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Brose Baskets vs. s.Oliver Baskets: Die Würzburger werden sich zuhause wehren


Autor: Klaus Groh

Bamberg, Mittwoch, 11. Mai 2016

Die Brose Baskets sind darauf vorbereitet, dass die s.Oliver Baskets in Spiel 2 der Viertelfinalserie mit noch größerer Härte zur Sache gehen werden.
Mit einem harten Foul verhindert Maurice Stuckey (l.) den Dunking-Versuch des Bamberger Centers Leon Radosevic.  Foto: sportpress


Die 54:95-Pleite bei den Brose Baskets am Sonntag war auf der einen Seite die höchste Niederlage in der Würzburger Bundesliga-Geschichte - und gleichzeitig der dritthöchste Play-off-Sieg überhaupt. Platz 1 in dieser Statistik gehört übrigens auch den Bambergern, die im dritten Finale 2010 die Frankfurter mit 45 Punkten Differenz (97:52) deklassierten. Auf Rang 2 folgt Bayern München mit dem 101:57 im Viertelfinale 2014 gegen Ludwigsburg.
Dass der souveräne Hauptrunden-Erste die Auswärts-Bestmarke, die die Bamberger 2005 mit einem Sieg mit 32 Punkten Differenz in Gießen aufstellten, am Donnerstag (20 Uhr) im zweiten Viertelfinale in Würzburg verbessern könnte, daran verschwenden die Protagonisten in Bamberg keinerlei Gedanken. Im Gegenteil: Alle Befragten warnen nach dem Motto "angeschlagene Boxer sind gefährlich" davor, den Aufsteiger in eigener Halle zu unterschätzen. "Wir dürfen auf keinen Fall da hingehen und denken, der gleiche Film wird wieder laufen. Würzburg wird ganz anders auftreten - gerade zuhause, da spielt sowieso jede Mannschaft besser. Ich erwarte einen harten Kampf", betont Bambergs 2,03-Meter-Center Elias Harris.


Einsatz von Strelnieks fraglich

Apropos Kampf - im Hinspiel gingen die überforderten Unterfranken teilweise mit grenzwertiger Härte zur Sache. Die Folge: Der Einsatz von Janis Strelnieks ist auf Bamberger Seite nach einem Schlag auf die Wade fraglich. Patrick Heckmann, dessen Zunge nach einem Ellenbogencheck auf den Mund mit vier Stichen genäht werden musste, wird zwar spielen, er hatte aber in den letzten Tagen Probleme mit der Nahrungsaufnahme.
Und in der zum 71. Mal in Folge ausverkauften Turnhölle ist heute nochmals eine Steigerung der Intensität zu erwarten. "Wir müssen auf jeden Fall unheimlich hart spielen", fordert Würzburgs Youngster Max Ugrai, nachdem sich der Hauptrunden-Achte zuletzt den Schneid abkaufen ließ.
"Das wird ein komplett anderes Spiel. Sie werden sehr aggressiv rauskommen und wollen ihren Fans zeigen, dass sie besser spielen können. Meine Erfahrung lehrt mich, dass es schwerer für uns wird, das Spiel zu gewinnen. Wir müssen im Angriff und in der Verteidigung mit Geduld zu Werke gehen", betont Bambergs Routinier Nikos Zisis.
Und Brad Wanamaker (mit 19 Zählern Bambergs Topwerfer in Spiel 1) und klarer Punktsieger im Duell mit Dru Joyce (4) stellt fest: "Die Abwehr gewinnt Meisterschaften - wir haben in Halbzeit 1 nur 26 Punkte zugelassen. So muss das laufen."
Brad Wanamaker sechs Punkte vor BBL-Topscorer Kyle Fogg


Es war eine knappe Entscheidung. Nur sechs Punkte trennten den Ersten vom Zweitplatzierten - und entschieden damit das Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel des "Besten Offensivspielers" nach Abschluss der Bundesliga-Hauptrunde. Am Ende sicherte sich der Spielgestalter der Brose Baskets, Brad Wanamaker, mit 58 Punkten zum ersten Mal diese Auszeichnung vor dem BBL-Topscorer Kyle Fogg (Eisbären Bremerhaven/52) und Bryce Taylor (Bayern München/31).
Brad Wanamaker (1,93 Meter), der in seiner zweiten Saison bei den Brose Baskets tätig ist und der in der vergangenen Saison bei der "MVP"-Wahl auf dem zweiten Platz gelandet ist, ist nach Meinung zahlreicher Experten der variabelste und kompakteste Spielmacher in der Liga.
Ein Expertengremium (Headcoaches, Kapitäne und Medienvertreter) kürte Quan-tez Robertson zum "Besten Verteidiger" der Hauptrunde. Mit 65 Punkten verwies der Frankfurter Daniel Theis (Brose Baskets/50) und Chris Kramer (EWE Baskets Oldenburg/ 27) auf die Plätze 2 und 3.


Herbert vor Trinchieri

Gordon Herbert, der Kanadier in Diensten der Skyliners Frankfurt ist "Trainer des Jahres". Der 57-Jährige erhielt 110 Punkte. Auf Platz 2 folgt Andrea Trinchieri vom deutschen Meister Brose Baskets. Der Italiener kam auf 77 Zähler. Platz 3 geht an Denis Wucherer (Gießen 46ers/41).
"Bester deutscher Nachwuchsspieler (U22)" ist Paul Zipser vom FC Bayern München. Er erhielt 44 Punkte und verwies Ismet Akpinar (Berlin/ 16) und Niklas Geske (Hagen/ 13) auf die Plätze.