Druckartikel: Das Geister-Turnier in München ist für die Fans von Brose Bamberg eine Katastrophe

Das Geister-Turnier in München ist für die Fans von Brose Bamberg eine Katastrophe


Autor: Peter Seidel

Bamberg, Sonntag, 07. Juni 2020

Vor Ort können sie nicht sein, deshalb unterstützen die Fans ihr Team von zu Hause aus so gut es geht.
Christian Sengfelder und Mateo Seric laufen an einem Banner vorbei, das die "Sektion Südblock" vor dem Trainingscenter Hauptsmoor aufgehängt hat. Darauf steht eine Abwandlung der im Englischen gebräuchlichen Redewendung "When life gives you lemons, make lemonade" (Wenn das Leben dir Zitronen gibt, mach Limonade draus). Sie bedeutet in etwa, dass man allen Widrigkeiten trotzen soll, und ist als motivierender Ausspruch gedacht.  Foto: Daniel Löb


Wenn die Fans von Brose Bamberg ihre Mannschaft schon nicht beim Finalturnier in München anfeuern dürfen, dann wollen sie sie wenigstens mit besten Wünschen in die Landeshauptstadt verabschieden. Der Fanclub "Faszination Basketball" steht bei der Abfahrt am Montag um 13.15 Uhr am Trainingscenter Hauptsmoor in Strullendorf Spalier, wenn die Brose-Basketballer in den Teambus steigen. Mitglieder von "Freakcity Frankenpower" winken an der Auffahrt zur Autobahn 73 dem Gefährt hinterher und wollen mit einem Plakat ihre Unterstützung aus der Heimat kundtun.

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Plakat vor der Brose-Arena

Und auch die dritte Fangruppierung, die "Sektion Südblock", steuert ihren Teil bei. Bereits in der vergangenen Woche entrollte sich vor der Hauptsmoorhalle ein Plakat, auf dem sie die Brose-Basketballer dazu ermunterten, das Beste aus der Situation zu machen. "Wir sehen das Turnier in München aus mehreren Gründen kritisch, wollen unseren Spielern aber zeigen, dass wir in Gedanken bei ihnen sind. Sie können ja am wenigstens für die Situation", erklärt Lukas Winkler die Aktion. Ein zweites Plakat will die "Sektion Südblock" vor dem ersten Spiel der Bamberger am Eingang zur Brose-Arena enthüllen.

Alle drei Fangruppierungen haben sich zu weiteren gemeinsamen Aktionen zusammengetan. Bilder von rund 150 Brose-Fans in roten Trikots bilden eine Collage, die in den nächsten Tagen in den sozialen Netzwerken eine "virtuelle rote Wand" bilden soll. Sie soll auch auf der LED-Außenleinwand der Brose-Arena zu sehen sein. Zudem wurde ein Trailer produziert, der im Internet auf das erste Brose-Spiel hinweisen wird.

"Aufgrund der Corona-Krise haben wir Fans kaum die Möglichkeit, unser Team zu unterstützen. Und weil von uns kaum einer ein Abo von Magentasport hat, können nur ganz wenige die Spiele live sehen. Das ist eine einzige Katastrophe", sagt Tina Berge von "Freakcity Frankenpower". Public Viewings seien aufgrund der Kontaktbeschränkungen nicht möglich. Sportbars mit angeschlossener Gastronomie sind auch keine Alternative, da diese derzeit schon um 22 Uhr schließen müssen. Die ersten beiden Bamberger Spiele beginnen aber erst um 20.30 Uhr.

Alternative Autokino?

Etwas besser haben es die Fans der Klubs aus München, Göttingen und Crailsheim. Dort werden die Spiele ihres Vereins in einem Autokino übertragen. Dies könnte bald auch in unmittelbarer Nähe Bambergs möglich sein, denn auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums im benachbarten Hallstadt eröffnet am 12. Juni ein temporäres Autokino. "Wir sind an dem Thema dran. Aber zunächst gilt es einmal auszuloten, ob wir dafür die Übertragungsrechte der Telekom erhalten", sagt Thorsten Vogt, Mediendirektor von Brose Bamberg.