Ein besseres Viertel reicht der DJK Brose Bamberg nicht

2 Min
Drei Dreier von Julia Förner (r.) im zweiten Viertel und das 30:40 zur Pause ließen die Fans der DJK Brose Bamberg noch leise hoffen. Foto: sportpress
Drei Dreier von Julia Förner (r.) im zweiten Viertel und das 30:40 zur Pause ließen die Fans der DJK Brose Bamberg noch leise hoffen. Foto: sportpress

Die DJK Brose Bamberg spielt in der 2. Liga Süd gegen die Krofdorf Knights unter Form und verliert mit 55:75.

Kurz vor Sechs am Samstag war Jessica Miller bedient. Restlos. Das Heimspiel in der Graf-Stauffenberg-Halle gegen die Krofdorf Knights war zwar erst 8:52 Minuten alt, doch die Basketballerinnen der DJK Brose Bamberg lagen bereits mit 11:24 zurück. Auszeit. Jessie Millers Stimme erreichte eine bis dahin von ihr nicht gekannte Lautstärke, der Stift ihrer Taktiktafel flog an die Wand. Umsonst. Ein etwas stärkeres zweites Viertel (19:16) reichte nicht, um das 55:75 in der 2. Liga Süd gegen die Hessinnen zu verhindern. Die meiste Zeit präsentierten sich die Bambergerinnen den rund 100 Zuschauern kollektiv schwach, die Play-offs dürften in dieser Runde wohl kein Thema mehr sein.
In Person der US-Amerikanerin Erin Bratcher zogen die Krofdorferinnen ihren Gastgeberinnen schnell den Zahn. Zwar hatte Ramona Hesselbarth per Dreier in der 1. Min. noch zum 3:3 ausgeglichen, doch für das 3:8 nach knapp zwei Minuten sorgte Bratcher mit zwei Dreiern und einem Nahdistanzwurf. Elf ihrer 23 Punkte erzielte die Flügelspielerin im ersten Viertel, versenkte insgesamt drei ihrer vier Dreierversuche.
Es war nichts Aufregendes, was die Damen aus dem Kreis Gießen in Bambergs Osten anboten. Körperlich unterlegen, versuchten sie es erst gar nicht, per Pass unter den Korb zu kommen. Stattdessen setzten sie erfolgreich auf Distanzwürfe und Einzelaktionen. Während die DJK-Basketballerinnen in den ersten zehn Minuten so gut wie nichts trafen (16 Prozent aus dem Feld, gesamt 31), begann der Gast mit einer 50-prozentigen Quote (gesamt 38).


Kein Rezept gegen Zonenabwehr

Aus diesem Loch fanden die Gastgeberinnen nicht mehr heraus. Vor der Partie hatte Coach Jessie Miller gefordert, ihr Team müsse schnell spielen, um den zu acht angetretenen Gegner auch müde zu machen. Die Realität am Samstag: bei allem Kampfgeist Hektik statt Schnelligkeit, 21 Ballverluste infolge von Fehlpässen oder überhasteten Dribbelaktionen ohne den Versuch zu starten, ein geordnetes Passspiel aufzuziehen. Statt überlegen im Rebound zu sein, ließ das Team von Jessie Miller und Co-Trainer Kai Tzschentke den Krofdorferinnen immer wieder zweite und dritte Chancen, um zum Erfolg zu kommen.
Der Knackpunkt: Der Gast spielte, nicht zuletzt, um der kleinen Besetzung wegen Kraft zu sparen, 40 Minuten lang eine simple Zonenverteidigung. Und die Heimmannschaft fand kein Mittel dagegen, schaffte es nicht, freie Würfe oder einfache Abschlüsse herauszuspielen.
Zugegeben, das Wurfglück begleitete die Bambergerinnen diesmal nicht, viel zu selten gelang es aber auch, freie Würfe zu kreieren. Das zweite Viertel mit drei Dreiern der Jugend-Nationalspielerin Julia Förner ließ die Fans auf eine Aufholjagd nach der Halbzeit (30:40) hoffen. Stattdessen kehrten die Schwächen zurück, mitunter wirkte das Bamberger Spiel konfus, die Viertel 3 und 4 gingen mit 20:13 und 15:12 an die Hessinnen.
Die Bamberger Trainerin beschönigte nichts: "Mental wie physisch waren wir nicht bereit, das Spiel anzunehmen. In Angriff wie Abwehr haben wir den Start verschlafen. Wir ließen die Krofdorferinnnen ihren Spielstil aufziehen, haben es ihnen erlaubt, eher stark als schwach zu agieren. Nachdem wir uns ein riesiges Loch gegraben hatten, war unsere Abwehrarbeit im zweiten Viertel intensiver und wir spielten uns freie Würfe heraus. Aus der Pause kamen wir wieder mit einer schwachen Verteidigung, und die Krofdorferinnen konnten unsere Ballverluste zu leichten Punkten nutzen. Wir verwandelten zu wenige unserer Zwei-Punkt-Würfe. Unser Gast hat gekämpft, hart gespielt und den Sieg absolut verdient."
Positiv zu werten sein dürfte, dass die Mannschaftsbesprechung in der "Blauen" nach der Schlusssirene nach einer Stunde längst nicht zu Ende war. Am Samstag (13 Uhr) steht das Auswärtsspiel beim TSV Wasserburg II an.
DJK Brose Bamberg: Waldner (12), Förner (11), Bethune (7), Hesselbarth (7), Hager (6), Zeis (5), Schrüfer (5), Gese (2), van der Velde, Hartmann / Krofdorf Knights: Bratcher (23), Small (11), Aizsila (10), Kuschel (9), Flottmann (8), Karlsone (6), Quapil (4), Seel (4) / SR: Petricevic, Rückerl / Zuschauer: 95
Die Fan-Abstimmung für die Startaufstellungen beim "German Allstar Day" am Dreikönigstag in Bamberg ist noch bis Mittwoch unter www.germanallstarday.de/bamberg2018/voting möglich.