Club-Trainer Köllner: Mehr Entschlossenheit wagen
Autor: Redaktion
Nürnberg, Mittwoch, 29. August 2018
Vor der Heimpremiere gegen Mainz 05: Club-Trainer Michael Köllner sieht sein Team gewappnet für einen gut aufgestellten Gegner und wünscht sich, mit Blick auf den Video-Beweis, weniger Spielunterbrechungen.
Es war der Aufreger des ersten Bundesliga-Spieltags, und er lieferte ausreichend Gesprächsstoff - wieder einmal - für zahlreiche Debatten und Diskussionen: der Video-Beweis. Strittige Situationen, die keiner Bewertung unterzogen worden waren, und Eingriffe in das Spielgeschehen, die es nicht unbedingt bedurft hätte. Die Haupt-Akteure zum Auftakt in die 56. Bundesliga-Saison waren die Video-Assistenten in ihrer Zentrale in Köln. Fernab des tatsächlichen Spielgeschehens auf dem Rasen, und doch irgendwie stets mittendrin.
Nach einer teils chaotischen und turbulenten Premieren-Saison hatten die Verantwortlichen für dieses Projekt in dieser Spielzeit auf einen "Neustart" gesetzt: Verbesserung der Technik und der Abläufe, mehr Transparenz für die Zuschauer in den Stadien und an den TV-Geräten sowie weitere Schulungen der für den Einsatz vorgesehenen Video-Assistenten sollten die Akzeptanz bei allen Beteiligten erhöhen.
Eingreif-Truppe aus Köln
Doch nach nur einem Spieltag hagelt es erneut Kritik von allen Seiten: Ob der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, der nach der Partie gegen die TSG Hoffenheim an den DFB appellierte, eine "Taskforce" zu bilden, oder der Manager des FC Schalke 04, Christian Heidel, der sich nach der 1:2-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg über Wolfgang Stark beklagt hatte, ("Wir haben einen Schiedsrichter in Köln erlebt, der in einen absoluten Aktionismus verfallen ist") - der Video-Beweis war und ist das zentrale Thema.
Auch der 1. FC Nürnberg hatte die Auswirkungen der "Kölner Eingreif-Truppe" zu spüren bekommen: Vor dem Elfmeter, den Schiedsrichter Tobias Welz dem Club aufgrund eines Handspiels zugesprochen hatte, hatte der Unparteiische die Szene auf Geheiß des Video-Assistenten noch einmal ausführlich überprüft - was zur Folge hatte, dass sich die Ausführung, für die Mikael Ishak verantwortlich zeichnete, erheblich verzögerte. Das Ergebnis ist bekannt: Der Schwede vergab die Chance zum 1:1 und damit auch die Möglichkeit, eventuell einen Punkt aus der Hauptstadt zu entführen.
Viel hat nicht gefehlt
Club-Trainer Michael Köllner hatte auch drei Tage später die Situation noch nicht ganz abgehakt: "Alles, was das Spiel am Fluss hindert - damit tut man sich keinen Gefallen." Köllners Aussage bezog sich auf die "fünfminütige Wartezeit vor dem Elfmeter, obwohl sich der Schiedsrichter in seiner Entscheidung eigentlich klar war".