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Großer Kampf wird nicht belohnt


Autor: Klaus Groh

Bamberg, Freitag, 12. April 2013

Die DJK Brose verpasst auch im zweiten Play-off-Viertelfinale gegen den Meisterschaftsfavoriten Wasserburg die Sensation nur knapp. Binta Drammeh und Jessica Miller präsentieren sich bärenstark.
Binta Drammeh (mit Ball) zeigte eine Topleistung und lässt hier Melissa Dalembert stehen. Foto: sportpress


Jetzt ist eine bemerkenswerte Premieren-Saison endgültig zu Ende. Am Freitagabend verlor die DJK Brose, die sich mit einem fantastischen Endspurt den Klassenerhalt in der Bundesliga gesichert hatte und erst auf Grund des Rückzugs der Wolfenbüttelerinnen in die Play-offs gerutscht war, auch die zweite Viertelfinal-Partie gegen Wasserburg. Nach dem knappen 71:68-Erfolg letzten Sonntag vor heimischem Publikum, sicherte sich der Hauptrunden-Erste und Meisterschaftsfavorit gestern Abend in der Bamberger Stauffenberghalle, in der 1000 Zuschauer für eine tolle Stimmung sorgten, mit dem hart erkämpften 88:77 (44:36)-Sieg den Einzug ins Halbfinale.
"Wir haben ein paar kleine Fehler gemacht. Wasserburg hat einige zweite Chancen bekommen, so ist diese knappe Niederlage gegen eine starke Mannschaft zu erklären.

Wir müssen aus solchen Spielen lernen und machen es hoffentlich in der nächsten Saison besser", zog Bambergs überragende Binta Drammeh (25 Punkte) Bilanz.
Von Beginn an machten die Gastgeberinnen deutlich, dass sie sich auch in Spiel zwei gegen den haushohen Favoriten nicht kampflos geschlagen geben wollten. In den ersten fünf Minuten erlebten die begeisterten Fans ein wahres Dreier-Festival auf beiden Seiten. Sechsmal wechselten in diesem spannenden Viertel die Führung, zweimal stand es unentschieden.
Dank einer überragenden Anne Breitreiner, die im Anfangsviertel bereits 13 Punkte auf ihrem Konto hatte, gingen die Gäste mit einer 24:21-Führung in Abschnitt zwei, wo sie ihren Vorsprung schnell ausbauten. Die DJK-Mädels kämpften sich aber immer wieder heran. Die fitgespritzte Janae Young sammelte trotz ihrer Knieverletzung hinten mit ihrer Energie die Rebounds gegen ihre größeren Gegenspielerinnen ein und verbuchte neun Punkte, Binta Drammeh und die abgeklärt spielende U-18-Nationalspielerin Alina Hartmann kamen jeweils auf acht Zähler.

Vier Minuten vor Schluss vorn

Auch nach dem Seitenwechsel war den Brose-Akteurinnen anzumerken, dass sie unbedingt ein drittes Spiel am Sonntag erzwingen wollten. Dank der Punkte von Young und Drammeh war die DJK nach 24 Minuten wieder bis auf 45:48 dran und machte auch einen zwischenzeitlichen 47:59-Rückstand wieder wett. Vor allem Jessica Miller war es zu verdanken, dass der Wasserburger Vorsprung bis auf 61:56 zusammenschrumpfte.
Vier Minuten vor dem Ende schnupperten die Bambergerinnen dann an der Sensation: Die überragende Drammeh traf zur 75:74-Führung. In der Schlussphase verteidigte Wasserburg dann aber hervorragend und sicherte sich dank der treffsicheren Stina Barnert und der beweglichen Centerin Emma Cannon den Sieg.
"Am Ende konnten wir mit der Physis nicht mehr mithalten und haben zu viele schlechte Entscheidungen getroffen. Wir haben alles versucht, aber es hat nicht gereicht. Das ist bitter, aber man muss es akzeptieren. Wasserburg ist nicht umsonst Erster", ärgerte sich Trainer Steffen Dauer, dass es auch im zweiten Aufeinandertreffen nicht ganz zum Sieg gereicht hat.
DJK Brose: Drammeh (25 Punkte/3 Dreier), Miller (15/3), Young (15/1), Hartmann (11/3), T. Lohneis (4), Zeis (3/1), Benzio (3), Gut (1), Beck, Münder, Sokman
TSV Wasserburg: Cannon (27 Punkte/19 Rebounds), Barnert (22/1), Breitreiner (20/4), Thoresen (8/1), Sten (4), Dalembert (4), Brunckhorst (3)