Fans von Brose Bamberg: In guten wie in schlechten Zeiten
Autor: Maximilian Glas
Bamberg, Freitag, 10. April 2020
Die Brose-Fangruppierung "Sektion Südblock" verzichtet bei einem Saisonabbruch auf die Rückerstattung von Dauerkartengeldern und hofft auf viele Nachahmer. Kritik gibt es aus dem Fanlager am öffentlichen Umgang mit Elias Harris.
Heute auf den Tag genau vor 50 Jahren, am 11. April 1970, gelang den Basketballern des 1. FC Bamberg in Darmstadt der erstmalige Aufstieg in die 1. Bundesliga. Es war der Grundstein für die neun deutschen Meisterschaften und sechs Pokalsiege, die bis heute folgen sollten. Während zur damaligen Zeit die enge John-F.-Kennedy-Halle mit mehr als 2000 Zuschauern aus allen Nähten platzte, ist die weiträumige Brose-Arena seit einigen Wochen aufgrund der corona-bedingten Spielpause verwaist.
Choreo auf Eis gelegt
Dabei hatte sich die Fangruppierung "Sektion Südblock" für diese Tage etwas ganz Besonderes überlegt. Die rund 25-köpfige Gruppe um den Vorsitzenden Lukas Winkler hatte für das Heimspiel gegen Medi Bayreuth, das für den 26. April angesetzt war, eine spektakuläre Choreografie für die damaligen Aufstiegshelden geplant. "Wir bereiten das Ganze bereits seit eineinhalb Jahren vor. Jetzt müssen wir die Choreo auf nächste Saison verschieben", erklärt Winkler.
Die glorreichen Zeiten von Jim Wade, Wolfgang Reichmann und Gerhard Brand haben der 23-Jährige und der Großteil der Sektion-Mitglieder nicht live miterlebt, trotzdem sei es der Fangruppierung sehr wichtig, die Anfänge des Bamberger Basketballs ins Gedächtnis aller Fans zu rufen. Anstatt in der Halle will die "Sektion Südblock" nun auf ihrem Facebook- beziehungsweise Instagram-Auftritt mit Festschriftartikeln oder einem Spieler-Quiz in den guten, alten Zeiten schwelgen.
Winkler erwartet Saisonabbruch
Schlechte Zeiten erleben derzeit alle Fans, die es mit einem Sportverein halten, da aufgrund der Corona-Pandemie aktuell an keinen Spielbetrieb zu denken ist. Offiziell ruht das Geschehen in der Basketball-Bundesliga bis Ende April, doch Winkler geht stark von einem Saisonabbruch aus. "Wir bei uns im Fanclub sind seit der Unterbrechung darauf eingestellt, dass nicht mehr gespielt wird. Dass Ligen wie die BBL oder die Euroleague, in denen es um Millionengelder geht, eine Entscheidung aufschieben, ist aber auch irgendwie zu verstehen."
Um ihren Verein in dieser schwierigen Situation zu unterstützen, ruft Sektion Südblock zu der Aktion "Rückerstattung -Danke, Nein!" auf.
Fanclub will auf Rückerstattung verzichten
So hat der Fanclub im Kollektiv entschlossen, beim wahrscheinlichen Saisonabbruch auf Rückerstattungen zu verzichten. "Aus Fansicht ist es wichtig, einen Beitrag zu leisten. Die 50 bis 60 Dauerkarten von unserer Gruppierung und Unterstützern sind ein Anfang. Unser Ziel ist, möglichst viele Basketball-Fans mit unserer Aktion zu erreichen", sagt Winkler.