Der Damen-Zweitligist DJK Brose Bamberg baut seine langjährige Leistungsträgerin in seinen Stab ein. Der Nachwuchs soll profitieren.
Verheißungsvolle Nachricht für die DJK Brose und den Bamberger Damen- und Mädchen-Basketball: Jessica Miller, die von 2010 bis 2015 fünf Spielzeiten lang das grün-weiße Trikot trug, die jüngere Erfolgsgeschichte entscheidend mitprägte und sich zur Identifikationsfigur entwickelte, kehrt in ihre zweite Heimat zurück. Ab Oktober wird die 28-Jährige als Assistentin von Chefcoach Ulf Schabacker in der 2. Liga Süd und der weiblichen Nachwuchs-Bundesliga (WNBL) sowie als Individualtrainerin in der Spielerinnen-Entwicklung fungieren. Das teilte am Mittwoch Sebastian Hader, der Sportliche Leiter der DJK Brose, mit.
Derzeit steht die frühere Vorzeige-Athletin in den USA noch in Diensten des WNBA-Clubs Chicago Sky, für den sie bereits während ihrer aktiven Laufbahn in den Sommermonaten arbeitete, ehe sie nach ihrem Karriereende als Video-Koordinatorin und Mitverantwortliche für die Entwicklung der
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Spielerinnen in den Trainerstab wechselte. Das Team um die aktuell verletzte Goldmedaillengewinnerin von Rio, Elena Delle Donne, beendet am Sonntag die reguläre Saison und startet am Mittwoch in die Play-offs. Dass der Zeitpunkt von Millers Rückkehr somit in gewisser Weise noch unbestimmt ist, sieht Manager Hader unproblematisch: "Das war von Beginn der Gespräche an klar und das nehmen wir auch gern in Kauf, weil wir wissen, dass spätestens Mitte Oktober eine vor Tatendrang sprühende Jessie Miller zu uns stoßen wird. Trotz der Dichte des Spielplans in der WNBA tauschen wir uns für einen fließenden Übergang regelmäßig aus. Wir drücken ihr und ihrem Club die Daumen für das Meisterschaftsrennen, freuen uns aber natürlich auch über jeden Tag, den wir sie früher wieder in unseren Reihen begrüßen können." Für die 28-Jährige war der Weg für eine Rückkehr frei, als sich die
Vereinbarkeit ihres Engagements in Chicago mit dem im weiblichen Leistungsprogramm von DJK und Brose Bamberg herauskristallisierte.
Bamberg als zweite Heimat
"Ich habe mit Ulf Schabacker und Sebastian Hader über die inhaltlichen Details gesprochen und es hat sich schnell gezeigt, dass wir sehr ähnliche Ansichten und Vorstellungen haben, was die Ausrichtung angeht. Insofern war es ein sehr einfacher Prozess. Sie wollten, dass ich komme, und ich wollte kommen", schildert Miller das Zustandekommen der erneuten Zusammenarbeit, die zunächst für eine Saison ausgelegt ist. "Ich habe immer gesagt, dass Bamberg meine zweite Heimat ist. Ich bin sehr glücklich und dankbar, diese Gelegenheit zu bekommen. Es wird nicht einfach sein, an der Seitenlinie der Spielfelder zu stehen, auf denen ich viele tolle Momente als Aktive erleben durfte.
Aber für mich ist jetzt die Zeit, das Zepter an die nächste Generation zu übergeben, damit sie wachsen und sich entwickeln kann. Die Basketball-Atmosphäre in Bamberg ist großartig. Ich freue mich darauf, nach Hause zu kommen."
"Davon werden alle profitieren"
Über die Verpflichtung einer "Basketballerin durch und durch, einer exzellenten Motivatorin und einer Persönlichkeit, die nahe an den Leuten ist" freut sich auch Ulf Schabacker, der als Headcoach der Zweitliga- und der Nachwuchs-Bundesliga-Mannschaft sowie als "sportliche Klammer" über der Leistungsschiene künftig eng mit seiner ehemaligen Spielerin zusammenarbeiten wird. "Der weibliche Bereich hat sich kontinuierlich entwickelt und ist gewachsen.
Wir schicken ein zweites U13-Bayernliga-Team ins Rennen, die U15 ist deutscher Meister geworden, wir haben die Weibliche Nachwuchs-Bundesliga und mit der Bayernliga, der Regionalliga und der 2. Liga drei Leistungsmannschaften im Seniorenbereich. Davon, Jessie Miller wieder im Programm zu haben, werden alle profitieren - Spielerinnen, Trainer und Vereine. Wir freuen uns sehr, dass sie mit uns den nächsten Schritt gehen will", so der 59-Jährige.
"Investition zahlt sich aus"
In gleicher Weise äußert sich der Geschäftsführer der Bamberger Basketball GmbH, Rolf Beyer, der den Bamberger Damen- und Mädchen-Basketball mit seiner Organisation fördert und unterstützt, zum Vertragsabschluss mit der Trainerin Jessica Miller: "Sie war zu ihrer aktiven Zeit eine unglaubliche Bereicherung und wird es mit ihrer Akribie und ihrer Leidenschaft auch als Trainerin sein.
Ich freue mich persönlich, für das Programm und alle Beteiligten, dass es gelungen ist, sie wieder für den Standort Bamberg zu gewinnen. Das ist eine Investition in die Ausbildung unserer jungen Spielerinnen und in die Weiterentwicklung des weiblichen Bereichs, die sich mit Sicherheit auszahlen wird."
red