"Erfolge werden wieder kommen"
Autor: Peter Seidel
Baunach, Freitag, 08. Januar 2016
Als jüngstes Team der 2. Liga ProA haben die Baunacher eine Vorrunde mit Höhen und Tiefen hinter sich. Coach Fabian Villmeter sieht sein Team auf einem guten Weg. In den Heimspielen wollen die Young Pikes in der zweiten Saisonhälfte noch für einige Ausrufezeichen sorgen.
Zwar starteten die Baunacher Zweitliga-Basketballer mit einer knappen Niederlage in die Rückrunde und sind damit auf den 13. Platz in der ProA zurückgefallen. Doch ist Trainer Fabian Villmeter zuversichtlich, dass sein Team den Abstiegskampf vermeiden kann. Vor allem für die Heimspiele haben sich die Young Pikes einiges vorgenommen, wie der Coach im Interview erläutert.
Ihr Team hat zuletzt vier Niederlagen in Folge kassiert. Warum läuft es derzeit nicht rund?
Fabian Villmeter: Die drei Gegner vor der Weihnachtspause waren sehr stark (Köln, Kirchheim und Jena, Anm. d. Red.). Da war schon absehbar, dass wir schon sehr gute Leistungen hätten zeigen müssen, um überhaupt eine Chance zu haben. Und gegen Jena haben wir uns ja auch teuer verkauft. Die jüngste Niederlage in Hanau war dagegen schon bitter, weil es am Ende ja noch einmal knapp wurde.
Zu Hause zeigte Ihr Team meist starke Leistungen. Demgegenüber steht die Auswärtsbilanz mit zwei Siegen und sieben Niederlagen. Warum zeigt die Mannschaft zwei Gesichter?
In Hanau hatten wir im zweiten Viertel wieder zehn Minuten gehabt, in denen gar nichts lief. Dies haben wir jetzt schon in einigen Auswärtsspielen erlebt. Wenn es für uns einmal schlecht läuft, dann läuft es richtig schlecht. Nichtsdestotrotz haben wir uns wieder herangekämpft und hatten auch die Chance auf die Verlängerung. Auch am ersten Spieltag in Trier haben wir eine gute Gelegenheit liegen gelassen. Wir führten dort über drei Viertel teils deutlich, sind am Ende aber eingebrochen, weil wir mit einer ganz kurzen Rotation spielen mussten. Auch in Köln waren wir lange dran. Natürlich haben wir Analyse betrieben und einiges ausprobiert. Kurz vor Spielbeginn anreisen, lange vor Spielbeginn anreisen, gemeinsam essen, einzeln essen. Man sollte das alles aber nicht überbewerten. Die Spieler werden alle einen Schritt nach vorne machen und sich an diese Dinge gewöhnen. Es ist nicht so, dass die Leistungen immer schlecht waren. Grundsätzlich sind wir schon in der Lage, auswärts Spiele zu gewinnen. Manchmal hat auch einfach das Quäntchen Glück gefehlt.
Was erwarten Sie sich von der Rückrunde?
Für uns ist die Zielsetzung für die zweite Saisonhälfte ganz klar. Wir konzentrieren uns vor allem auf unsere Heimspiele. Zu Hause haben wir noch alle Mannschaften, die in der Tabelle um uns herum stehen, wie Paderborn, Rhöndorf oder Leverkusen. Das sind alles Spiele, die wir gewinnen wollen. Die Play-offs sind für mich kein Thema, weil wir bislang die Spiele gegen die Mannschaften, die sich jetzt so auf den hinteren Play-off-Rängen einreihen, verloren haben. Wenn die Play-offs doch noch einmal irgendwie in Reichweite kommen, werden wir natürlich alles versuchen, sie zu erreichen. Aber im Vordergrund steht erst einmal die Weiterentwicklung der Spieler und der Mannschaft. Außerdem werden wir schon einmal ein Auge darauf werfen, wie unsere Mannschaft in der nächsten Saison aussehen könnte und die Rollenverteilung entsprechend verändern.
Mit Johannes Thiemann, Andi Obst, Leon Kratzer und Malik Müller stehen vier Baunacher unter den Top-Ten-U22-Spielern der ProA. Sehen Sie das als Beleg, dass Sie mit Ihrem Nachwuchskonzept auf dem richtigen Weg sind?
Das ist nicht nur ein Beleg, sondern auch ein Stück weit unsere Erwartung. Wir gehen ja mit unserem Nachwuchskonzept an den Start, um genau das voranzutreiben. Im Großen und Ganzen sind wir sehr zufrieden, wie sich die Mannschaft entwickelt hat. Vor Weihnachten haben wir mit dem Trainerstab noch einmal zwei Spiele vom Anfang der Saison angeschaut. Da sind schon große Schritte nach vorne passiert. Auch die Einsatzminuten von Andi Obst zurzeit bei den Brose Baskets sind eine Wertschätzung unserer Arbeit. Ich glaube, Andi hat sich als Spieler und Persönlichkeit noch einmal weiterentwickelt. Das sind auch Punkte, die wir im Auge haben und an denen wir unseren Erfolg oder Nichterfolg messen. Aber natürlich spielen auch die statistischen Werte, wie in der Frage ja angedeutet wurde, eine große Rolle, weil sie sehr transparent sind und damit eine gewisse Außenwirkung haben.
Die Fragen stellte
Peter Seidel