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Die Brose Baskets wollen gegen Zalgiris Kaunas den Top-16-Fluch beenden


Autor: Klaus Groh

Bamberg, Donnerstag, 07. Januar 2016

Gelingt den Bambergern im Heimspiel gegen den litauischen Meister im 22. Anlauf der erste Sieg in der Top-16-Runde der Königsklasse?
1. Dezember 2005: Der 21-jährige Paulius Jankunas (mit Ball) führt Zalgiris Kaunas mit 19 Punkten und 8 Rebounds zum 79:72-Erfolg in Bamberg. Spencer Nelson (l.) und Chris Ensminger waren nicht in der Lage, ihn zu stoppen. Auch ein gutes Jahrzehnt später ist der Center noch der Beste im Team des litauischen Meisters. Foto: sportpress


Die Brose Baskets wollen am Freitag (20 Uhr) im Euroleague-Heimspiel gegen Zalgiris Kaunas gleich zwei schwarze Serien beenden: Zum einen sind die Bamberger in 21 Top-16-Partien der Königsklasse noch ohne Sieg - und auch in den acht Aufeinandertreffen mit dem litauischen Serienmeister gingen die Bamberger jedes Mal als Verlierer vom Parkett.

Die Niederlagen vor heimischem Publikum 2011 (68:82) und 2013 (80:84) waren dabei besonders schmerzlich, denn mit einem Heimsieg hätte sich der deutsche Meister für die Top 16 qualifiziert. Im Februar 2013 war der deutsche Serienmeister nahe dran am ersten Top-16-Sieg, doch die Litauer feierten dank dreier verwandelter Freiwürfe in der Schlusssekunde der Verlängerung einen 88:87-Erfolg in Bamberg.


Energieleistung notwendig

"Das ist das wichtigste Spiel in unserer Euroleague-Saison bisher, weil wir uns in einer Todesgruppe befinden", betont Trainer Andrea Trinchieri. Nach der Beinahe-Sensation letzte Woche in Madrid, als sich die Brose Baskets erst im Endspurt dem amtierenden Champion mit 79:82 geschlagen geben mussten, wollen Kapitän Brad Wanamaker und seine Mitstreiter nun vor heimischem Publikum den Top-16-Fluch beenden.

"Unser Ziel ist, die Heimspiele zu gewinnen. Wir haben zwar eine harte Woche hinter uns mit Spielen am Sonntag und Dienstag, aber das darf keine Ausrede sein, einer Mannschaft, die die Euroleague schon gewonnen hat und große Erfahrung auf diesem Niveau besitzt, mit großer Energie zu begegnen", fordert Trinchieri nach den klaren Siegen gegen Bonn und in Bremerhaven nun die volle Konzentration auf die Königsklasse zu richten.

"Zalgiris hat mit dem Ex-Ulmer Vougioukas und Jankunas zwei richtig starke Spieler auf den großen Positionen. Kalnietis ist der Anführer der litauischen Nationalmannschaft, die eine starke EM gespielt hat. Er kann punkten und kreieren, er ist ein Spieler erster Klasse", nennt der Italiener die Schlüsselspieler von Zalgiris, warnt aber auch vor den zahlreichen Talenten im Team. "In Litauen ist Basketball die Nummer 1. Deshalb besitzen diese jungen Leute auch schon reichlich Erfahrung." Vor einer Woche sahen die Litauer allerdings im Gegensatz zu den Bambergern nicht gut aus. Mit 68:89 setzte es eine deutliche Heimniederlage gegen Vitoria.

In der litauischen Liga ist Zalgiris dagegen kaum gefordert und führt die Tabelle mit 17:1 Siegen an. Am Samstag wurde Panevezys 84:58 bezwungen, am Sonntag gab's einen 90:78-Erfolg gegen Utena. Topscorer war mit 17 Punkten Edgaras Ulanovas. Martynas Pocius (13) und der 19-jährige Center Martynas Sajus (12) punkteten ebenfalls zweistellig. Fehlen wird Trainer Gintaras Krapikas für den Rest der Saison Center-Routinier Robertas Javtokas, der am Knöchel operiert wurde. Dagegen saß Renaldas Seibutis, der wegen eines gebrochenen Fingers zuletzt fehlte, am Sonntag wieder auf der Bank.


Harris und Staiger weiter fraglich

Bei den Brose Baskets ist noch offen, ob Elias Harris (Bauchmuskelverletzung) und Lucca Staiger (Rippenbruch) wieder zur Verfügung stehen. "Das wird ein schweres Spiel für uns. Aber wir spielen zuhause, deshalb zählt für meine Mannschaft nur ein Sieg. Wir wollen uns mit einem Erfolg die Hoffnung aufs Weiterkommen erhalten", gibt Andrea Trinchieri die Marschroute aus.