"Das waren die Tränen der Bamberger"
Autor: Peter Seidel
Bamberg, Sonntag, 21. Februar 2016
Die Fans der Brose Baskets erlebten in München ein Pokalturnier von Pleiten, Pech und Pannen.
Als der Hallensprecher eine halbe Stunde vor dem geplanten Beginn die Absage des Spiels um Platz 3 per Mikrofon verkündete, standen die Fans noch draußen vor den verschlossenen Türen des Audi Domes. Unter ihnen waren die beiden Brose-Baskets-Anhänger Raimund Ruß und Heiko Weid. Ihre Stimmung war nach dem Halbfinal-Aus ihres Teams ohnehin nicht die beste, und die Absage passte ins Bild, das sich der Pommersfeldener Ruß und der Bamberger Weid an diesem Wochenende vom Top Four gemacht hatten.
"Die sollten den Audi Dome am besten abreißen", schimpfte Weid, als sich die Spielabsage bis nach draußen herumgesprochen hatte. "Wir waren schon bei vielen Pokalturnieren. Aber die Organisation hier war von allen die schlechteste", fällte er ein vernichtendes Urteil.
Weit mehr Applaus erhielt der Hallentechniker, als er unter dem Dach des Audi Dome das Leck im Wasserrohr notdürftig gestopft hatte und mit seinem Steiger wieder Richtung Boden schwebte. Ein Hallenordner meinte zum Wasserschaden: "Das waren die Tränen der Bamberger."
Die Mannschaft der Brose Baskets saß zu diesem Zeitpunkt schon im Bus auf dem Weg in die Heimat. Trotz des Halbfinal-Aus gegen den bayerischen Erzrivalen Bayern München hielt sich die Kritik der Fans an ihr in Grenzen. "Als Bamberger Fan sind wir verwöhnt, da muss man der Mannschaft auch einmal eine Niederlage zugestehen. Die letzten Körner haben gefehlt, die Bayern wollten es irgendwie mehr", meinte Ruß. Lange habe man am Abend noch über Brad Wanamaker diskutiert, der sich in der Schlussphase einen folgenschweren Ballverlust leistete. "Vielleicht war er ja tatsächlich etwas angeschlagen, wer weiß", meinte Ruß.