Brose-Talent Mateo Seric: Auf der Überholspur
Autor: Maximilian Glas
Bamberg, Donnerstag, 19. Dezember 2019
Im Turbo-Modus hat Mateo Seric, der erst mit 14 Jahren zum Basketball kam, seine Karriere vorangetrieben. Aus dem Baunacher Windschatten trat der Autofreund zuletzt auf die große Bühne und hat Geschmack daran gefunden.
Beide Fäuste geballt und ein Jubelschrei auf den Lippen: Mateo Seric lässt seinen Emotionen nach seinem zweiten Dreier innerhalb von nur 50 Sekunden im Heimspiel von Brose Bamberg gegen ERA Nymburk freien Lauf.
Zuerst traf der 2,04 Meter große Power Forward Anfang des zweiten Viertels aus der linken Ecke, dann drückte er selbstbewusst nach Pass von Bryce Taylor in einer Fastbreak-Situation von der 6,75-Meter-Linie ab - erstmalige zweistellige Führung für Bamberg und Auszeit der Tschechen. "Das war ein Gänsehaut-Moment für mich. Für solche Momente, wenn die ganze Halle ausrastet, und dann noch wegen dir, dafür steht man auf dem Feld", erzählt Seric. Trotz der unbekümmerten Vorstellung des 20-Jährigen reichte es für das Brose-Team letztlich nicht für den Heimsieg.
Für Seric war der Arbeitstag mit der Schlusssirene seines zweiten Champions-League-Spiels im Bamberger Trikot noch nicht beendet, denn anschließend ging es für den gebürtigen Schwaben noch zur internationalen Pressekonferenz. Noch etwas schüchtern wirkend, aber treffend brachte Seric die Gründe für die Niederlage auf den Punkt und erhielt für seine Analyse prompt Zustimmung von Trainer Roel Moors.
Seric bleibt im Bundesliga-Kader
Der Belgier hält große Stücke auf den 20-Jährigen: "Seine größte Qualität ist aktuell, dass er furchtlos ist und befreit aufspielt, wenn er das Feld betritt. Er hat nicht den Druck, Verantwortung übernehmen zu müssen, tut dies aber natürlich, indem er die freien Würfe nimmt und trifft."
Nachdem Seric die vergangene Spielzeit ausschließlich für den Kooperationspartner Baunach aufgelaufen war, empfahl sich der Power Forward bereits in der Vorbereitung auf die aktuelle Saison mit ansprechenden Leistungen in Testspielen für höhere Aufgaben.
Die Beförderung in das Bundesliga-Team erfolgte schließlich vor fünf Wochen nach der Auflösung des Vertrags mit Michael Carrera. "Natürlich können wir uns nicht allein auf einen 20-Jährigen verlassen, der unsere Probleme löst. Das wäre auch zu viel Druck für ihn", erklärt Moors, der nach längerer Suche mit Darion Atkins mittlerweile einen Ersatz für den Venezolaner gefunden hat. "Mateo wird aber weiter im Kader bleiben, das hat er sich einfach verdient."
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