Die "HASSler" siegen erstmals
Autor: Bertram Wagner
Bamberg, Freitag, 21. Dezember 2012
Die 55. Auflage des Bamberger Haferkorn-Turniers führte wieder viele aktuelle und ehemalige Größen des Sports unter den Körben zusammen.
Im Vorjahr saßen die "HASSler" nach einem dramatischen Finale als Zweiter noch lange niedergeschlagen auf der Bank, am Freitagabend sah da die Basketball-Welt beim 55. Klaus-Haferkorn-Gedächtnisturnier des Dientzenhofer- und Clavius-Gymnasiums Bamberg ganz anders aus: Kurz vor 18 Uhr jubelten und tanzten die "HASSler" bereits vor der Übergabe der Silberschale, die Turniervater Bert Peßler und CG-Schulleiter Wolfgang Funk überreichten. Für 34 Teams war der gestrige "Haferkorn-Tag" wieder einmal ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk, einerseits wegen der Wiedersehensfreude bei der Begrüßung und auf dem Parkett, andererseits wegen der drei spannenden Spiele in der Endphase dieser Großveranstaltung.
Das Duo Kevin Eichelsdörfer (20 Punkte) und Thomas Zenkel (19) war gestern das "Traumpaar" auf dem Haferkorn-Parkett, sie trafen nicht nur in vielen Szenen mit traumwandlerischer Sicherheit, sondern initiierten nach dem 7:14- bzw. 16:20-Rückstand gegen die zwei Jahre jüngeren "7 and a half MEN" im Endspiel eine furiose Aufholjagd. Doch Jörg Dippold (20) hielt mit glänzenden Würfen hervorragend dagegen. So wunderte es nicht, dass das Finale lange auf der Kippe stand: Beim 32:30 zündeten Zenkel und Eichelsdörfer den Turbo, und das Dippold-Team, bei dem weiter Louis Feistkorn (4) und Silvio Rheinfelder (6) punkteten, hatte nichts mehr dagegenzusetzen. 13:0 Punkte im Schlussakkord sprechen eine deutliche Sprache. Die "HASSler" wirbelten und hatten noch Energie im Tank. Neben den beiden Topwerfern freuten sich über den Premieren-Sieg: Markus Mirwald (2), Tobias Simon (2), Patrick Eichfelder (1), Lucas Englisch, Brian Hohmann, Ronald Roschnafsky, Maximilian Schiewer, Tim Seidelmann und Stefan Stelzer.
Der "Korb des Tages", wenn nicht einer der spektakulärsten Punkte in der Turniergeschichte, blieb "Vize" Jörg Dippold vorbehalten, der in der Verlängerung des Halbfinals gegen den zweifachen Turniersieger "Lieblings-Liebige" den siegbringenden Korb - fast an der Dreierlinie im eigenen Feld "abgefeuert" - mit dem Schlusspfiff erzielte und den 49:47-Sieg perfekt machte. Die Spieler und Fans trauten ihren Augen nicht, als der Ball flog und flog, dann gegen das Brett donnerte und durch die Reuse rauschte. Auch geschichtsträchtig: Angelika Eckert von den "Peripheren" blieb es mit einem Korbleger vorbehalten, die letzten Punkte in der in Bälde abgerissenen CG-Halle zu erzielen.
Auch das zweite Halbfinale mit dem Titelverteidiger "Airich" verlief spannend. Bei einem Dinkel-Dreier zum 45:47 bestand noch in der Schlussminute die Möglichkeit zur Titelverteidigung, doch die späteren Sieger ließen sich nicht mehr vom zweiten Finaleinzug abbringen (49:45). Zu diesem Zeitpunkt war der Turnier-Neuling "Flying Hähnla" längst geduscht: Nach drei Siegen in der Vorrunde bekamen die Youngster gegen die erfahrenen "Rüftl" (mit Michael Ludwig und Christoph Sieben als Korbjäger) ihre Grenzen deutlich aufgezeigt (12:35). Von der Platzierung her übertrumpft wurden die "Hähnla" vom zehnfachen Turniersieger "Die Peripheren", die sich erst nach vier Siegen im Viertelfinale geschlagen geben mussten (30:39 gegen "7 and a half MEN").
Als Einstimmung auf das Finale diente wieder das "Oldie" gegen "Goldie"-Einlagespiel. Zum zweiten Mal in Folge setzten sich die "Alten" durch. Spielführer Wolfgang Reichmann, Reinhold Eckert, Dieter Fischer, Klaus Groh, Thomas Lips, Rudi Lorber, Rainer Dorberth und Reinhold Wagemann lagen von Beginn an in Führung, zauberten ab und an und fuhren einen 44:24-Sieg ein. Aber auch Roland Back, Rainer Gerstner, Wolfgang Heyder, Harald Hillemeier, Werner Mühling, Horst Oguntke, Norbert Burkhard und Herbert Lauer zeigten gelungene Spielzüge, hatten aber ob der Center-Überlegenheit ihrer Kontrahenten keine Siegchance.