Domreiter in Ansbach zu Gast: Beim Gegner brennt die Hütte
Autor: Tobias Schneider
Bamberg, Freitag, 30. August 2019
Der beste Torjäger ist weg - und nun auch der Trainer: Die SpVgg Ansbach wollte in naher Zukunft die Regionalliga anpeilen, fällt aber auseinander. Am Samstag kommt es zum Duell mit dem FC Eintracht Bamberg.
Zunächst verkündete Kapitän Mario Götzendörfer seinen Abschied in die Bayernliga Süd zum FC Ingolstadt II, kurz darauf legte Trainer Robert Kovacic sein Amt nieder. Die SpVgg Ansbach durchläuft eine turbulente Phase und hinkt den eigenen Ansprüchen in der Bayernliga Nord mit Platz 13 und sieben Punkten hinterher. Eigentlich wollte Ansbach innerhalb von zwei Jahren unter Kovacic die Regionalliga anvisieren, das Projekt ist nun aber nach nur acht Spielen gestorben.
Die Vorkommnisse der vergangenen Tage sieht Michael Hutzler aber nicht als Vorteil für seine Mannschaft an, wenn der FC Eintracht Bamberg am Samstag um 15 Uhr bei den Mittelfranken gastiert. "Trainer kommen, Trainer gehen. Das ist in diesem Geschäft leider so. Ich weiß allerdings nicht, ob es richtig ist, das Transferfenster für Spieler bis zum 30. August geöffnet zu haben. Ein Viertel der Saison ist da gespielt, ich finde das grenzwertig", sagt der FCE-Trainer. Vorläufig steht in Ansbach nun Christoph Hasselmeier in der Verantwortung. Der 28-Jährige ist seit Jahren ein Leistungsträger der SpVgg, fällt seit dem 2. Spieltag aber verletzt aus - und soll das Team nun von außerhalb des Feldes dirigieren.
"Ansbach wird das Ding noch rumreißen und mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Die Qualität ist vorhanden. Sie betreiben eine sehr gute Jugendarbeit und bauen viele Talente ein. Ich sehe da viele Parallelen zum FC Eintracht", sagt Hutzler.
Das Ansbacher Problem aber: Aktuell stehen fast nur junge Spieler zur Verfügung. Neben Ex-Kapitän Götzendörfer, dem verletzten Hasselmeier sowie dem fehlenden Stürmer Patrick Kroiß (86 Bayernliga-Tore in vier Jahren) fehlen wichtige Eckpfeiler. "Ein Trainerwechsel löst in einer Mannschaft immer etwas aus. Das Team ist jung und motiviert, sie werden Gas geben, da bin ich mir sicher", sagt Hutzler, der von seinem Team einen anderen Auftritt einfordert als am Freitag beim glücklichen 2:1-Sieg gegen Sand. "Das Kombinationsspiel funktionierte nicht, ohne Ball haben wir uns zu wenig bewegt. Die Jungs wissen das ja auch. Im Training haben wir das Ganze gut aufgearbeitet."
Der FCE muss am Samstag auf Armend Elshani verzichten, der nach einem Jochbeinbruch einige Wochen ausfallen wird. Dazu weilt Marc Reischmann im Urlaub. Bei Tobias Ulbricht entscheidet sich wieder erst kurzfristig, ob er spielen kann. Dafür hat Steffen Müller seine Oberschenkelverletzung auskuriert.