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Fußball: Es herrscht kein Druck in Wildensorg


Autor: Michael Schwital

Bamberg, Freitag, 16. Januar 2015

Die DJK Don Bosco Bamberg ist Titelanwärter in der Landesliga Nordwest. Coach Gerd Schimmer bleibt gelassen.
Zwei führende Kräfte der DJK Don Bosco Bamberg, des Spitzenreiters der Fußball-Landesliga Nordwest: Trainer Gerd Schimmer und Torjäger Dominik Schütz (v. l.). Foto: sportpress


Als ungeschlagener Tabellenführer startet die DJK Don Bosco Bamberg nach der Winterpause in das finale Titelrennen der Fußball-Landesliga Nordwest. Wer soll so eine Mannschaft auf dem Weg zurück in die Bayernliga aufhalten? Diese Frage wäre in anderen Spielzeiten schnell beantwortet. Diese Saison ist jedoch anders: Die Verfolger FC Sand und TSV Abtswind lassen nicht locker, volle Spannung im Kampf um die Meisterschaft ist angesagt. DJK-Trainer Gerd Schimmer äußert sich zum aktuellen Stand der Dinge.

20 Siege, zwei Unentschieden, keine Niederlage. Das war noch nicht da in der Landesliga. Lässt das einen nicht immer noch ein paar Zentimeter über dem Boden laufen?
Gerd Schimmer: Natürlich freuen wir uns über diese Zwischenbilanz und den damit verbundenen Startrekord. Er hat uns in unserer Arbeit bestätigt und ist Lohn für die Mühen, die trotz aller Freude am Fußball natürlich auch zum Sport gehören. Abgerechnet wird jedoch am 34. Spieltag, deshalb haben wir nach den Partien immer gleich nach vorn auf den nächsten Spieltag geblickt und uns nicht mit irgendwelchen Zahlenspielen beschäftigt.

Hat die DJK Don Bosco Meisterschaft und Aufstieg nun zu ihrem offiziellen Saisonziel erklärt?
Der Fokus liegt auf der ersten Partie nach der Winterpause, wenn wir am 8. März in Wildensorg den Tabellendritten TSV Abtswind empfangen. Alles andere wird man später sehen. Letzte Saison hatte der Meister SpVgg Ansbach am Schluss 69 Punkte, wir zur Winterpause nun bereits 62. Dennoch beträgt der Vorsprung ja nicht 15 oder 20 Punkte, sondern sechs. Wir brauchen uns also momentan keine Gedanken über die Bayernliga machen.

Läuft diese Wintervorbereitung angesichts der besonderen Situation anders als andere?
Nein, es gibt keinerlei Veränderungen in der Vorbereitung. Die Winterpause ist extrem lange, und nachdem wir im Sommer durchgespielt haben, war der Dezember für unsere Akteure komplett frei. Anfang des Jahres begann ein lockeres Fitnessprogramm und am 29. Januar steigen wir wie üblich mit nahezu täglichen Einheiten in die Vorbereitung ein.

Nach der Winterpause stehen gleich die Spitzenspiele gegen die Verfolger FC Sand und TSV Abtswind an. Blicken Sie voraus auf die Frühjahrsrunde.
Das Auftaktprogramm ist mit den beiden Heimspielen gegen Abtswind und Kitzingen und der Auswärtspartie beim Tabellenzweiten FC Sand natürlich knackig, aber wir freuen uns schon jetzt auf diese Spitzenspiele. Wie gesagt, dreht sich aber alles zunächst um den TSV Abtswind. Personell hat sich bei uns wenig getan. Julian Krause steht uns nach seinem Praktikum in Berlin wieder zur Verfügung, und Christoph Kaiser kehrt nach seinem Kreuzbandriss im Laufe der Rest-Rückrunde ins Mannschaftstraining zurück.

Die Sander und Abtswinder vermeldeten bereits die Vertragsverlängerungen ihrer Trainer Bernd Eigner und Thorsten Götzelmann. Wie sieht es bei Ihnen in Wildensorg aus?
Das sollte nur eine Formalie sein, die der Verein und ich früher oder später in Angriff nehmen werden. Ich fühle mich bei der DJK extrem wohl und bin sehr gerne Trainer bei diesem hervorragend geführten Verein.

Erfolgreich waren Sie für den FC Strullendorf tätig. Ihr fußballerisches Rüstzeug als Spieler, Trainer und Funktionär haben Sie sich beim 1. FC und FC Eintracht Bamberg geholt, auch zu Regionalligazeiten. Welche Gedanken gehen Ihnen durch den Kopf angesichts möglicher Bayernligaderbys gegen den FCB-Nachfolgeverein FC Eintracht Bamberg 2010?
Beide Vereine scheinen sich ja auf einem guten Weg dorthin zu befinden, aber bis zum jeweiligen Saisonende fließt noch viel Wasser die Regnitz hinunter. Als alten FCler, der 35 Jahre in diesem Club war und diesen immer als sportliche Heimat betrachtete, betrübt mich die Entwicklung schon, aber die Einheimischen, Idole, Weggefährten und Leute von früher gibt es dort schon lange nicht mehr, und auch für mich ist das Kapitel beendet. Dennoch wünsche ich dem FCE natürlich den Klassenerhalt, Regionalligafußball in Bamberg ist schon eine tolle Sache.

Bilanz Mit 62 Punkten führt die DJK Don Bosco Bamberg nach 22 Spielen ungeschlagen die Tabelle der Fußball-Landesliga Nordwest an. 20 Siege und zwei Unentschieden stehen zu Buche - das ist einmalig in der Geschichte der bayerischen Landesligen. Die besten Torschützen der Wildensorger bislang in dieser Saison: Dominik Schütz (15) und Stefan Reck (10).

Verfolger Auch ungewöhnlich in dieser Runde: Die starke DJK hat mit dem FC Sand (56 Punkte) und dem TSV Abtswind (54) starke Konkurrenz.

Auftakt Das Startprogramm der DJK: Sonntag, 8. März, 15 Uhr: gegen den TSV Abtswind; Sonntag, 15. März, 15 Uhr: gegen Bayern Kitzingen; Samstag, 21. März, 15 Uhr: beim FC Sand