Erfolgreiche Brose-Generalprobe
Autor: Udo Schilling
Bamberg, Samstag, 10. Oktober 2020
Die Generalprobe vor dem ersten Pflichtspiel, dem Pokalmatch am kommenden Samstag gegen Ulm, hat Basketball-Bundesligist Brose Bamberg gegen den belgischen Meister Filou Ostende mit einem Erfolg beendet.
Nach dem klaren 83:69-Sieg über die Belgier am Freitagabend im Trainingszentrum Strullendorf ohne Zuschauer, folgte am Samstagabend zur klassischen Sportschauzeit vor lediglich 545 Fans ein 90:69 (53:39). Der Zuspruch war durchaus enttäuschend, denn 1250 Besucher wären aufgrund des Hygienekonzepts zugelassen gewesen.
Elias Lasisi, der am Freitag mit 16 Punkten Topscorer der Brose-Truppe zeigte mit 13 Zählern erneut sein Potenzial. Der 28-jährige Belgier und Ex-Göttinger weilt als Trainingsgast in Oberfranken.
In beiden Spielen fehlte Brose-Trainer Johan Roijakkers Neuzugang Kenneth Ogbe. Der 25-jährige Ex-Berliner war am Freitag im Training leicht umgeknickt und wurde geschont, um am kommenden Wochenende im ersten Pokalvorrundenspiel in Weißenfels gegen Ulm wieder eingreifen zu können.
Schnell in Führung
Nach einem holprigen Start, in dem die Verteidigung der Bamberger sich zu einfach schlagen ließ, kam mit der Einwechslung von Center David Kravish für den foulbelasteten und kaum überzeugenden Norense Odiase mehr Struktur in die Abwehr. Ein Fünf-Punkte-Angriff von Michele Vitali, der nach einem unsportlichen Foul seine Freiwürfe traf und beim anschließenden Ballbesitz einen Dreier folgen ließ, einige Ballgewinne in der Defensive und gelungene Angriffe ließen die Bamberger schnell auf 17:6 davonziehen.
Roijakkers wechselte munter durch und probierte verschieden Formationen aus - auch mit seinen beiden Point Guards Tyler Larson und Bennet Hundt gemeinsam auf dem Feld.
Die Belgier kamen zwar zwischenzeitlich auf 16:20 heran, doch zum Viertelende sorgten Joanic Grüttner Bacoul und der aus der Halbdistanz sicher werfende Kravish für eine 27:18-Führung.
Bei Bamberg wechselten sich gute Aktionen mit Ballverlusten ab, so dass der Vorsprung konstant bei etwa zehn Punkten blieb, denn die Gäste zeigten mehr Schatten als Licht.
Wie bereits am Tag zuvor, als 13 Distanzwürfe ihr Ziel fanden, ließen es die Bamberger vor der Pause Dreier regnen. Vitali (plus Bonusfreiwurf), Larson, Lasisi und Chace Fieler brachten die Franken mit 53:37 in Front. Allerdings handelte sich Kravish quasi mit der Halbzeitsirene sein drittes Foul ein.
53:39-Pausenführung
Im dritten Viertel kamen die Belgier besser zurecht und verkürzten auf 47:53. Fast vier Minuten benötigen die Gastgeber bis zu ihren ersten Zählern nach der Pause. Die offensive Ausbeute blieb in den dritten zehn Minuten mit zwölf Punkten mau, die Wurfquoten sanken, dafür stieg die Fehlerquote. Ostende nutzte dies aber nicht, verkürzte den Rückstand in diesem Viertel lediglich um zwei Punkte (65:53).
Im Schlussabschnitt zogen die Bamberger schnell auf 74:57 davon. Fieler mit seinem dritten Dreier sorgte für das 74:57 (34. Minute). Den 20-Punkte-Vorsprung kurz darauf ließen sich die Gastgeber nicht mehr nehmen. Lasisi machte noch mit fünf Zählern noch einmal Werbung für sich, ehe Larson und Christian Sengfelder zwei weitere Dreier durch die Gästereuse rauschen ließen (88:64).
Am Ende stand ein sicherer 90:69-Erfolg, bei dem fünf Bamberger zweistellig punkteten: Vitali (18), Kravish (14), Lasisi (13), Fieler (12) und Larson (10). Die Belgier waren allerdings kein Prüfstein für die Bundesliga oder gar die Pokalvorrundengegner wie Ulm oder Ludwigsburg.
Vier Siege aus neun Testspielen
Fazit nach neun Testspielen, von denen vier gewonnen wurden: Beim Team läuft es, wenn es wie am Samstag von außen trifft (13 Treffer bei 29 Versuchen, 45 Prozent). Unter dem Korb ist noch Luft nach oben. Hauptmanko ist (noch) die hohe Zahl von Ballverlusten (17 am Samstag). Roijakkers dürfte die drei Pokalspiele sicher noch zur Feinabstimmung benötigen, bevor es am 28. Oktober in Bologna (Champions League) und am 8. November zum Bundesligastart in Hamburg um Punkte geht.
Bis dahin sollte die sechste Ausländerposition besetzt sein. Der in den einschlägigen Internetforen für Bamberg gehandelte Grieche Evangelos Mantzaris wird wohl in seiner Heimat bei Patras bleiben.