins von nur drei bayerischen Teams wurde das KHG beim Abschlussabend in der Max-Schmeling-Halle vor rund 8000 Zuschauern geehrt.
Beeindruckt war Stefan Mienack, der Bundestrainer der U16-Mädchen, von der Bamberger Leistung, zumal sich das KHG-Team im Gegensatz zur Konkurrenz nicht nur aus Vereinsspielerinnen zusammensetze. Für Topwerferin Nina Kühhorn "ist es besser gelaufen als gedacht. Die Spitzenteams waren alle auf Augenhöhe, da wäre vielleicht auch mehr drin gewesen. Wir haben das Finale ja mit nur einem Punkt verpasst."
Teresa Schwital bilanzierte: "Es war nicht zu erwarten, dass wir so weit kommen, da die meisten von uns nur auf Bezirksebene oder gar nicht im Verein spielen. Zudem haben wir nie zusammen trainiert, und in Berlin mischten auch viele Sportinternate mit. Das Turnier war sehr gut organisiert und die Abschlussfeier mit Wincent Weiss war toll."