Historische Heimpleite für Brose Bamberg im Derby
Autor: Peter Seidel
Bamberg, Mittwoch, 02. Januar 2019
Brose Bamberg muss sich dem Nachbarrivalen Medi Bayreuth mit 84:94 geschlagen geben.
Die Basketballer von Brose Bamberg haben das neue Jahr so begonnen, wie sie das alte beendet hatten: mit einer Heimniederlage. Vier Tage nach dem 75:80 gegen den Bundesliga-Tabellenführer FC Bayern München mussten sie sich am Donnerstagabend in der heimischen Brose-Arena völlig überraschend, aber verdient, Medi Bayreuth mit 84:94 geschlagen geben. Der oberfränkische Rivale feierte damit seinen ersten Sieg in Bamberg seit Februar 1998!
Im Gegensatz zum Spiel gegen die Bayern verschliefen die Bamberger den Start diesmal nicht, sondern legten eine 7:2-Führung vor, die aber nicht lange Bestand hatte. Bei beiden Mannschaften wechselten sich stärkere und schwächere Phasen ab, so dass sich ein ausgeglichenes Spiel entwickelte. Medi-Trainer Raoul Korner musste zwar seinen besten Werfer, Hassan Martin, bereits nach zwei Minuten verletzt vom Feld nehmen und konnte ihn bis zum Schluss nicht mehr einsetzen, dennoch waren die Gäste ein gleichwertiger Gegner. Sie zeigten im ersten Viertel das bessere Teamspiel als die Bamberger (1:5 Assists).
Ruck geht durch das Brose-Team
Nach einem 22:27-Rückstand in der 12. Minute ging ein Ruck durch das Team der Gastgeber, die nun an beiden Enden des Feldes entschlossener zu Werke gingen. 14 Punkte, etliche davon durch Schnellangriffe nach Ballgewinnen, erzielten sie in den folgenden vier Minuten, die Bayreuther dagegen nur vier. Adonis Thomas, der zusammen mit De'Mon Brooks die Hauptlast in der Medi-Offensive trug, führte sein Team aber wieder zurück, so dass es zur Pause unentschieden stand. Bei den Bambergern waren Stevan Jelovac (sieben Punkte in Halbzeit 1) und Ricky Hickman (10) wesentlich engagierter als noch im Spiel gegen die Bayern.
Kurze Zeit von der Rolle
Die schwache Verteidigung der Bamberger zu Beginn des dritten Viertels nutzten die Bayreuther gnadenlos aus. Sie punkteten per Korbleger oder Dreier fast nach Belieben. Mit einem 15:3-Lauf, zu dem Kassius Robertson acht Zähler beisteuerte, erspielten sie sich einen Zwölf-Punkte-Vorsprung (58:46, 24. Minute). Das zeigte Wirkung bei den Gastgebern, bei denen die Verunsicherung wuchs. Medi hätte in dieser Phase mit etwas mehr Konzentration im Abschluss noch weiter davonziehen können. Jelovac sorgte mit zwei Freiwürfen und einem Treffer unter dem Korb dafür, dass Brose nur mit einem Zehn-Punkte-Rückstand (60:70) in den Schlussdurchgang ging.
Bayreuth schlägt zurück
Diesen verkürzten Jelovac mit drei Zählern und Elias Harris mit einem Drei-Punkte-Spiel innerhalb von zwei Minuten auf nur noch vier Punkte. Die Bayreuther ließen sich zunächst davon nicht beeindrucken. Center Andreas Seiferth sorgte jetzt dafür, dass sein Team vorne blieb. Zudem hatten die Gäste Glück, dass die Schiedsrichter ihre harte Gangart in der Verteidigung nicht unterbanden. Der Grund für die historische Bamberger Heimniederlage war das aber nicht. Vielmehr schafften es die zeitweise desolaten Gastgeber zu keiner Zeit, die Bayreuther Offensive zu stoppen.
Bereits eineinhalb Minuten vor Spielende jubelten in der Brose-Arena bei einer Zwölf-Punkte-Führung ihrer Mannschaft nur noch die Bayreuther Fans. Die Bamberger Anhänger pfiffen das Brose-Team dagegen nach der Schlusssirene aus.
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