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Brose Bamberg in Tel Aviv - Causeur: "Endlich für gute Arbeit belohnen"


Autor: Klaus Groh

Bamberg, Dienstag, 06. Dezember 2016

Die Bamberger wollen in Tel Aviv ihre Serie von fünf Niederlagen in Folge beenden. Beim israelischen Kultklub wird das aber alles andere als einfach.
Darius Miller (mit Ball) war in der letzten Saison beim 77:66-Heimsieg einer der besten Bamberger. Hier versetzt er Sylven Landesberg Foto: sportpress


Nach zehn Partien in der Basketball-Euroleague ziert Brose Bamberg mit nur zwei Siegen das Tabellenende. Diese Bilanz gilt es schleunigst zu korrigieren, damit diese Königsklassen-Saison trotz starker Leistungen nicht zu einem psychologischen Problem wird. Die vielen knappen Niederlagen gehen auf Dauer sicher nicht spurlos an den Protagonisten des deutschen Meisters vorbei.

"Der Wind wird sich drehen, wir wissen nur nicht wann", versprach Bambergs Trainer Andrea Trinchieri jüngst beim Kamingespräch des Business Clubs. Balsam auf die geschundene Seele wäre am Mittwoch (18.45 Uhr/im Liveticker auf inFranken.de) ein Sieg beim israelischen Titelträger Maccabi Tel Aviv.


"Es haben nur Details gefehlt"

"Es wird ein schweres Spiel werden. Vor allem in heimischer Halle vor ihren lautstarken Fans ist Maccabi kaum zu bezwingen. Wir müssen da ansetzen, wo wir in der zweiten Halbzeit gegen Moskau aufgehört haben. Am Ende haben uns nur Details gefehlt. Daran haben wir gearbeitet und sind nun bereit für Maccabi", betont Bambergs Franzose Fabien Causeur und ergänzt: "Wir sind eine psychisch starke Mannschaft, die Niederlagen, seien sie auch noch so bitter, wegsteckt. Jetzt ist es an uns, uns endlich einmal für die gute Arbeit zu belohnen."


Auch auswärts konkurrenzfähig

"Wir haben gezeigt, dass wir gegen jede Mannschaft mithalten können. Letztes Jahr hatten wir das Problem, dass wir auswärts öfters mit 20 Punkten Differenz verloren haben. Diese Saison präsentierten wir uns in fremden Hallen wesentlich besser. Aber eins ist klar, wenn wir diese kleinen Fehler in der Schlussphase nicht abstellen, werden wir nicht erfolgreich sein", betont Bambergs Routinier Nikos Zisis.

In der letzten Saison bezwangen die Brose-Basketballer Maccabi Tel Aviv in der Frankenhölle mit 77:66, kassierten aber in der israelischen Metropole eine 65:85-Packung.

"Wir müssen aus diesen kleinen Fehlern lernen. Damit wir uns die Fähigkeit aneignen, die richtige Entscheidung im richtigen Moment zu treffen", betonte Trinchieri nach der bitteren 78:80-Niederlage in der Vorwoche gegen ZSKA Moskau. Selbstvertrauen sollte seinem Team geben, dass es einen 19-Punkte-Rückstand gegen den Champion wettmachen konnte und die Partie nur aufgrund eines Defensiv-Patzers 1,7 Sekunden vor Schluss verloren hat.

In Tel Aviv steht der deutsche Meister einmal mehr vor einer hohen Hürde: Maccabi weist eine Bilanz von fünf Siegen und fünf Niederlagen auf und rangiert auf Platz 6. Anadolu Efes Istanbul hat es den Bambergern letzte Woche mit dem 86:77-Sieg in der Menora Mivtachim Arena vorgemacht und die Punkte aus Tel Aviv entführt.
Topwerfer im Team von Trainer Rami Hadar ist Andrew Goudelock (16 Punkte im Schnitt). Devin Smith bringt es auf 14 Zähler, Sonny Weems erzielt durchschnittlich 13,4 Punkte. Der Ex-Bamberger Center Maik Zirbes (8,8) zählt im Starensemble der Israelis zu den Besten und dominiert zusammen mit Colton Iverson (9,6/5,2 Rebounds) das Geschehen unter den Körben.

In der israelischen Winner League verteidigte der Kultklub des israelischen Basketballs am Sonntagabend mit einem knappen 83:81-Erfolg bei Maccabi Haifa die Tabellenführung (8:1 Siege). Der Superathlet Victor Ruud (21 Punkte), der fast in jedem Highlight-Video der Euroleague zu bewundern ist, Sylven Landesberg (13), Weems (11) und Zirbes (8) waren dabei die Garanten für den Sieg.

Wollen die Bamberger bei dieser offensivstarken Mannschaft erfolgreich sein, muss die Verteidigung perfekt funktionieren. Und es gilt, die Ballverluste zu minimieren, damit der deutsche Meister nicht wieder einem hohen Rückstand hinterher laufen muss. Die Aufholjagden kosten nämlich viel Kraft, die dann oftmals in der Schlussphase fehlt und zu den spielentscheidenden Fehlern führt.