Ein gern gesehener Gast
Autor: Peter Seidel
Bamberg, Montag, 25. November 2019
Die Würzburger haben in der Bamberger Brose-Arena noch nie gewonnen. Am Dienstag probieren sie es zum elften Mal.
Vor zwei Jahren trugen Kameron Taylor und Maurice Stuckey gemeinsam das Trikot von s.Oliver Würzburg. Am Dienstagabend (19 Uhr) treten sie in einer vorgezogenen Partie des zehnten Bundesliga-Spieltags mit Brose Bamberg gegen ihr ehemaliges Team an. Von den damaligen Mannschaftskameraden ist aber nur noch Felix Hoffmann an Bord, ansonsten hat sich der Würzburger Kader seitdem komplett verändert.
Nichts geändert hat sich an der Tatsache, dass die Brose-Arena eine uneinnehmbare Festung für die Unterfranken darstellt. Das soll laut Kameron Taylor auch so bleiben. "Natürlich ist es ein besonderes Spiel für mich. Die Würzburger haben mir damals die Möglichkeit gegeben, meine ersten Spiele in der Bundesliga zu machen. Dafür bin ich ihnen dankbar. Im Spiel selbst aber wird von dieser Dankbarkeit nichts zu sehen sein", sagt der Bamberger Neuzugang, der in der Saison 2017/18 vom damaligen Würzburger Coach Dirk Bauermann nachverpflichtet wurde und acht Partien für s.Oliver bestritt.
Das aktuelle Team der Unterfranken ist für den Bamberger Trainer Roel Moors "eine kleine Wundertüte und nicht ausrechenbar. Sie hatten großartige Spiele, dann wieder welche, in denen sie etwas strauchelten."
Mit fünf Siegen und vier Niederlagen nehmen die Würzburger den achten Tabellenplatz ein. Nach zuvor drei Erfolgen hintereinander gegen den Mitteldeutschen BC (91:79), in Ulm (82:73) und gegen Frankfurt (68:67) unterlag das Team von Trainer Denis Wucherer zuletzt in eigener Halle gegen Ludwigsburg mit 84:89.
28 Assists gegen Ludwigsburg
Mit Cameron Wells (15,2 Punkte im Schnitt) und Jordan Hulls (13,2) haben die Würzburger ihre korbgefährlichsten Spieler auf den Guard-Positionen. Gegen Ludwigsburg waren jüngst aber die beiden Neuzugänge auf den großen Positionen am treffsichersten. Der aus Gran Canaria gekommene Center Luke Fischer erzielte 20 Punkte, Power Forward Junior Etou (zuvor Cholet Basket) kam auf 15 Zähler. Dank 28 Assists (elf von Skyler Bowlin) und fünf zweistellig punktenden Akteuren hielten die Unterfranken die Partie gegen den Tabellenzweiten bis sieben Sekunden vor der Schlusssirene offen, ehe ein Offensivfoul von Wells die Aufholjagd stoppte. Wucherer meinte danach: "Wir brauchen alle Spieler, um Spiele zu gewinnen, vor allem gegen starke Gegner. Gegen Ludwigsburg hat das nicht geklappt, jetzt werden wir es in Bamberg wieder versuchen. Einfacher wird es nicht."
Bamberg im Derby Favorit
Die starke Leistung beim 87:72-Sieg am Samstag in Frankfurt und der Heimvorteil stempeln die Bamberger zum Favoriten, dennoch warnt Moors: "Wenn die Würzburger in einen Spielfluss kommen, dann hat es jeder Gegner schwer. Das haben sie bereits mehrfach gezeigt. Daher ist es für uns wichtig, ihnen so gut es geht die Scoringmöglichkeiten zu nehmen."
Gäste-Check: s.Oliver Würzburg
Die Bamberger Mit Nils Haßfurther und Johannes Richter stehen zwei Spieler mit Bamberger Vergangenheit unter Vertrag. Aufbauspieler Haßfurter, der das gesamte Jugendprogramm bei Brose durchlief, wechselte vor dieser Saison vom Zweitligisten Nürnberger BC zu den Unterfranken. Der 20 Jahre alte zweifache Bronzemedaillengewinner bei der U20-EM, der auch für das ProB-Team der Würzburger aufläuft, kam bislang in allen neun Bundesligaspielen zum Einsatz. Im Schnitt stehen für den Bamberger in 9:39 Minuten 0,3 Punkte und 1,8 Assists zu Buche.