Die Fortsetzung der Regionalliga-Saison als Vorbild für den restlichen Amateurfußball
Autor: Torsten Ernstberger
Bamberg, Donnerstag, 04. Juni 2020
Der Streit in der Regionalliga ist zu Ende, die Saison wird fortgesetzt. Dieser Plan wird sich auf den restlichen bayerischen Amateurfußball auswirken.
Es kommt Bewegung in den Amateurfußball - zumindest bei der Planung der gerade unterbrochenen Spielzeit. Auslöser ist die Entwicklung in der Regionalliga. Das Modell in der höchsten bayerischen Liga ist ein klarer Fingerzeig auf die Saisonfortsetzung in den Ligen von der Bayernliga abwärts.
Lange Zeit war das Stimmungsbild bei den Regionalligavereinen klar: Ein Großteil sprach sich für einen Saisonabbruch aus. Doch das änderte sich in einer vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) in Übereinstimmung mit den Liga-Sprechern initiierten Abstimmung. Bei dieser Videokonferenz votierten vier Klubs für einen Abbruch, fünf Regionalligisten enthielten sich der Stimme, neun Vereine sprachen sich für eine Fortsetzung aus.
"Die Regionalliga Bayern demonstriert damit Geschlossenheit, weil auch diejenigen Klubvertreter, die für einen Abbruch gestimmt haben, das Ergebnis in dieser Form mittragen und akzeptieren", werden die beiden Liga-Sprecher Robin Helmschrott (FC Augsburg II) und Markus Clemens (SV Schalding-Heining) in einer BFV-Meldung zitiert.
Und kurz darauf machte der BFV-Vorstand Nägel mit Köpfen und entschied sich am späten Donnerstagabend einstimmig für die Saisonfortsetzung in der Regionalliga Bayern. Allerdings ohne Details zu nennen. Sicher ist, dass die elf ausstehenden Spieltage der Saison 2019/20 - wenn es die Corona-Pandemie zulässt - nach dem 1. September ausgetragen werden. Allerdings vermutlich ohne Türkgücü München.
Fortsetzung mit 17 Teams
Die Münchner waren zum Zeitpunkt der Saisonunterbrechung Tabellenführer und sicherten sich so das Aufstiegsrecht, das sie nach aktuellem Stand wohl auch wahrnehmen. Wenn die Regionalliga-Saison 2019/20 ab 1. September mit dann 17 Mannschaften fortgesetzt wird, sind die Münchner schon Teil der Drittligasaison 2020/21.
Die 17 Regionalligisten spielen allerdings nicht um die Goldene Ananas. So sollen die am Ende der Saison 2019/20 vier bestplatzierten Teams, die einen Lizenzantrag für die 3. Liga eingereicht haben, in einem Best-of-five-Modus den Relegationsteilnehmer für die Drittliga-Saison 2021/22 ausspielen. Das veröffentlichte zumindest Wolfgang Gruber, Geschäftsführer des Regionalligisten SpVgg Bayreuth, auf seiner Facebook-Seite. Doch zu diesem Play-off-Plan äußerte sich der BFV bislang nicht. Sicher scheint jedoch, dass die Teams um den Platz in den Aufstiegspartien zur 3. Liga spielen werden. Aus verbandsnahen Quellen war zu erfahren, dass der Modus - dieser kann verkürzt sein - erst festgelegt wird, wenn bekannt ist, welches Zeitfenster zur Verfügung steht.
Ligapokal kommt
Übereinstimmung herrscht dagegen wohl über die Einführung eines Ligapokals. In diesem wird - entweder vor Fortsetzung der Saison 2019/20 oder nach deren Ende - zunächst in Kleingruppen und anschließenden K.-o.-Runden ein Platz in der ersten Runde des DFB-Pokals ausgespielt.