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FC Eintracht Bamberg: Gruselfußball an Halloween


Autor: Peter Seidel

Schweinfurt, Sonntag, 02. November 2014

Der FC Eintracht Bamberg zeigt in Schweinfurt keinerlei Durchschlagskraft und verliert das Derby mit 0:1.
Der Bamberger Mittelfeldspieler Florian Wenninger wird von den Schweinfurtern Tom Jäckel (l.) und Pablo Pigl (r.) angegriffen, kommt aber dennoch zur Flanke. Foto: Marion Wetterich


Der "Schuss" aus 16 Metern aufs Schweinfurter Tor war am Freitagabend bezeichnend für die Leistung des FC Eintracht Bamberg im fränkischen Derby. Florian Wenningers Versuch in der 63. Minute, den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen, hatte nicht mehr Geschwindigkeit als ein Rückpass. Bamberger Gruselfußball an Halloween: Anstatt den ebenfalls kaum Angst verbreitenden Schweinfurtern ordentlich Saures zu geben, freuten sich die "Schnüdel" über Süßes in Form von drei Punkten.

Aus dem erhofften Start der Aufholjagd zum Rückrundenstart der Fußball-Regionalliga Bayern wurde nichts. Vielmehr hat die 0:1-Niederlage vor 1226 Zuschauern im Willy-Sachs-Stadion die Lage für den Tabellenvorletzten im Abstiegskampf weiter verschärft.

Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt nun schon vier Punkte.
"Für uns war das ein sehr trauriges Derby", meinte Tobias Fuchs, der nach dem 0:0 in Buchbach in seinem zweiten Spiel als Chefcoach des FCE die erste Niederlage kassierte. Doch diese wäre vermeidbar gewesen, denn bei den ebenfalls keinesfalls überzeugenden Unterfranken war mehr drin. Zwar mussten die Gäste bereits in der 3. Minute das 0:1 durch Kevin Fery, der nach einer Flanke von Steffen Krautschneider erfolgreich war, hinnehmen. Doch im zweiten Spielabschnitt bekamen die Bamberger die Partie gegen die Unterfranken, bei denen Kraft und Konzentration immer mehr nachließen, in den Griff.

Fuchs legt den Finger in die Wunde

"Wir haben es in der ersten Halbzeit nicht geschafft, den Schweinfurtern Entsprechendes entgegenzusetzen. Sie haben uns den Schneid abgekauft und sind immer in die Räume gekommen. In der zweiten Halbzeit war bei uns zumindest das Engagement sehr viel besser", analysierte Fuchs. Der Nachfolger des entlassenen Roberto Pätzold, der mindestens bis zur Winterpause Chefcoach beim FCE bleiben wird, legte aber auch gleich den Finger in die Wunde und sagte: "Wenn ich nur zwei- bis dreimal den Ball aufs Tor schieße, und dann auch noch so, dass der Torwart den Ball mit dem Fuß stoppen kann, dann werde ich kein Spiel gewinnen. Und in unserer Situation ist es einfach so, dass wir nur mit Siegen da unten raus kommen. Wenn wir nicht anfangen Tore zu machen und zu punkten, dann wird's ganz, ganz schwer."

Ein Schuss von Lukas Dotzler im Anschluss an eine Ecke, den Schweinfurts Keeper Felix Reusch parierte (31.), und Benjamin Kauffmanns Fernschuss, der die Latte streifte (77.), waren die einzigen nennenswerten Tormöglichkeiten, die sich die Bamberger im Frankenderby erspielten. "Wir haben wenig zugeslassen, deshalb war der Sieg auch verdient", merkte der Schweinfurter Coach Gerd Klaus an. Für seinen Bamberger Trainerkollegen, den er aus gemeinsamen Zeiten beim FSV Erlangen-Bruck gut kennt", hatte Klaus tröstende Worte parat: "Bei Bamberg ist es so wie bei Dortmund: Wenn man die Seuche am Fuß hat, dann holt man die Punkte halt nicht."

Die Statistik

FC Schweinfurt 05 Reusch - Pigl, Bechmann, Müller, Bauer (13. Häcker) - Mache, Krämer, Krautschneider (94. Dußler), Fery (43. Kleinhenz) - Kraus, Jäckel
FC Eintracht Bamberg Aller - Altwasser, Göpfert, Hofstetter, Schmitt - Wenninger (80. Gradl), Alfieri - Dotzler (37. Trautmann), Kaufmann, Schäffler - Görtler
SR Kornblum (Chieming)
Zuschauer 1226
Tor 1:0 Fery (3.)
Gelbe Karten Müller, Kraus, Krautschneider, Bechmann - Wenninger, Alfieri, Görtler, Schäffler, Kauffmann